osteopathie pferd, sinnvoll?
Hey:)
Mein Pferd ist 11 Jahre alt und leidet an Kissing Spines. Womit wir aber keine Probleme haben, aber er ist sehr steif im Genik und macht erst nach sehr langer zeit, wenn überhaupt, erst auf.
Er braucht etwa 40min, bis er dann mal nach gibt und sein Rücken schwingt.
Ich habe jetzt auch gelesen das man mal einen osteopathen holen sollte wenn das Pferd beim Sprung einfach apprupt stehen bleibt, das macht er auch oft oder er rennt vorbei.
Ich habe halt Angst, dass wir einen osteopathen drüber gucken lassen und dann überhaupt nichts ist und wir die 100€ oder mehr aus dem Fenster geworfen haben. Das komische ist bei ihm auch, dass er z.b. unter meiner Reitlehrerin viel schneller locker wird, sie hat aber auch die erfahrung. Trotzdem sagt sie, dass es auch nicht normal ist und sie noch nie so ein stures Pferd, was nicht nachgeben will, hatte.
Was ist aber wenn er nicht stur ist, sondern einfach eine Blockade hat? Meine Reitlehrerin ist sich auch unschlüssig, aber wir hätten dann die bestätigung das er einfach nur stur ist, wenn alles okay wäre.
Also was meint ihr? Habt ihr schon erfahrungen damit gemacht? Und könnt ihr mir vielleicht jemanden empfehlen in Hessen, zwischen Frankfurt und Limburg?
Liebe Grüße und ich freue mich auf antworten!
5 Antworten
Ich kann dir ganz konkret meine Erfahrungen mit Physiotherapie, Osteopathie und Chiropraktik berichten.
Es hat alles erstmal eine gute Wirkung gezeigt. Das Pferd hat sich entspannt und gelockert. Das Problem bei Osteopathie (Dipo) und besonders Physiotherapie: es hat das eigentliche Problem nicht beseitigt und die Schonhaltung vom Pferd nicht dauerhaft aufgebrochen. Vielleicht lags an den Damen die da waren - keine Ahnung. Mein Pferd hatte allerdings mehrere Sitzungen, ich ein Loch im Geldbeutel und nach kurzer Zeit konnte ich schon wieder die steife HInterhand beobachten.
Wesentlich mehr gebracht hat die Chiropraktik und da würde ich sagen, war das sinnvoll Geld angelegt. Eine einmalige Behandlung hat zu einer echten Verbesserung des Bewegungsablaufs und der Rittigkeit geführt. Die Chiropraktikerin hat mir das damit erklärt, dass nicht (mehr genutze/eingeklemmte) Nervenbahnen wieder dauerhaft aktiviert werden. Das Pferd überhaupt wieder ein Gefühl für das richtige Laufen bekommt. Mein Pferd konnte sich danach 5 Tage nicht richtig koordinieren, eierte nah an der Lahmheit, Kurven gingen gar nicht. Und dann zack, wurde es besser, an der Longe war sie locker und beim Reiten klappte es auch viel viel besser. Und das auch nach 6 Wochen noch.
Die Folgebehandlung nach 6 Wochen hatte dann vielleicht was fürs Pferd aber eine spürbare Verbesserung unter dem Sattel, ergab sich für mich nicht mehr.
Aber ganz allgemein: wenn das (dein??) Pferd vor Jahren mal einen KS-Befund hatte, würde ich das Geld eher darin investieren abzuklären, ob dein Pferd noch Probleme mit KS hat. Wenn 2 Jahre nichts gemacht wurde, warum sollte der Rücken besser geworden sein? Und ein halbes Jahr Bodenarbeit ist da auch nicht so viel. Ich habe KS-Behandlungen erlebt, wo das Pferd über einen langen Zeitraum gepritzt, osteopathisch behandelt und vom Boden aus gearbeitet wurde. Wenn du also das Gefühl hast, dein Pferd hat ernsthafte Probleme, lass lieber nochmal den Rücken röntgen.
Ein kann gerade bei solchen Pferden Wunder wirken.
Ganz ehrlich? Ein Pferd, das bereits Kissing Spines hat, sollte nicht über 40min brauchen, bis es locker wird. Das verschlimmert das Ganze noch viel mehr. Gehen wir einfach mal von 60 Min reiten aus - da ist 2/3 der Zeit bereits verloren, 2/3 der Zeit, wo das Pferd hätte bereits locker sein müssen, 2/3 der Zeit, wodurch das Pferd Schmerzen hat.
Wenn deine Reitlehrerin (sehr löblich, dass sie das Pferd scheinbar mit reitet) dir aber nicht zeigen kann, wie man ein Pferd mit Kissing Spines und möglichen Blockaden locker bekommt und meint, dass das Pferd stur ist, solltest du dir vll. auch mal andere Reitlehrer ansehen.
Kein Pferd ist von sich aus stur - nur versucht natürlich jedes Pferd den Schmerzen aus dem Weg zu gehen und wählt immer das kleinere Übel. Tut es dem Pferd weh, im Rücken loszulassen (wegen einer Blockade oder der Krankheit), so wird es sich dagegen wehren.
Ganz nebenbei: Wenn mein Pferd so lange braucht, bis es locker wird, springe ich damit nicht auch noch.
Nun, auch Gymnastizierungssprünge sind erst gymnastizierend, wenn das Pferd bereits locker ist.
