Nora-Ein Puppenheim Literaturfrage

2 Antworten

Zum literaturhistorischen Huntergrund: „Nora“ ist ein naturalistisches Drama: - Merkmale des naturalistisches Dramas: - Aufnahme neuer, bisher tabuisierter Themen (z.B. Unterdrückung der Frau in der Ehe) - häufiges Vorkommen analytischer Dramen, da ein in der Vergangenheit angelegtes Verhängnis sich im Verlauf des Dramas entfaltet (s. Noras und Krogstads Fälschungen und Helmers Krankheit); andererseits ist „Nora“ auch ein Zieldrama, da die Ereignisse der Vergangenheit in Verbindung mit Helmers Charakter zu dem Entschluss Noras führen, ihre Familie zu verlassen. - Hinwendung zur sozialen Umwelt (vor allem der ärmeren Bevölkerungsschichten); s. z.B. Christine Lindes soziale Probleme. - Charakter und Schicksal des Menschen werden durch das physische und das psychische Erbgut determiniert gesehen (s. z. B. Dr. Rank, der seine Krankheit auf das lasterhafte Leben seines Vaters zurückführt). - Zum gesellschaftlichen Hintergrund: Hohe Zeit des Bürgertum, mit strengen Regeln der Moral und der Rolle der Frau, die sich dem Manne in der Ehe total unterordnen muss. Sie ist in der Ehe in ihrer Freiheit stark eingeschränkt, lebt dort wie in einem "Puppenheim". - Zur literarischen Bedeutung: Die Themen "Rebellion einer Frau gegen ihre Unterdrückung" sowie der Einfluss der Vererbung auf das Schicksal eines Menschen (was damals für hochbedeutsam angesehen wurde), erscheinen heute veraltet. Dagegen sind die Sprache und der Aufbau des Dramas erstklassig; z.B. die Spannungsgestaltung, die Motivation des Konflikts und die schrittweise Hinführung der Ereignisse bis zu dem katastrophalen Entschluss Noras am Schluss (katastrophal für Helmer und seine Kinder sowei für Nora selbst, denn ihr Weg zur Selbständigkeit in der damals stark von der bürgerlichen Moral bestimmten Gesellschaft kann nur äußerst beschwerlich sein).

"Zum literaturhistorischen Hintergrund" muss es natürlich heißen!

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