Schwierige und extrem sensible Auszubildende

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Wenn Ihr in einer grösseren Firma arbeitet, gehe ich davon aus, dass ihr jemanden in der Personalabteilung habt, der speziell für die Azubis zuständig ist.

Mit dieser Person würde ich das Gespräch suchen. Auch sollte dann im nächsten Schritt ein Gespräch gemeinsam mit der Auszubildenden und Personal geführt werden.

während meinem Urlaub hat sie sich aber von meiner Vertretung (meinem Chef) eine ziemliche Standpauke anhören müssen, woraufhin sie in Tränen ausgebrochen ist!

Offenbar reagiert sie bei etwas deutlicherer Kritik, indem sie sich in die Opferrolle begibt.

Ich habe sie mehrmals daraufhin gewiesen, dass sie das nicht machen soll. Sie hat sich entschuldigt, aber am nächsten Tag ging das Spiel wieder von Anfang los.

Liebevoll geäusserte Kritik nimmt sie jedoch dem Anschein nach nicht wirklich ernst.

Ich hatte danach ein Gespräch mit ihr und habe sie gefragt, ob sie sich mit der Arbeit überfordert sieht - dies verneinte sie.

In dem Fall solltest Du Dir tatsächlich Schützenhilfe von der Personalabteilung suchen, damit das Mädel Dir nicht anschliessend noch einen reinwürgt, in dem sie behauptet, gemobbt zu werden. Kritische Gespräche würde ich daher mit Zeugen führen und einen konkreten Zielerreichungsplan festlegen.

Sie muss verstehen, dass die Ausbildung mit einem Abschluss endet und dass man von ihr erwartet, dann voll einsatzfähig zu sein. Die Lernbereitschaft lässt im Moment zu Wünschen übrig und man erwartet von ihr, gewisse Fortschritte zu sehen.

Wenn sie sich nicht überfordert fühlt, sollten konkrete Beispiele / Situationen angeführt werden und sie soll sich gezielt dazu äussern, warum sie sich so unprofessionell verhält. Wenn sie dann wieder mit Entschuldigungen kommt soll sie erklären, warum trotz diesem Eingeständnis, ihr Verhalten bei nachfolgenden Situationen nicht ändert / korrigiert.

Wahrscheinlich kann sie selbst gar nichts dafür. Vielleicht braucht sie einfach etwas länger als andere. Und ich denke, dass ihr das bewusst ist und ihr auch selbst zu schaffen macht, darum regiert sie auch so empfindlich darauf. Das ganze kommt mir etwas bekannt vor, bei mir selber war das auch in etwa so. Die Leute dachten daher immer ich sei desinteressiert oder schlecht gelaunt. Das stimmt aber nicht. Ich setze mich selbst so sehr unter druck dass ich immer die selber Fehler machte und mich nicht richtig konzentrieren konnte. Ich denke sie braucht einfach etwas mehr Zeit als andere. Hoffe ich zumindest ;-) vielleicht wird das in einem halben Jahr schon ganz anders aussehen. Viel Glück!

Ich war auch eine langsame Lernerin, also erst einmal willkommen im Club ;-) Daher kann ich mich sehr gut in eine solche Lage hineinversetzen, nur stört mich bei besagter Auszubildenden, dass ich mittlerweile ihren Ordner mit den Notizen besser kenne als sie. Wir haben Screenshots vom System angefertigt, indem sie die chronologische Reihenfolge der Arbeitsschritte quasi nur abzulesen braucht, dennoch funktioniert es nicht, da sie nicht in ihre Unterlagen schaut. Desinteresse möchte ich ihr nicht einmal unterstellen, sondern sie scheint eher nicht in der Lage zu sein, die Hilfsmittel die sie besitzt anwenden zu können. Spreche ich sie nämlich darauf an, holt sie den Ordner hervor und blickt ratlos auf die Seiten, obwohl es für die andere Azubis wirklich eine enorme Erleichterung war. Ich werde dennoch deinen Rat befolgen und ihr noch etwas mehr Zeit geben. Sie bleibt mir schließlich noch bis März erhalten.

