Schräge sanieren: Putz bröckelt, Strohmatten darunter - wie vorgehen?

Schräge - hier war vorher ein Fenster. - (Haus, schläge, Sanieren) Putz bröckelt - (Haus, schläge, Sanieren) Nahaufnahme altes Fenster - (Haus, schläge, Sanieren) Holzstreben - (Haus, schläge, Sanieren)

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Man kann das so machen, daß man einfach Platten drüberschraubt. Aus den Augen, aus dem Sinn. Das ist dann so, als ob man den alten Dreck unter den Teppich kehrt.
Wenn ihr aber Wert legt auf eine enegiesparende Dämmumg, solltet Ihr die ganze Wand herunterreißen bis zu den blanken Ziegeln und die Wand daraufhin neu aufbauen.
Was hier fehlt, ist eine Dampfbremsfolie und wichtig wäre auch zu wissen, ob die Dämmung eine Hinterlüftung hat - d. h. 3-4 cm Abstand zu den Ziegeln. Eine Dämmung, bei der das Kondensat nicht mehr heraustrocknen kann, hat keine Dämmwirkung mehr.
Ich mach zur Zeit das Gleiche in meinem Haus: Ganze Wand runter, alte ungeschützte Dämmung wegschmeißen, neue Zwischensparrendämmung mit Mineralwolle( ca. 4 cm weniger als Sparrendicke), Dampfbremsfolie daruntertackern (sorgfältig verkleben, vor allen Dingen die Ränder zur Wand hin), Fermacellplatten (oder Rigips) draufschrauben, Übergangsstellen verputzen, Tiefengrund draufstreichen, Rauhfaser tapezieren, streichen. Fertig!

Warum nimmt man Mineralwolle und keine feuchteleitenden Holzfaserdämmstoffe, bzw. Hanf oder Flachs?

Mineralwolle besitzt keine Wasserleitfähigkeit. Kondensat (flüssiges Wasser) aus der Mineralwolle dampft kaum noch raus.

Die Dämmmatten auf den Fotos haben schon Schwarzschimmel, sind dementsprechend feucht und sollten ausgetauscht werden.

Im Hochsommer ist die kühle Seite die Raumseite, vor allem, wenn der Raum noch klimatechnisch runter gekühlt wird. Die warme Seite ist aussen unter der Dacheindeckung. Nach den Regeln muss auf der warmen Seite die Dampfbremsfolie eingebaut werden. Hier tritt dann "Sommerkondensat" auf, welches aus der Mineralwolle nur schwer wieder abdampfen kann.

Wasserleitfähige Dämmstoffe (Naturdämmstoffe) bieten im Dachstuhl neben der Fähigkeit des Wassertransportes auch eine höhere Wärmespeicherfähigkeit, was der Kondensatbildung, sowie einer schnellen Überhitzung des Dachraumes entgegen wirkt.

@Onki73

Den Fragesteller bewegen vor allem Kostengründe, und da ist Mineralwolle bliiliger als organische Dämmung.

Nach den Regeln muss auf der warmen Seite die Dampfbremsfolie eingebaut werden.

Und wo ist die warme Seite, wenn der Winter kommt? Doch wohl innen. MIt ganz anderen Kondensatmengen. Und Energieeinsparung in der Heizperiode ist doch der Grund, warum man Wärmedämmungen einbaut. Der Kühleffekt im Sommer ist nur eine angenehme Nebenwirkung.
Kondensat gelangt in eine Dämmumg so oder so. Aber wenn man sie richtig aufbaut, kann die Feuchtigkeit in den Verdunstungsphasen wieder entweichen. Auch aus Mineralwolle. Deswegen habe ich die Wichtigkeit der Hinterlüftung erwähnt.

Was man auf die Oberseite der Dämmumg machen kann, nennt man Dachdeckbahn. Die soll verhindern, daß die Dämmung von oben naß werden kann - durch ein undichtes Dach oder durch Schneeflug. So etwas macht man aber besser erst, wenn das Dach sowieso neu eingedeckt wird.

@tmohb:  Danke für den Stern!

Der Putz ist kein Problem, wird halt der Raum um ein paar Zentimeter kleiner (und wahrscheinlich auch niedriger). Aber Ihr müsst unbedingt zwischen Dämmwolle und Rigipsplatten eine Dampfsperre (Kunststofffolie) einbringen, und die muss gasdicht verlegt werden, d.h. sie darf auch nicht das kleinste Loch haben.

Schon zu spät. Die Dämmwolle hat doch bereits Schwarzschimmel.

@Onki73

Tja...eigentlich wäre da eine Generalsanierung angebracht :-(

das kann man machen, aber ich würde (wenn non oben alles dicht ist), den

alten Putz NICHT entfernen !

Alles trocken - Putz also nicht entfernen...weil mehr Arbeit?:)

@tmohb

nicht nur wegen der Arbeit, sondern wegen zusätzlicher Isolierung !