Nathan der Weise - welche Szenen eignen sich zur Interpretation

5 Antworten

Der Klassiker für Schulaufgaben ist die "Ringparabel", die Geschichte, in der ein Vater seinen drei Söhnen einen Ring vererben will und zwei weitere gleichartige nachmachen lässt.

Die Parabel bedeutet: der Vater steht für Gott, die drei Ringe für die drei monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum und Islam), die drei Söhne für deren Anhänger und der Richter, dem der Streitfall vorgetragen wird, für Nathan den Weisen . Die Aussage der Parabel ist, dass Gott die Menschen unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit liebt, da alle drei Religionen sein Werk und alle Menschen seine Kinder seien.

Die haben wir schon in der Schule interpretier. Kommt also sicher nicht dran. Aber tzd danke =D

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Die Ringparabel ist der Schlüssel zu allem anderen auch zu dem schwierigen Monolog Nathans zuvor, in dem er sagt "nicht die Kinder bloß speist man mit Märchen ab".

Interessant auch das Gespräch zwischen Tempelherrn und Klosterbruder (vgl. dazu https://books.google.de/books?id=A_MlO8Z_hFYC&pg=PA66&lpg=PA66&dq=%22Ich+will+doch+sehn,+wie+der+ergr%C3%BCndet%22&source=bl&ots=DeHOUqlFRV&sig=_QYptaiFNP9eXI7jEzC_sETOKXo&hl=de&sa=X&ei=TAjoVL7wLIvnywPqyIGoAw&ved=0CDMQ6AEwBA#v=onepage&q=%22Ich%20will%20doch%20sehn%2C%20wie%20der%20ergr%C3%BCndet%22&f=false).

Bemerkenswert seine ständige Formel "sagt der Patriarch", mit der der Klosterbruder sich von seinem Auftraggeber distanziert, ohne das ausdrücklich auszusprechen.

Zum intensiveren Verständnis vgl. auch:

"Fast sieht man sich unter den heutigen Bedingungen an die Hamburger Lessing-Rede »Hannah Arendts (1906-1975) erinnert, in der sie die folgende Aussage Nathans (II,5 V 1310ff.) zurückgewiesen hat: "Sind Christ und Jude eher Christ und Jude,/ Als Mensch? Ah! wenn ich einen mehr in Euch/ Gefunden hätte, dem es gnügt, ein Mensch/ Zu heißen!". »Philipp Reemtsma (geb. 1952) hat in seiner »Dankrede zum Lessing-Preis unter dem Titel "Nathan schweigt" im Jahr 1997 daraus wie folgt zitiert und dann seine Ausführungen selbst daran angeknüpft: "Sie dürfe, schreibt Arendt, »in diesem Zusammenhange nicht verschweigen«, daß sie »eine Haltung, die im Sinne des Nathan auf die Aufforderung: ,Tritt näher, Jude!' mit einem: ,Ich bin ein Mensch«" antworte, »für ein groteskes und gefährliches Ausweichen vor der Wirklichkeit gehalten« hätte." Wer wie Nathan argumentiere, so Reemtsma, der habe "politisch bereits verloren", weil er sich nicht auf sein Recht berufe, sondern sich nur der "willkürlichen Zuneigung" des jeweils anderen ausliefere. (ebd.) Und "wer heute einen »Nathan« schriebe", so Reemtsma weiter, "könnte die Morde von Gath nicht in Schweigen gehüllt stehenlassen. Er müsste mit seiner Hauptfigur brechen, könnte, dürfte sich ihrer Diskretion nicht fügen. Manches lässt sich noch lange lesen, aber so nicht mehr schreiben." Ein Fingerzeig im Übrigen, den nicht nur heutige Inszenierungen berücksichtigen sollten, sondern der vor allem auch in die Behandlung der "abgeklapperten Schullektüre" eingehen sollte, um das große Anschlusspotential zu nutzen, welches der "Nathan" entgegen aller "Dennochs und Trotzdems" seiner Kritiker als ein Modell für Religionskonflikte oder von Konflikten hat, die in hohem Grade religiös überformt sind. (vgl. Kuschel 2011, S.19, vgl. Pohlmeyer 2007, S.3ff.) Eine Roadmap für den Weltfrieden oder ein Leitfaden zum persönlichen Glück ist, kann und will Lessings "Nathan" ohnehin nicht sein." (http://www.teachsam.de/deutsch/d_literatur/d_aut/les/les_dram/les_nathan/les_nathan_2.htm)

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Das Ende ? :) Dort haben die doch rausgefunden dass die Geschwister sind also die Recha und der Typ ? ...