Porsche 911 Gelbe Bremseinheiten?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo

gelbe Bremssättel gibt es seit 2001 in Verbindung mit der PCCB (Porsche Ceramic Composite Brake). Zuvor waren gelbe Bremssättel nur auf RS/Clubsport Ausführungen. Die PCCB wurde 2001 als Serienbremse beim 996GT3 eingeführt und ist seither fast immer ein Kostenpflichtiges Extra (Ausnahme sind GT3R. GT3RS, Turbo S und GT2). Sind aber nur in Verbindung mit GT, S, RS und Turbo Modellen bestellbar.

Aufpreise sind zur Zeit um 8000€

Die PCCB hat keine Stahlbremsscheibe sondern einen von der Firma SGL entwickelten und hergestellten Siliciumkarbid-Keramik-Kohlenstofffaserverbundträger. Die Bremsscheibe ist daher so ähnlich wie ein grosse Schruppscheibe aufgebaut (Nächster Baumarkt dort ansehen und anfühlen). Wobei die PCCB Bremscheibe nicht direkt "verschleisst" sondern den Bremsbelag in die Mikrorillen "reinrubbelt" durch die Verzahnung wird der Belag "plastifiziert" und die Reibleistung ohne grossen Abtrag der Bauteile erzeugt. Der Kohlefaserverbundträger der Bremsscheibe bestehte aus vielen Faserbündeln die in der Bremsscheibe mehrfach verwoben sind und die Kohlefaser zieht die Hitze von der Oberfläche zum kältesten Punkt der Bremsscheibe also nach innen auf die Luftschaufellamellen (Heat Pipe Prinzip). Damit sollen die Bremsbeläge mindestens 80 000 km und die Bremsscheiben mindestens 200 000km Lebensdauer haben. In der Praxis kann man aber die Standzeiten nicht erreichen. Überhaupt die PCCB sind ein umstrittenes Extra auch weil die Porsche Serienbremse schon überragend ist. Zudem gibt es einige Motorsportserien wo man nur mit Stahlbremse antretten darf. Nur bei den BPR basierenden GT Rennserien waren Carbonbremscheiben früher zulässig auch weil die Franzosen (Venturi damals mit MATRA später mit Bugatti Carbonbremsen) sonst nicht mitgefahren wären. Das Problem im Rennsport ist wenn man die Bremstechniken mixt hat man ein erhöhtes Unfallrisiko weil es unterschiedliche Bremspunkte der Teilnehmer gibt. Das Problem hat ja 1956 in Le Mans zu der grössten Unfallkatastrophe im Motorsport geführt.

Die grundsätzliche Technik ist schon relativ "alt" wurde von Bugatti in den 70ern für die Concorde und Mirage Jäger ausgedacht und dann in den 80ern erstmals im TGV in Serie verbaut. Das System ist aber nicht wie die in der Formel 1 und bei den meisten Grossflugzeugen verwendeten Kohlefaserbremse.

Der primäre Vorteil der PCCB ist deren Gewichtsvorteil von ca 50% (5kg) gegenüber der Stahlbremse während die PCCB gleichzeitig fast die doppelte Wärmemenge puffern kann und bei Temperaturen arbeitet wo die Stahlbremse schon wegen der Überhitzung plastisch wird.

Bei Porsche sind die Bremsanlagen Farbcodiert es gibt noch Schwarz, Rot, Silber, Titan.

Zur Zeit ist Schwarz die Serienbremse, Rot ist die S-Bremsanlage, Silber ist auf den GT Versionen, Titan auf den Turbos und S4.

Die Farbspielereien kamen mal aus dem Motorsport wo die Bremsbelagträger passend zum Sattel Farbcodiert wurden ist aber bei Serienautos eher Marketing. Die Gelbe Farbe erinnert an die früher beim 911S ab 1966 eingefürten Aluminiumbremsättel die waren zuerst Aluminum blank eloxiert wurden dann aber ab 1969 in Goldgelb eloxiert wobei die Eloxierung die Oberfläche durch Microrauhigkeit um 30% erhöht hat womit die Wärmeabfuhr gesteigert wurde. Das Verfahren kam aus dem Rennsport und wurde zuerst beim 906, 907, 908, 910 und auch 917 erprobt. Die Hintersättel der ersten 917 waren im Prinzip die Serienteile der 911S Vorderbremse.

Ab den 70ern hat Porsche im Rennsport schwarzen Thermoleitlack eingesetzt der wurde dann ab 1977 beim 911 Turbo in Serie übernommen. Porsche hat dann bei den Serienautos bis in die 90er die Alubremssättel in Schwarz gehalten bis 1990 beim Turbo S die Bremssättel Rot lackiert wurden. Angeblich damit am Montageband kein Fehlgriff stattfindet die S-Sättel waren gleich gross hatten nur eine andere Kolbenbestückung.

Zu der Zeit gabs auch grosse Diskussionen ob farbiger Thermoleitlack weniger Hitze abstrahlt als der bisherige schwarze Thermoleitlack (Ja, war messbar aber im einstelligem Prozent Bereich)

Grüsse

Vielen vielen dank für diese ausführliche Antwort :))) genau sowas wollt ich lesen perfekt :) glaub besser geht nicht ! :) danke

0

das der Käufer dafür extra bezahlt hat, die gibts auch in rot Ein Porsche ist immer teuer, egal welche Farbe die Bremsen haben :-)

ja ich mein nur, weil wenn die Bremsen so besondersfarbig sind dann bedeutet das doch, dass das bestimmte Hochleistungsbremsen sind ^^ und der Wagen mehr als 300 PS hat wenn ich richtig informiert bin

0

Ein Porsche kann sich praktisch jeder leisten - laut Statistik sind geschätze 60% aller Porsche -Fahrzeuge nur per Leasing.

0
@btssultan

Kleiner Schelm , und wer bezahlt die monatlichen Leasingkosten ? Der papi

0
@DirtyBernd

Ja, kann sich jeder leisten - vor allem , da Leasingraten für solche Fahrzeuge gerne mal bei 500 € pro Monat liegen.

0
@PatrickLassan

Leasingraten für einen 911 bekommst du nicht unter 1500-1800 Euro/Monat die roten oder gelben Bremsen kosten nur ca 1000 Euro Aufpreis, das sind peanuts

0
@barolo86

aber was bedeuten diese bremsen ! xD das sind doch hochleistungssuper bremsen ^^ und werden serienmäßíg nur in S modellen eingebaut bin ich da richtig informiert ??

0

gelb sind keramik bremsen! der hersteller dacia hat damit geworben das sein ganzes auto billiger sei als die bremsanlage des porsche!

Es hat einfach etwas mit dem Exterieur zu tun. (Aussehen)

die farbe der bremssättel bedeutet meines wissens nichts...

bei porsche schon

0