@bibsbubs

Ja das klingt schon ziemlich anstrengend.. :-) wenn sie das nächste mal was fragt, einfach sagen sie soll doch erst mal im Ordner nachsehen. Das komische ist, dass sie sogar damit überfordert zu sein scheint. Mir persönlich hilft es wenn ich die Sachen selber aufschreibe, somit kann ich sie mir für die Zukunft merken und muss eigentlich nicht mehr nachsehen. Vielleicht sollte sie einfach mal die Arbeitsabläufe selbst aufschreiben, in eigenen Worten oder als Flussdiagramm, Mindmap.... gibt ja 1000 Möglichkeiten :-)

Seminare besuchen lassen, damit sie selbstbewusster und den Umgang mit Kollegen oder Kunden lernt.

Wie alt den? Normalerweise hätte ich ja gesagt, dass eine Standpauke manchmal Wunder wirkt, aber offenbar scheint dass ja auch nichts gebracht zu haben.

Vielleicht einfach mal ganz direkt darauf ansprechen, warum es den nicht funktioniert. Vielleicht hat sie ja selbst eine Erklärung dafür.

Sie wird dieses Jahr 18. Ich hatte sie schon nach ihrer Standpauke vom Chef zu einem Gespräch gebeten. Wir sind ihre einzelnen Aufgabe durchgegangen, ich hatte sie gefragt, ob sie sich überfordert fühlt, doch sie hat alles verneint. Auch auf meine Methoden habe ich sie dann angesprochen - es kann ja auch sein das meine Lernmethoden bei ihr nicht ankommen. Auch das hat sie verneint.

@bibsbubs

Je nach Tätigkeit kannst du sie ja ihre Tätigkeiten so oft wiederholen lassen, bis es läuft. Oder sie soll sich dann hinterher Gedanken machen, was sie da jetzt genau falsch gemacht und warum sie es falsch gemacht hat.

Wie siehts den da so in der Berufsschule aus? Passen die Noten da, oder hat sie da auch solche Probleme?

@killked

Das ist das kuriose. In der Berufsschule glänzt sie mit ausgezeichneten Noten, was mich aber immer mehr zu dem Schluss führt, dass sie die Theorie nicht in die Praxis umsetzen kann.

Ihre Tätigkeiten sind dieselben wie zu Anfang ihrer Ausbildung, da ich ihr keine neuen Tätigkeiten zutraue, so lange sie bei den alten nicht fest im Sattel sitzt.

@bibsbubs

Hmmm, gibt es den noch eine andere Abteilung, wo sie den selben oder ähnlichen Tätigkeiten nachkommen könnte?

Damit könnte man ja am einfachsten ausschließen, ob es an dir oder deiner Abteilung liegt, oder ob sie tatsächlich ein Problem mit der Arbeit in der Praxis hat.

Je nach Tätigkeitsfeld kann man ja auch zum Beispiel Angst vor dem Kundenkontakt haben, aber dann in der Berufsschule trotzdem glänzen, während man, wenn man dann das selbe beim Kunden umsetzt vor lauter Nervosität einen Fehler nach dem anderen macht, obwohl man es in der Theorie beherrscht.

Vielleicht ist ja der Druck oder die Erwartungshaltung an sie so hoch, dass sie deshalb immer wieder die selben Fehler macht, obwohl sie es eigentlich könnte. Das sollte vielleicht mal durch einen unvoreingenommenen Dritten (Personaler, Kollege aus anderer Abteilung oder so) mal ein paar Tage lang beobachtet werden. Ich denke so etwas realisiert man nach einer gewissen Zeit schon gar nicht mehr richtig.

Bist ja selbst auch sensibel ! =D Akzeptier sie doch einfach so wie sie ist, und schenk den Tränen keine Aufmerksamkeit sonst wirds schlimmer ! Steig nicht auf die Spielchen ein dann wirds besser !

Kann sein das ich auch sensibel bin. Aber ich will ja nicht das die Arme in Tränen ausbricht xD

@bibsbubs

Lass sie doch heulen, oder sag ihr in einem scharfen Ton das sie mit dem Blödsinn aufhören soll !!!