Sollten Straftäter resozialisiert werden?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

eine 2. Chance ist noch okay 40%
Schwere Straftäter haben eine 2. vielleicht auch 3. und 4 Chance verdient. 33%
Schwere Straftäter gehören hinter Gitter 27%

13 Antworten

eine 2. Chance ist noch okay

Wenn jemand seine Strafe abgesessen hat finde ich eine 2. Chance durchaus angebracht. Das ist auch besser für die Gesellschaft, denn wenn die 2. Chance genutzt wird kann die Person wieder integriert werden. Würde man sie ausgrenzen, dann ist eine Integration nahezu unmöglich.
Wird eine Person wieder inetgriert kann sie ein produktives Mitglied der Gesellschaft werden, es geht weniger Gefahrenpotential von ihr aus und es kostet die Allgemeinheit weniger Geld.

Wird die 2. Chance nicht genutzt, dann handelt es sich um einen Wiederholungstäter, hier sollte es nur weitere Chancen geben wenn auch tatsächlich Potential für eine Resozialisierung erkennbar ist. (z.B. ein jugendlicher Wiederholungstäter, der als Erwachsener seine Taten bereut)

Zu deiner abschließenden Frage:
Ich würde den Studenten favorisieren, aber den Ex-Häftling nicht von vornherein ausschließen. Ich würde den einstellen, der mich überzeugt, allerdings müsste sich der Ex-Häftling mehr anstrengen um das zu erreichen. Für ihn wäre die Hürde höher.

eine 2. Chance ist noch okay

Ich denke hier prallen zwei Dinge aufeinander. Auf der einen Seite sollten schwere Strafttäter eine Chance bekommen, wenn sie ihre Strafe rechtmäßig absetzen. Wir sind ein Rechtsstaat und behandeln eben jeden Menschen ob Strafttäter oder Nicht-Straftäter mit gleicher Gesetzmäßigkeit für alle.

Andererseits ist Resozialisierung auch häufig nicht mehr als eine sozialistische Träumerei. Mehrfachstraftäter sind nicht mal so eben zu resozialisieren. Das zeigt eindeutig die Statistik. Sogar die Gene spielen hier eine Rolle. Einstellungen und Verhalten lassen sich im Erwachsenenalter auch kaum ändern.

In diesem Sinne, muss man vorsichtig bleiben. Es ist wohl am Ende eine Abwägung PRO Rechtsstaat gegen etwaige Vernunft aus der Naturwissenschaft und Psychologie. Aber auch nur weil das Aufgeben eines einzelnen (schwerkriminellen) Menschen, eine Aufgabe und Infragestellung von allem was uns als Rechtsstaat ausmacht in der Konsequenz bedeuten kann.

Resozialisierungsversuche machen immer Sinn, auch mehrfach.

Das Problem an der ganzen Geschichte zeigt sich jedoch an völlig anderen Stellen, z. B. dort, wo etwas als Straftat definiert ist oder auch nicht, und dort, wo es nie zu strafrechtlichen Verurteilungen gekommen ist.

Beispiele:

Resozialisierungsmaßnahmen gibt es schon seit vielen Jahren. Aber wo bleibt der Sinn der Resozialisierung beispielsweise bei solchen, die in frührerer Zeit wegen homosexueller Betätigung verurteilt wurden und an einer Resozialisierungsmaßnahme teilgenommen haben, wenn dasselbe Verhalten heute nicht verfolgt wird?

Die selbe Frage kann sich auch stellen, wenn es zu einer Cannabis-Freigabe kommt.

Daneben gibt es jede Menge Zeitgenossen, die sich durchaus gesetzeswidrig verhalten haben, die dann aber gründlich über alles nachgedacht haben und nicht etwas zu "anständigen Menschen" wurden, sondern sich lediglich gesagt haben, daß es viel lukrativer ist, anstatt Ladendieb oder Straßenräuber einen Job als Manager, Miethai, Bankster o. ä. auszuüben.

Da stellt sich dann auch zu recht die Nebenfrage, ob gewisse "legale" Jobs möglicherweise weitaus allgemeinschädlicher sein könnten als die "gewöhnliche" mit Strafe bedrohte Kriminalität.

Meiner Ansicht nach zeigt es sich an allen Ecken und Enden, daß unser gesamtes Rechtssystem restlos verkorkst ist, was dann zwangsweise auch Resozialisierungsbemühungen zum erheblichen Teil konterkariert.

Kajjo  23.10.2018, 16:33

Meine Güte, das ist ja menschenverachtend, was du da schreibst. Nicht jeder Bankangestellter ist ein "Bankster" und auch nicht jeder Manager ist irgendwie kriminell, nur weil er gut verdient.

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Schwere Straftäter haben eine 2. vielleicht auch 3. und 4 Chance verdient.

Die Gesellschaft hat es verdient, dass Straftäter resozialisiert werden. Warum sollte man der Gesellschaft was Böses wollen?

FAZEROYAL 
Fragesteller
 24.02.2017, 19:44

Manche denken halt nicht so fortgeschritten. Klar stimmt es aber manche denken halt "ne der hat jemand zusammen geschlagen und mit Drogen gedealt der soll nicht neben mir wohnen und mein Sohn ein Arbeitsplatz klauen".

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Schwere Straftäter haben eine 2. vielleicht auch 3. und 4 Chance verdient.

Hat einer eine Straftat begangen und wurde dafür von Staat (durch die Gesellschaft) verurteilt, hat er genau für die Sache seine Strafe bekommen und muss danach wieder als volles Mitglied der Gesellschaft gelten und darf nicht schlechter gestellt werden. Es ist bei manchen Straftaten oder natürlich für die Opfer schwierig, aber jeder hat laut Grundgesetzt dieses Recht und der Staat die Aufgabe durch Resozialisierung dies zu ermöglichen.

Ohne Resozialisierung wäre jede Strafe ein lebenslanges ausschließen aus der Gesellschaft. Und ein Straftäter bleib ein Straftäter und wirkt in der Gesellschaft wieder als Straftäter