Was wäre denn, wenn du dich ein wenig in Richtugn der klassischen Reitkunst orientierst? Da wird viel weniger mit der Hand gearbeitet und auch schonmal etwas anders als nach FN - vielleicht sind da ja gute Denkanstöße für euch dabei? Mobile Trainer gibt es davon auf jeden Fall genug.
Ja, bringen wird der Ostheo garantiert etwas. Das Genick ist schließlich mit dem Rücken und damit auch mit den Dornfortsätzen der Lendenwirbelsäule ( => Kissing Spines!) verbunden - also, ja, ein festes Genick kann unweigerlich damit zusammen hängen und sollte behandelt werden. Allein schon wegen Kissing Spines hätte ich ja alle paar Monate einen Ostheo dran ;)
Puh, mit den Träumen.... Gute Frage. Pferde sind aber sehr selten wirklich dumm, die denken viel.
Kissing Spines " sich küssende Wirbel" sind Veränderungen von Dornfortsätzen der Wirbelsäule. Die Dornfortsätze der Wirbelsäule stehen dann so nahe aneinander, dass sich diese bei Bewegungen des Pferdes berühren oder sogar aneinander reiben. Dieses führt in den meisten Fällen zu Rückenschmerzen. Du solltest dein Pferd am besten kennen- für mich hört sich dein Text so an, dass dein Pferd dir bereits deutlich zeigt das irgendwas nicht in Ordnung ist, er mag nicht Springen, ist nicht mehr rittig, kann nicht mehr im Rücken mitschwingen,etc.
(häufig bekommen Pferde mit Kissing Spines Sattelzwang oder werden unruhig beim satteln oder beim Reitergewicht).
Ein Ostepaht oder Tierarzt kann durch Abtasten des Rückens feststellen ob dein Pferd Schmerzen hat.
Ein guter Ostepaht oder auch ein Tierarzt können zwar die Veränderung der Dornfortsätze nicht kurieren aber deinem Pferd linderung verschaffen. Kissing Spines entwickeln sich über verschiedene Stadien. Je nachdem wie weit fortgeschritten die Veränderungen der Wirbelsäule sind, kann man das Pferd mit etwas Glück, durch eine Umstellung des Trainigs wieder schmerzfrei bekommen. Baut das Pferd an den richtigen Stellen Muskeln auf und Belastet korrekt um, kann es den Veränderungen entgegenwirken.
Pferde haben meistens Blockanden (vom Toben auf der Koppel, Vertreten, weg gerutscht, beim aufstehen/hinlegen verdreht, etc.). Ist ein muskel verspannt, muss der nächste Muskel die Arbeit des verspannten mit übernehmen. Das kann soweit gehen, das irgendwann das gesamte Pferd verpannt und steif ist. Um das Tier richtig aufbauen und richitg Trainieren zu können müssen evtl. vorhande Blockaden erst einmal beseitigt werden.
Ein Osteophat (gibt auch einige Tierärzte die das machen) kann diese Blockaden lösen und mit dir zusammen einen Trainingsplan für das Pferd erstellen um Muskelgruppen zu trainieren die dein Pferd braucht um schmerzfrei zu werden (um den Kissing Spines entgegen zu wirken).
Aufs Springen solltest du vielleicht erst einmal verzichten, bis du genau weisst, wie schlimm die Kissing Spines sind (also wie weit fortgeschritten) und ob du dein Pferd wieder schmerzfrei bekommst.
Danke für deine hilfreiche Antwort!
Also als er 4 jahre alt war bis 7 ist er M-dressur gegangen und dann abgegeben weil er unreitbar war wegen dem kissing spine. Dann stand er 2 JAhre und ich habe Angefangen mit ihm zu arbeit, so ein halbes Jahr nur vom Boden aus.
Also meinst du von deiner Erfahrung aus, dass es aufjedenfall was bringt, und er dann endlich wieder ordentlich zu reiten ist? Denn so wie es ist kann es nicht weiter gehen und ich bin auch manchmal am überlegen ob ich es aufegen soll mit ihm...
Eine sehr gute Freundin von mir ist pferdeosteopathin, es bringt unheimlich viel. Sie wendet es viel bei ihren eigenen pferden an aber auch bei fremden, es hilft auf jeden Fall!
Das ist eine sehr gute Idee, ich mach das einmal im Jahr, auch ohne besonderen Grund.
und danach merkst du sofort, dass dein Pferd lockerer ist?
Nein, danach hat das Pferd i.d.R. Muskelkater. Locker wird es nach 2 Tagen erst wieder.
Beim "springen" wird er viel schneller locker, wenn er springt. Es sind auch keine hohen sprünge, wenn man sie sprünge nennen kann... es ist eher eine qymnastizierung.
Das ist mit ihm jetzt schon die 3. Reitlehrerin in 2 Jahren. Und bei allen 3 wurde er schneller locker, denoch muss ich sagen, dass das sehr über die Hand gereget wurde.
Also denkst du das es ihm aufjedenfall was bringen wird? und das das steif sein bzw im genik fest sein nicht von ungefähr kommt?
Er ist halt echt nicht dumm und ich habe auch das gefühl, dass er ziehmlich viel darüber nachdenkt, wenn er dann mal locker war. Gibt es vielleicht ein "Traum" aus der damaligen Zeit? können pferde sowas haben?
Danke für deine Antwort!!