Persisch und türkisch?

5 Antworten

Die Sprachen stammen aus 2 verschiedenen Sprachfamilien, sind also sehr unterschiedlich. Persisch ist eine indogermanische Sprache (eher mit z.B. Hindi verwandt als mit westeuropäischen Sprachen), wohingegen Türkisch eine Turksprache ist (somit verwandt mit Sprachen wie z.B. Usbekisch) [weitere Verwandtschaft liegt in den tungusischen Sprachen und den mongolischen Sprachen].

Natürlich kann einiges aus dem Vokabular dennoch ähnlich sein, wenn es sich um sog. "Lehnwörter" handelt. Ich nehme an, dass etliche Begriffe rund um den Islam ähnlich sein könnten (dabei handelt es sich oft um arabische Entlehnungen). Zum Vergleich mal die Zahlen, erst Türkisch:

1 bir 2 iki 3 üç 4 dört 5 beş 6 altı 7 yedi 8 sekiz 9 dokuz 10 on

Jetzt Persisch (völlig anders):

1 yak 2 do 3 se 4 chaha:r 5 panj 6 shesh 7 haft 8 hasht 9 noh 10 dah

(und wer ein paar europäische Sprachen kann, wird ein paar Gemeinsamkeiten mit den persischen Zahlen erkennen)

Mongolisch vier = döröb (vgl. türkisch dört)

Turksprachen sind ein und die selbe Sprache mit verschiedenen Dialekten. Ich würde also eher sagen Persisch ist eine indoeuropäische Sprache, und Türkische eine Altaische Sprache also zB verwandt mit mongolisch,japanisch

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@safevi2

Ja, das stimmt. Wobei man "klassisch gesehen" Tungusisch und Mongolisch als enger verwandt mit den Turksprachen ansieht (diese 3 bilden die Altaisprachen im engeren Sinne), und Japanisch und Koreanisch nur als sehr entfernt verwandt ansieht.
In der "klassischen" Sichtweise sind die japanische Sprachfamilie und Koreanisch jeweils eigenständige Gruppen.

Erst in einer neueren Sichtweise hat der Ansatz "Makro-Altai" (der alle genannten Gruppen umfasst) mehr Beachtung gefunden. Ich vermute, dass es aber nicht wenige gibt, die weiterhin an einer Eigenständigkeit des Koreanischen (und des Japanischen) festhalten.

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Ja stimmt, habe ich auch erst heute von einem Japaner erfahren.Demnach soll japanisch zu den japonischen sprachen gehören, also isoliert und nur einen ähnlich Satzbau und paar Lehnwörtern aus dem altaischen.Auf jeden Fall, scheint es nicht wirklich geklärt zu sein

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Ja!  Osmanisch ( sprache vom osmanische reich gesprochen) besteht aus türkisch,  arabisch und persisch. Wörter wie: canim (türkisch) jan (persich) oder kahraman (türkisch) gahraman ( persich) ähneln sich sehr.

Sei es die Sprache, die Kultur oder Tradition kommt es einige ähnlichkeiten...

Was alles aus dem persischen übernommen wurde

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Beide stammen aus der nostratische Sprachfamilie:

Persisch ist indoeuropäisch und Türkisch ist eine altaische Sprache:

https://de.wikipedia.org/wiki/Nostratisch

https://en.wikipedia.org/wiki/Nostratic_languages#/media/File:Nostratic_tree.svg

Die Ursprung der Sprachen: (Hypothese)

Zeitraum und die Entwicklung und Ausdifferenzierung der nostratischen Makrogruppe:

15.000-12.000 vor Christus: Entwicklung der nostratischen Kultur in der klimatisch günstigen Phase nach dem Ende der letzen Eiszeit im Gebiet des fruchtbaren Halbmonds

12-10.000 Ausdehnung des nostratischen und Ausdifferenzierung seiner Primärzweigen

10.000 1. Proto-Afrikanisch (Arabisch) dehnt sich im nahen Osten und in den Norden Afrikas aus

9.000 2. Proto-Eurasiatisch: Migration nach und Entwicklung in Zentralasien; von dort mehrere tausend Jahre später Migration der Untereinheiten in ihre jeweilige ,,Urheimat'':

a. Proto-Indogermanisch (Slawen, Nordeuropäer, Griechen, Römer, Albaner, Armenien) nach Westen in den pontisch-kaspischen Raum (4500 vor Christus).

b. Proto-Uralisch: (Ungarisch) nach Nordwesten in das Gebiet zwischen Wolga-Bogen und Ob (4000 vor Christus).

c. Proto-Altaisch (Türkisch, Mongolisch, Kasachisch) in die zentralasiatische Steppe, ins Gebiet um das Altaigebirge (4000 vor Christus).

d. die anderen Komponenten migrieren nach Nordost-Sibirien, Eskimo-Aleutisch schließlich nach Nordamerika.

8000-7000: 3. Proto-Elamo-Drawidisch dehnt sich in den Iran und von dort später ins Indusgebiet und auf den indischen Subkontinent aus.

8000-7000: 4. Proto-Kartwelisch: (Georgisch) gelangt in den südlichen Kaukasus (nach Bomhard und anderen mit einem Umweg über Zentralasien, eine gewisse Periode parallel zum Eurasiatischen)

Es ist sicherlich zu früh, um über Erfolg oder Misserfolg der nostratischen Hypothese entgültig zu befinden. Jedenfalls kann das bisher Erarbeitete, das in Bomhard 2008 durchaus eindrucksvoll zusammengefasst ist, als Ausgangspunkt für weitere Forschungen auf diesem Gebiet dienen. Die Vorstellung, dass das Indogermanische isoliert dasteht und mit keiner anderen Sprachgruppe genetisch verwandt sei,hat durch die nunmehr 50 jährigen Bemühungen der Nostratiker deutliche Risse bekommen. Wegen der enormen Zeitspanne, die die komperative Methode bei der Untersuchung ,,entfernter Verwandschaften'' zu bewältigen hat, wird man jedoch über das nostratische wohl nie zu einem so gesicherten Kenntnisstand gelangen können, wie er seit dem 19. Jahrhundert für das Indogermanische selbstverständlich ist.

Quelle: (Bomhard 2008: 221-252)

auf der Seite 103-104

http://www.amazon.de/Die-indogermanischen-Sprachen-Vorgeschichte-Gegenwart/dp/3875486129/ref=sr_1_2/276-2258522-9569240?ie=UTF8&qid=1462210162&sr=8-2&keywords=ernst+kausen&tag=gutefragene09-21&ascsubtag=58864934

Durchaus einige wenige, das kommt durch den vielen engen Kontakt zwischen Persern und Türken zusammen

Früher viel mehr, heute nicht so häufig weist das Türkische hier und da persisches und arabisches Wortgut auf. ... Aber die Sprachen Türkisch und Farsi sind grundverschieden.