MSA-Thema, Leitfrage zu Abtreibung

4 Antworten

Die erste Aussage finde ich sehr gut und verspricht eine gute Arbeit zu werden. Ich selbst finde diese Arbeit sehr wichtig und wünsche Dir sehr viel Erfolg dabei.

Ich finde deine These/Fragestellung falsch:

"Heutzutage" wird so wenig abgetrieben wie noch nie in der Geschichte. Die Abtreibungszahlen in Deutschland fallen und fallen. Siehe http://www.abtreibung-avortement.info/de/facts/deutschland.htm.

Illegale Abtreibungen sind verschwunden. In der DDR wurde die Zahl der illegalen Abtreibungen in den 50er Jahren auf 60'000 geschätzt. In der BRD gab es in den 60er Jahren jährlich etwa 3'000 legale (medizinisch angezeigte) Abbrüche. Die illegalen Abtreibungen wurden auf 200'000 bis 400'000 geschätzt! (Quelle: Ulrich Wolff: "Schwangerschaftsabbruch aus medizinischer Sicht", 1973)

Von "leichtfertig" kann keine Rede sein. Frauen in Deutschland verhüten offensichtlich gut, die Abtreibungsrate gehört zu den niedrigsten in ganz Europa. Und wenn man hier im Forum liest, und bei den Konfliktberatungsstellen herumhört, macht es sich kaum eine Frau leicht, sich zum Schwangerschaftsabbruch zu entscheiden. Schwangere Frauen sind nicht kopflose Hühner, die "bedachtlos" abtreiben!

Abtreibung ist DANN der EINZIGE Ausweg, wenn die Frau sich entscheidet, dass dies für sie die richtige Lösung ihres Problems, nämlich der ungewollten Schwangerschaft, ist.

Finanzielle Probleme allein sind selten der alleinige Grund für einen Abbruch, denn dann gibt es finanzielle Hilfen, - allerdings bedeutet das zweifelsohne Einschränkungen und Sozialhilfeabhängigkeit, was viele Frauen nicht wollen. Adoption ist für wenige Frauen eine Alternative, denn sie lehnen die Schwangerschaft ab und wollen nicht für andere austragen und gebären.

Bei einer ungewollten Schwangerschaft gibt es nur drei Alternativen: abtreiben, austragen und das Kind behalten (allenfalls mit finanzieller Unterstützung) oder das Kind zur Adoption geben. Alle diese Alternativen bestehen bereits, ein weiterer "Ausweg" existiert nicht.

Für mich heisst die ethische Frage: was hat Vorrang, das Recht der Frau, über ihr Leben und ihren Körper autonom zu entscheiden oder der Schutz eines erst im Anfang der Entwicklung stehenden embryonalen Lebens? Hat der Staat/die Gesellschaft das Recht, sich in die für eine Frau existenzielle Frage einzumischen, ob und wann sie bereit ist, die Verantwortung für ein Kind auf sich zu nehmen? Schau dir dazu mal die Rubrik "ethische Fragen" auf der Website abtreibung-avortement.info an.

Am Ende sollen auch Lösungsvorschläge kommen,

Lösung ? Adoptionsthema mit einflechten :Ich meine in DS warten jedes Jahr 5000 Eltern auf ein zu adoptierendes Baby.

Es gibt mindestens doppeltsoviele KINDER, die adoptiert werden könnten. Nur weil in Deutschland bzw. allgemein gerne Babys adoptiert werden, muss man sie nicht potentiell vermehren.

Und wartende Paare warten auch, weil eben genauestens geprüft werden sollte, warum eben dieses Paar ein Kind adoptieren möchte und ob es gut für das Kind ist.

Adoption ist übrigens auch keine einfache Sache. Psychische Erkrankungen bei Mutter UND Kind sind auch nicht selten verbreitet. Die Frage "warum" kann ein Kind in den Wahnsinn treiben!

1

Ich finde die erste Variante gut. Die zweite ist zu voreingenommen:

bereits einzigartigem Leben