Pflanzenanbau Zuhause - Schimmel an der Erdoberfläche
Ich habe ein kleines "Gewächshaus" bzw Glaskasten aus dem Ikea, gerade mal so gross, dass er auf einem Tisch platz hat, also weniger als 1/2 qm.
Darin hab ich angefangen aus Samen Pflanzen zu züchten und ich bin auch noch komplette Anfängerin.
Ich habe Kartontöpfchen mit allerlei Zeug drin:
Schnittlauch ist bereits auf 7cm gewachsen, Chili Pflanze auf etwa 3cm und hat auch schon Blättchen entwickelt. In einem Glas steht ein Avocadokern der wurzelt und Lychee Samen keimen auch schon ein wenig.
Der Rest ist noch ziemlich frisch in der Erde und man sieht noch nichts. Was drin ist: Samen von Zitrone, Granatapfel, Cherry Tomate, Paprika.
Als Erde benutze ich Anzuchterde und ich hatte zunächst auch eine Pflanzenlampe die ich ein paar Stunden über dem Glaushaus leuchten liess, die aber vor 2 Tagen leider kaputt ginge.
Heute habe ich nun weissen Schimmel entdeckt. Einen dünnen Flaum auf der Erdoberfläche. Am schlimmsten ist es dort wo ich die Granatapfel Samen gepflanzt hab, aber kleine Stellen oder Andeutungen von Flaum seh ich auch in noch 3 anderen Töpfchen.
Der Glaskasten lässt sich etwas öffnen, meistens war er aber zu. Beim Aufmachen kam mir ein feuchter unangenehmer Geruch entgegen.
Wieso ist da Schimmel? Kann ich nun alle Pflanzen vergessen?
An was es liegen könnte:
-vllt hab ich zu viel Wasser gegeben -als Test habe ich 4 Granatapfelsamen MIT Fruchtfleisch in die Erde gesetzt, vielleicht liegt es am Verrottungsprozess -weil ich den Glaskasten zuliess? (Luftdicht ist er nicht)
Woran liegts und was soll ich machen?
2 Antworten
Dein kleines Gewächshaus ist definitiv zu feucht. Lasse es nach dem Gießen stets eine ganze Weile geöffnet stehen, damit überschüssige Feuchtigkeit verdunsten kann.
Ok danke! Was ich ich nun mit den bereits befallenen Pflanzen? Wegwerfen?
Ganz viele berechtigte FRagen auf einmal, ich machs stichpunktartig, frag ruhig nach Details:
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diese Torferden schimmel fast immer in dauerfeuchten Erde -> Du solltest sie aufsanden oder PErlite oder Blähton untermischen also mineralischen machen
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Du kannst auch gleich Erde aus dem Garten nehmen (keine Komposterde)
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Wenn es tagsüber mind. 20 ° ist, musst du unbedingt ein paar Stunden die Öffnungen aufmachen oder den Deckel ganz abnehmen
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die Granatäpfelsamen muss man vom Fruchtfleisch befreien!!! klar, dass es schimmelt
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das generelle Problem ist, dass die genannten Saaten unterschiedliche Bedürfnisse haben und länge Keimzeiten.
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wenn du kein extrem sonniges Südfenster hast oder eine neue Pflanzenleuchte kaufst und ein paar Stunden Strom investierst ist es zu früh für Chili, Paprika und besonders für Tomate
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diese Papptöpfchen sind für die Dauerfeuchte auch nicht geeignet, weil sie auch weggammeln und schimmeln
Danke für die Tipps! Was mach ich denn aber nun mit den bereits schimmligen Töpfchen/Erde? Sind die noch zu retten oder muss ich sie alle wegwerfen? Auch die die ganz wenig Schimmel haben?
Nein, wegwerfen würde ich die Töpfchen deswegen nicht - höchstens die mit den fruchtfleischigen Granatapfelkernen.
Ich würde das Gewächshaus mehr lüften. ich weiß ja nicht, wo du es zu stehen hast. Im Zimmer brauchts eigentlich kein solches Haus, da ist es auch so warm genug. Wichtig ist besonders in dieser Jahreszeit viel Licht, das natürliche Licht ist bei den kurzen Tagen und diesem ewigen trüben Wetter knapp. Die Pflanzen versuchen zum Licht zu wachsen, recken und strecken sich, die Folge sind lange dünne Stiele und kleine Blätter. Das nennt man Vergeilen.
Ich kann Dir ein supergutes Gartenforum empfehlen. (Vorsicht, es macht süchtig ; ) )
http://forum.garten-pur.de/index.php?wid=F28111D99EC8FD45657E852EB908DE3C
Viel Freude mit Deinen Pflanzen!
Lamarle hat vollkommen recht: Das Zimmergewächshaus braucht man nicht im warmen Zimmer - offene Töpfe auf dem Fensterbrett sind immer besser - dann ist die Schimmelgefahr wesentlich geringer.
Man nimmt Zimmergewächshäuser zum Keimen
1) wenn man im kalten Zimmer eine regulierte Heizmatte benutzt.
2) bei besonders wärmebedürftigen Saaten auch im warmen Zimmer (die Lichteinstrahlung bedeutet einige Grad mehr gegenüber der Zimmerluft) und vor allem einen Wärmepuffer bei Temp. Absenkung nachts Das wäre z.B. bei einigen Chilis von Vorteil.
Einmal Schimmel bei Neusaaten kommt da selten was dabei heraus! (Der Schimmelpilz verändert das Substrat:
Die billigen Saaten wie
pardon - Netz war abgestürzt
Also in der Regel sollte man das verschimmelte Experiment wegschmeißen: Der Schimmel verändert das Substrat und unterdrückt nachhaltig die Keimung und Entwicklung der Jungpflänzchen. Außerdem emitiert verschimmelte Erde gesundheitsbedenkliche Sporen. Man bekommt den Schimmel auch kaum noch in den Griff, gerade wenn man ihn austrocknet, werden besonders viele Sporen freigesetzt! Man kann die oberste Lage Entfernen und mit Sand abdecken (bei einigen Saaten auch das Substrat absäuern).... Das hat bei mir schon geklappt, aber das lohnt nur bei teuren Saaten.
Den Avokado-Kern kannst Du vorsichtig ausgraben und vorsichtiig in neues Substrat setzen! Sonst sehe ich keine Saat bei Dir, wo sich das lohnen würde.
Und auch darauf achten, dass keine Staunässe entsteht, also für genügend Abflussmöglichkeit sorgen. Außerdem braucht z.B. Chili mehr Wasser als Schnittlauch.