Nach Geographie Studium, Wirtschaftsingenieurwesen studieren?

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Hallo!

Generell ist die Zulassung zu einem Zweitstudium in einem zulassungsbeschränkten Studiengang tatsächlich schwieriger als eine Erstzulassung. Schau dir an deiner Uni (oder an der, an der du das Zweitstudium möglicherweise absolvieren willst) die dafür gebotenen Voraussetzungen an.

In der Regel sieht es aber so aus: Nur ein sehr kleiner Teil der Studienplätze wird für Studierende eines Zweitstudiums bereitgestellt. Meist bewegt sich das so um die 3%. Natürlich gibt es auch recht wenige Bewerber, aber so kleine Prozentsätze sind natürlich trotzdem ein Problem.

Dementsprechend hart sind die Auswahlkriterien. Eines davon ist die Abschlussnote deines Erststudiums, ein anderes und sogar gewichtigeres, ist die Begründung für die Aufnahme. Ich kenne keine Uni, bei der man für ein Zweitstudium kein Begründungsschreiben aufsetzen muss. Dieses wird dann anhand bestimmter Kriterien bewertet. Für die Kriterien lies dir das mal durch: http://www.hochschulstart.de/fileadmin/downloads/Merkblaetter/m08.pdf (v.a. ab S. 9).

Allerdings muss ich sagen, dass ich die Erfolgsquote nicht einschätzen kann. Es kann gut sein, dass diese aufgrund weniger Bewerber relativ gut ist.

Ach, und noch ein Hinweis: Sprich auf jeden Fall mal mit einer Studienberatung, möglichst auch aus den Fachbereichen. Vielleicht kannst du deine Chancen ja verbessern, wenn du dich bereits vor Ende deines Geo-Bachelors für ein Parallel-Studium bewirbst. Das Verfahren ist dabei meist sehr ähnlich und so hast du vielleicht die Chance auf eine zusätzliche Bewerbungsrunde. Allerdings kann ich nicht abschätzen, wie das von deiner Uni gehandhabt wird. Nicht, dass eine abgelehnte Bewerbung für ein Parallel-Studium auch die Chancen für eine Zweitstudium verbaut. Es ist aber vielleicht einen Versuch wert, das mal bei der Beratung zu erfragen.

Zum Fachlichen:

Ich weiß nicht, wie genau du dich mit dem Wirtschaftsingenieurwesen auseinandergesetzt hast, aber pass auf, dass dir das nachher nicht zu wirtschaftslastig wird. Mit "Tüfteln und Grübeln" hat das meines Wissens nicht allzuviel zu tun, sondern eher mit der Organisation wirtschaftlicher Prozesse. Schau dir unbedingt vorher genau die Studienordnungen bzw. die Modulhandbücher an, damit du weißt, was auf dich zukommt. Anhand deiner obigen Auswahl habe ich mir mal als Stichprobe den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen-Geoinformation angeschaut und kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass es das ist, was du suchst:

https://www.jade-hs.de/fileadmin/gemeinsame_dokumente/flyer_studienfuehrer_modulhandbuecher/Module_GWI.pdf

Außerdem wollte ich dich (wahrscheinlich unnötig, aber man weiß ja nie) noch auf ein ähnliches Feld in den Geowissenschaften hinweisen: Es gibt einige Masterstudiengänge namens "Angewandte Geowissenschaften" in denen sich oft auch ein Gutteil Ingenieurgeologie befindet. Ich könnte mir vorstellen, dass das durchaus ein etwas praktischerer und handfesterer Ansatz in deinem Fachbereich ist.

Der langen Rede kurzer Sinn: Ich kann mir vorstellen, dass du mit einem spezialisierten Master innerhalb deines Fachbereichs besser aufgehoben sein wirst, als mit einem zweiten Bachelor. Solltest du weiterhin ein Zweitstudium ins Auge fassen (was natürlich auch völlig ok ist) , dann informiere dich genau über die Studieninhalte und lass dich nicht allein von den Namen der Studiengänge überzeugen.

So oder so: Viel Erfolg!

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort :)
Du hast auf jeden Fall Recht, ich darf mich wirklich nicht von den Namen blenden lassen, Allerdings interessiert mich auch auf jeden Fall das Organisieren und Planen. Daher finde ich Wirtschaftsingenieuwesen ja so spannend. Es gibt auch noch ein Studiengang mit Vertiefung in Richtung Geotechnik und angewandte Geologie. Ich finde mit einem Master erhält man dann eben nicht das Grundwissen, das man für Ingenieurwesen benötigt.

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