Prozentzahl von Kindern, die im Mittelalter in die Schule gehen durften?

3 Antworten

Bei den Bauern war die Bildung gleich Null, was Schulbildung angeht, natürlich wurde ihnen von den Eltern beigebracht, was wann gesät, geerntet und so weiter wurde. Was Bauern halt so tun. Die Bauernschaft (egal ob Freie oder Unfreie, Leibeigene) war immer der größte Bestandteil der mittelalterlichen Gesellschaft. Ergo waren ca. 80-90 % der Bevölkerung quasi ohne Schulbildung von vornherein. Die wenigen Adeligen/reichen Händlerskinder die was am Kloster lernten, blieben entweder dort, als Nonne oder Bruder, oder kamen später entweder unter die Haube (die Mädchen) oder in dem ihrem Stand entsprechenden Beruf.
"Mädchen durften fast gar nicht in die Schule" ist falsch, sie stellten bestimmt sogar das gro der "gebildeten" Menschen in Mittelalter, weil man eben hauptsächlich in Klostern unterrichtet wurde. Bildung muss man auch differenzieren, es wurde nicht allen denen es möglich war alles gelehrt was man heute so lernt. Meistens wurden nur Adelige und reiche Kaufleute an Klosterschulen gelassen, als sogenannte "Laien". D.h. sie verbrachten nur eine gewisse Zeit im Kloster, bis sie entweder verheiratet wurden oder z.B. bei Rittern und Adeligen der "Erstgeborene" verstarb und die "Zweitgeborenen" und wenn diese starben "Drittgeborenen" usw. ihre Erbe und Lehen übernahmen. Bis zu diesem Punkt wurden sie meistens von Priestern, Mönchen und/oder Nonnen an den Klöstern/Seminaren/Bibliotheken ausgebildet. Viele Erstgeborene Jungen wurden gleich ab Kindheitsbeinen an als "Ritter" ausgebildet, diese lernten meistens NICHT lesen und schreiben, sondern nur Fitness, Kampf (bewaffneter und unbewaffneter), Reiten usw.
Es gibt sogar Überlieferungen wonach sich der ein oder andere Ritter sich damit brüstet nicht lesen und schreiben zu müssen, weil er einen Hofschreiber / Sekretär hat.

Nun ja, also die Mädchen durften fast gar nicht in die Schule gehen, ich glaub die armen Bauernfamilien auch nicht, also vielleicht so um die 10%-30% ?

Bin mir aber keinesfalls sicher


andre123  20.11.2015, 10:29

Die Schätzung liegt zu hoch. 20%-30% waren es allenfalls im ab dem 17 Jhd. im Mittelalter indess nur eine untere einstellige Prozentzahl      

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Clarissant  21.11.2015, 13:28

Natürlich durften Mädchen zur Schule gehen. Kirchliche Institutionen ermöglichten auch Frauen Bildungschancen. Im Spätmittelalter gab es in Städten auch Mädchenschulen. Daneben wurden einige Frauen (meist adelige Frauen) auch zu Hause unterrichtet. :) 

Es sind auch viele gebildete Frauen aus dem Mittelalter bekannt, z.B. Hrotsvit von Gandersheim, Marie de France, Hildegard von Bingen oder Christine de Pizan.

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Ich glaube nicht, dass es dazu verlässliche Prozentzahlen gibt, zumal "Mittelalter" einen Zeitraum von ca. 7- 8 Jahrhunderten umfasst.

https://www.bochum.de/C125708500379A31/vwContentByKey/W28C6CQE563BOLDDE

Schulpflicht gab es im Mittelalter natürlich noch nicht, und lesen und  schreiben konnten nur Kidner des Adels, die Kinder wohlhabender Familien (z.B. Kaufmannsfamilien) und natürlich Mönche, Nonnen und Priester. Ich vermute, dass der Prozentwert im niedrigen einstelligen Bereich lag.