Sind Nonnen, Bischöfe und Priester Jungfrauen und haben auch nie Sex? Wie können vor allem die Männer das aushalten?

12 Antworten

Ordensleute und kath. Priester haben sich durch ein Gelübde in besonderer Weise an Gott gebunden. Sie befolgen damit einen der von Jesus genannten "evangelischen Räte", das meint die Ehelosigkeit (und Enthaltsamkeit) um des Himmelreiches willen. Sie folgen damit Jesus Christus nach, der diese Lebensform vorgelebt hat und sind dadurch ungebunden im Dienst für Gott und die Menschen.

Wie können Männer das aushalten ? Weil Gott die Kraft und die Gnade dazu gibt, wenn sie ihrer Berufung treu bleiben.
Wenn jemand erfüllt ist von der Liebe zu Gott und von dem Auftrag, den
er in der Welt hat, dann wird die sexuelle Kraft  auf dieses Ziel
hingelenkt. Das nennt man "sublimieren". Ehelosigkeit heißt ja nicht Verdrängung von Sexualität, das wäre ein gewaltiger Irrtum. Es geht um ihre Integration in den spirituellen Weg. Sie weist immer auf Gott hin, der allein die
Sehnsucht nach Einswerden zu stillen vermag.

Deiner Frage nach mag es für dich schwer vorstellbar sein, aber es gibt auch Menschen außerhalb der Geistlichkeit, die das "aushalten", zum Beispiel jene, die keinen Partner/in gefunden haben oder Eheleute, die durch Krankheit gehindert sind. Ohne Liebe hat die gelebte Sexualität ihren Sinn verfehlt.

Gott hat die Sexualität den Menschen zum Geschenk gemacht, als Ausdruck
der Liebe und zur Weitergabe des Lebens. Keineswegs aber, wie viele
offenbar meinen, als Befriedigung eines Triebes, auf den man ein Anrecht
hätte. Der Mensch sollte seine Triebe beherrschen und nicht die Triebe
den Menschen.

Dianaartem  28.07.2016, 22:41
  1. Jesus hat nie was vom Zölibat erzählt.
  2. Wohl kaum ein gesunder Mann hält das aus und Frauen auch genauso nicht.
  3. Natürlich soll der Mensch sich nicht von Trieben beherrschen lassen, aber deshalb muss man noch lange nicht komplett auf Sex verzichten.
  4. Und das man kein Sex braucht, nur weil man seinen Partner verloren hat, ist voll Blödsinn. Wozu gibt es Selbstbefriedigung? Sexualität hat nichts mit Liebe zu tun! Auch wenn es natürlich mit Liebe am schönsten ist, aber alles was du machst sollte mit Liebe gemacht werden, nicht nur Sex!
1

Zölibat und Medizin

Zölibatär zu leben ist zumindest medizinisch nicht unmöglich, denn durch "feuchte Träume" bzw. Pollution (nächtlichen Samenerguss) schafft die Natur einen Ausgleich. Die teilweise zu hörende Angst "sonst platzt mein Sack" ist also völlig unbegründet.

Das Zölibat von Mönchen und Nonnen wird zudem durch ihren Lebensstil begünstigt.

Mönche und Nonnen

Mit einem straff gegliederten Tagesablauf, der im Wesentlichen aus Kontemplation/Meditation und körperlicher Arbeit besteht, tritt das ein, was man bei der Bundeswehr scherzhaft als "Hängolin" bezeichnet - aufgrund der körperlichen Belastung stellt sich die Libido geringer ein als sonst.

Die Isolierung von geschlechtlichen Reizen ist bei Klosteraufenthalten ebenfalls ein Punkt, der zölibatäres Leben begünstigt. Dort gibt es keine aufreizende Kleidung, Pornographie, oder anderes anregendes Material.

Allerdings soll es Mönche gegeben haben, die mehr als nur Zuneigung zu Bildnissen der Jungfrau Maria entwickelt haben.


In christlichen Klöstern gibt es seit dem Mittelalter den Versuch, durch Mittel aus der Kräuterheilkunde die Libido zu senken - so fand sich in nahezu jedem Klostergarten Mönchspfeffer.

