Strahlfäule: Pferd lieber im Stall lassen?
Hallo zusammen,
meine Stute hat seit ca. 3 Monaten Strahlfäule an einem Vorderhuf. Ich habe sie seit zehn Jahren und vorher hatte sie es nie...wie auch immer, sie kommt täglich etwa 7 Stunden auf die Weide, ich nehme täglich alles nasse aus der Box, alle 3 wochen wird komplett gemistet. Am der Box liegt es definitiv nicht. Ich hatte sie nun die letzte Zeit immer mit Cavalor Dry Feet behandelt, hat auch gut geholfen, vor einem Monat war die Strahlfäule so gut wie weg. Nun ist es aber aufgrund des ständigen Regenwetters auf der Weide total mathscig und die Strahlfäule ist nun wieder schlimmer geworden, obwohl ich die Hufe immer noch täglich säubere und desinfiziere. Sie kommt nun schon nur noch 3 Stunden täglich raus, aber da es der reinste Matsch ist, in dem sie dort steht, wird es dennoch nicht besser. Meine Frage ist nun, ob ich sie lieber erstmal ein paar Tage im Stall lassen sollte und statt des Weidegangs eben zusätzlich zum Reiten mehr Führen und so weiter... ich finde das zwar nicht optimal, aber ich denke wenn sie täglich im Matsch seht, wird due Strahlfäule vermutlich noch schlimmer. Was meint ihr dazu? Habt ihr ähnliche Probleme? Liebe Grüße
9 Antworten
Matsch, Dreck, auch mitten im Urin rumtanzen, verursacht bei einem gesunden Huf keine Strahlfäule und verschlimmert es bei einem gut bearbeiteten Huf auch nicht. Wichtig ist:
Hufbearbeitung überdenken: Jeder gute Huforthopäde ist überzeugt davon, dass der korrekt bearbeitete Huf ohne Stellungsfehler den ganzen Belastungen locker widersteht. Mein Pferd hatte die Probleme, weil er, so lange er Beschlag trug, Stellungsfehler hatte. Der Huf stand nach innen verkippt. Dadurch tragen mechanische Scherkräfte auf und der Huf hatte Mühe, sein Horn zu erhalten, zudem ja auch noch der Beschlag den Hufmechanismus stark hemmt bis außer Kraft setzt. Nach Eisenabnahme war Strahlfäule noch ca. 4 Wochen ein Thema und seitdem haben wir es hinter uns. Der steht auch gerne mal da, wo andere hin pinkeln, Stuten hin rossen ... ich kann es ihm nicht verbieten, aber es schadet ihm auch nicht.
Wenn der Hufbearbeiter dann ausgeschnitten hat, pflegen, pflegen, pflegen. Täglich sauber putzen und einschmieren (Zahnpasta hilft) und nach wenigen Wochen hast Du es überstanden. Aber eben erst, wenn der Rest stimmt, der Huf so bearbeitet wird, dass ein gesunder Strahl entstehen kann.
Also sperr nun nicht das arme Tier ein, das bekommt vom Stehen viele andere, noch längerfristige Probleme, sondern schau Dich mal um, ob Du wirklich einen guten Hufbearbeiter hast oder einfach nur den, bei dem Du bisher ein gutes Gefühl hattest. Ich hab auch lange nichts über meinen Schmied kommen lassen, dann musste ich schmerzlich einsehen, dass er meinen beiden Pferden ziemlich das Leben erschwert hat. Seitdem ich meine Biernath-Orthopädin habe, läuft auch der mit den Schrotthufen (er hatte weiches Horn, das "auseinanderfiel") ohne zu zucken über die steinigen bayerischen Schotterwege und wenn ich den Hufauskratzer drauf setze, macht es laut und deutlich "klack", sein Hufschlag klingt fast wie bei einem beschlagenen Pferd, er hat auch auf nassen Wiesen so viel Grip wie vorher - ich bin glücklich.
Strahlfäule ist eine reine Pflegesache, an der unbedingt ein Hufschmied beteiligt sein muß - der Gammel muß abgeschnitten werden und DANN kann man den Rest behandeln.
Desweiteren muß unbedingt auf Hygiene in der Box sowie auf dem Paddock geachtet werden - Matsch ist jahreszeitbedingt, also vor dem In-die-Box-bringen Füße abwaschen und abtrocknen und dann zur Nacht mit Jodogel, Jodoformärther oder Hipposol behandeln.
Nicht ganz richtig - Bakerien und Pilze benötigen Feuchtigkeit UND WÄRME, um zu gedeihen. :))
Also wir haben einen Paddock, allerdings ist das kein schöner Sandpaddock. Im Vergleich zur Weide ist er vielleicht etwas trockener, sieht aber auch nicht wirklich so aus, als ob meiner Stute damit geholfen wäre...wie auch immer, ich habe heute mit dem Schmied gesprochen und er kommt morgen und guckt sich den Huf nochmal an. Ich hoffe, dann genaueres zu wissen... Und so kurzfristig finde ich leider keinen neuen Stall, vor allem keinen, der nach einem Monat Regenwetter einen vollkommen trockenen Auslauf hat...Ich wohne in Hamburg und hier sind Ställe ohnehin kaum bezahlbar, zumindest wenn er ordentlich und sauber sien soll, und abgeshen von der momentanen Weidesituation (ich weiß, die ist schlecht genug) war ich bisher gut zufrieden).
Es gibt aber doch Hufschuhe für solche Fälle...
Hm also zu den Hufschuhen habe ich bisher nur gehört, dass es mitunter schlimmer wird, wenn man diese benutzt, weil es darunter erst recht warm und feucht ist und sich die Strahlfäule so besser ausbreiten kann...außerdem ist es am Eingang der Weide so doll matschig, dass vermutlich auch in den Hufschud Dreck kommen würde, was ja nun wieder alles noch schlimmer macht...ich will sie ja auch nicht gerne im Stall lassen, weiß mir nur grade keinen anderen Rat mehr...
Hm also zu den Hufschuhen habe ich bisher nur gehört, dass es mitunter schlimmer wird, wenn man diese benutzt, weil es darunter erst recht warm und feucht ist und sich die Strahlfäule so besser ausbreiten kann
Genauso ist es!
Wenn die Stute aber jeden Tag aufs Neue im Matsch steht, wird die Strahlfäule nie richtig weggehen, weil die Bakterien sich jedes Mal neu vermehren, egal, ob sie 3 oder 8 Stunde im Dreck steht, das reicht für Bakterien zur Vermehrung völlig.
Dass ein Paddock vorhanden ist, bezweifle ich, weil die Fragestellerin dann sicherlich schon auf die Idee gekommen wäre, ihr Pferd dorthin zu stellen statt auf die Weide.
Die Hufe müssen unbedingt in ein trockenes und desinfiziertes Milieu, und das all day long! Sonst wird das nix..