Petroleumofen Kero 260

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Petroleumofen - Docht wechseln

(macht man wegen des Geruches am Besten in der Garage)

Kürzlich stand ich vor der Aufgabe, den Docht meines Petroleum-Ofens zu wechseln, da der Abbrand sehr unregelmäßig erfolgte und zum Schluss nur noch 10% des Ringdochtes Durchfluss hatte. Die Instruktion meines Ofens mit dem Namen Squall 260A (andere heißen Kero, Tayosan usw. funktionieren aber mit fast identischer Technik, siehe auch mein Foto) beschränkte sich auf die reine Beschreibung für den Ofenbetrieb. Der Dochtwechsel sollte von einem Fachmann vorgenommen werden. Dazu hätte ich aber nach Holland fahren und dort das Verkaufshaus Obelink aufsuchen müssen, wozu ich natürlich keine Lust hatte. Einen Ersatzdocht hatte ich mir damals beim Kauf des Ofens gleich mit angeschafft.

Selbst ist der Mann und ich beginne zu schrauben. Das Gerät ist vollkommen verschraubt, man sollte nur wissen, welche Schrauben man lösen muss, um Zugang zum Innern zu bekommen, denn das ist notwendig, um den Docht zu wechseln. Ich beschreibe im Folgenden die einzelnen Arbeitsschritte:

1) Öffnen des Frontgitters und Entfernen des Brenners mit dem Glaszylinder

2) Man braucht nur 3 Schrauben zu lösen, jeweils eine an den beiden Außenseiten, ganz unten und hinten unten an der Rückseite. Diese Schrauben verbinden das komplette Gehäuse mit der Bodenplatte. Das Gehäuse kann dann nach oben abgehoben werden. Vorher aber daran denken, dass die Taste vorne vom Zündhebel abgezogen wurde und auch der Tank entnommen ist.

3) Vorsicht beim Abnehmen des Gehäuses, damit die dünnen Kabel für das Sicherungs- und Zündsystem nicht abreißen. Gehäuse an die Seite legen.

4) Nun hat man schon einen besseren Überblick, vor allen Dingen sieht man, wie viel Staub sich über die Zeit überall angesammelt hat. Habe den Dreck erst einmal mit einem Sauger entfernt.

5) Jetzt geht es ans Eingemachte. Ich entferne zunächst die Batterien, damit der Zündmechanismus und das lästige Piepen ausgeschaltet sind.

6) Die Dochtführung ist mit 4 Flügelmuttern am Untertank befestigt. Dazwischen befindet sich eine Gummidichtung. Muttern abschrauben und die Dochtführung vorsichtig nach oben abziehen.

7) Der Dochtträger ist auf zwei Kipphebeln schwingend gelagert und kann durch leichtes Drehen nach links aus der Spindellagerung gelöst und vorsichtig nach oben abgezogen werden. Achtung, es tropft. Besser, man legt sich vorher ein paar Zeitungen auf eine Unterlage und lässt den Docht eine kurze Zeit trockenlaufen.

8) Der Dochtträger hält den Docht über eine innen liegende zweireihige Verzahnung. Durch Drücken des Dochtes nach innen, kann er leicht gelöst und dem Träger entnommen werden.

9) Das war es schon fast. Man beachte nur die Position des neuen Dochtes beim Wiedereinbau. Dazu hilft die schwarze Umlauflinie an der Kunststoff-Manschette. Diese Linie sollte mit der oberen Kante des Dochtträgers parallel abschließen. Den Docht in die Verzahnung drücken und alles in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen.

10) Und eine neue Heizperiode kann beginnen.

P.S. Kein neuer Docht vorhanden…?

...dann kann man den Alten auch säubern. Ist zwar eine kleine Sauerei, aber es funktioniert. Die angebrannte Seite des Dochtes ist meist hart, weil sich Verbrennungsrückstände dort festgefressen haben und somit die Kapillarwirkung beeinträchtigen. Es kommt dann einfach oben kein Petroleum mehr an und der Ofen brennt nicht richtig. Lösung ist folgende:

Ich habe rundherum die verkrusteten schwarzen Stellen mit einem kleinen Hammer lockergeklopft und die Verkrustungen mit einer kleinen Drahtbürste heraus gebürstet. Als der Docht am Ende wieder weich war, habe ich die entstandenen Fusseln mit einer Schere abgeschnitten. Alles wieder eingebaut und der Ofen funktionierte tadellos . Beim Lockerklopfen unbedingt eine Schürze oder eine alte Arbeitsjacke anziehen. Es spritzt.

Viel Spaß bei den Regenerierungsarbeiten

Musikminze

Jetzt heizt er wieder