Letztlich ist ein Zölibat vor allem eine Frage der Umstände. Jemand der ständig arbeitet, Sport treibt, oder anderweitig so weit ausgelastet ist, dass er Abends nur noch todmüde ins Bett fällt, denkt nicht mal mehr daran, an sich rumzuspielen.

Je mehr Zeit man für sich und seine Gedanken hat, desto eher ist auch Platz für "schmutzige Gedanken". Ein strenger Tagesablauf im Kloster verringert diese Phasen deutlich, indem sie mit Liturgien und Arbeit gefüllt werden.

Priester

Bei Geistlichen die sich mit dem weltlichen Alltagseben konfrontiert sehen und Umgang mit weiblichen Personen haben - etwa Priester einer Gemeinde - ist eine zölibatäre Leben deutlich schwieriger.

Sexuelle Reize gibt es nicht nur durch reale Frauen, sondern auch durch freizügige Darstellung in Medien und Werbung. Ein Priester kann sich also der "sexualisierten Gesellschaft" somit nicht entziehen.

Sinn und Unsinn


Über Sinn und Unsinn eines lebenslangen Zölibats kann man sicher streiten. Ich persönlich halte nicht viel von einer solchen religiösen Vorschrift.

Ich sehe keinen Sinn darin, emotionalen Leidensdruck durch Unterdrückung natürlicher Triebe zu schaffen, die nun einmal im Menschen vorhanden sind. Diese Verleugnung körperliche Bedürfnisse ist für mich unlogisch.

Für Menschen mit starken sexuellen Bedürfnissen, oder neugierige Personen kann es aber durchaus interessant sein, sich mal freiwillig dieser Disziplin zu unterziehen - nicht als Strafe, sondern als Element der Selbsterfahrung.

Apropos Strafe: Im Bereich des BDSM sind "Keuschhaltung" und "Orgasmuskontrolle" zwei bekannte Spielarten, die dann durchaus in lustvollem Kontext Anwendung finden.

lora80  22.02.2020, 22:45

Gott sei Dank ist es im Islam erlaubt. Da ist dies ganz natürlich und soll im erlaubten Rahmen praktiziert werden. Es ist auch eine Form von Gottes Dienst mit seinem Partner zu schlafen.

0

Es gibt hunderttausende Geschichten, daß "Geistliche" sehr häufig Sex gehabt haben - und das seit Jahrtausenden. Nonnenklöster waren oft richtige Bordelle. Vielen Nonnen hatten auf diese Weise auch Kinder.

Das Zölibat wurde noch nie als "Sexverbot" verstanden. Sondern nur als Verbot, zu HEIRATEN.

Theoretisch ist Sex eine schwere Sünde, aber wie es schon in der Bibel steht- "DAS FLEISCH IST SCHWACH".
In den Archiven von Vatikan könnte der interessierte Leser viel verstaubten Lesestoff finden, der über diese amourösen Verfehlungen Auskunft gäbe. Leider ist der Zutritt zu diesen nur ganz wenigen Personen erlaubt und diese sollten auch noch moralisch gefestigt sein.
Hubert Wolf hat diese Erlaubnis bekommen und über die gefundenen brisanten Fakten ein interessantes Buch geschrieben.
"Die Nonnen von Saint' Ambrogio - eine wahre Geschichte", lässt neugierige Leser erblassen, was hinter kalten Klostermauern alles möglich ist.

Wer sich mit der Kirchengeschichte befasst, stellt ganz schnell fest, dass es sich da um einen frommen Wunsch handelt, der den Gläubigen verkauft wird, der aber mit der Praxis des Klerus absolut nichts zu tun hat.
Die Kirche richtete sogar teilweise Bordelle für die Geistlichkeit ein, die von Nonnen betrieben wurden. Päpste und Bischöfe mit Kindern gab es auch reichlich.

Das betrifft aber nicht nur das Christentum, das betrifft auch den Islam. So ist es z.B. heute in Afghanistan immer noch in einigen Gegenden üblich, dass die Mitglieder der Elite zu ihren Festen junge Männer als Tänzer engagieren, die sich anschließend den Gästen als Lustknaben zur Verfügung stellen müssen.