Moralisch flexibel?

4 Antworten

Es ist die gleiche Haltung wie die eines Söldners oder Waffenhändlers: Die Folgen meines Handelns sind mir egal. Hauptsache das Geld stimmt.

Es ist achtlos, würdelos, lieblos!

Ich liebe durchaus Hacker mit einer sozialen Ethik, die sich Gedanken über die Folgen ihres Handelns machen. Durch Euer Verhalten schafft ihr Wettbewerbsvorteile (intern oder extern) für jene, welche bereit sind, falsch zu spielen. Betrug, Erpressung etc. - alles kein Problem. Dabei geht es mir nicht darum, daß schon dies Beihilfe oder Mittäterschaft beinhalten kann, mir geht es um den dynamischen Aspekt. Irgendwann kommt es an den Punkt, wo der geschäftlich erfolgreich ist, welcher die besten Hacker an der Hand hat.

Zwar macht Ihr eure Ausnahmen (aber wie sieht es z.B. mit Notfallseiten aus - die hattest Du nicht genannt), aber dennoch forciert ihr eine Entwicklung, die letztlich gerade auch solche Seiten gefährden wird, denn (ehrliche) Charity verhält sich gerade diametral zu dem ethischen Gerüst Eurer Kundschaft. Es ist nur ein wenig Selbstbeweihräucherung und ein ethisches Placebo-Pflaster, was Ihr für euch bereithaltet (und der THC-Gehalt des virtuellen Weihrauchs tut vielleicht sein übriges).

Ohne eine Moral wie die Eure könnte keine organisierte Kriminalität wirklich Fuß fassen, weder im realen Leben noch im Netz. Wenn Ihr organisierte Kriminalität aber für ethisch korrekt haltet, dann macht nur weiter so, aber dann braucht ihr auch die Placebo-Pflästerchen nicht mehr, denn das ist dann eher scheinheilig, denn dynamisch schiebt Ihr einen Prozeß - wenn auch nur im Kleinen - an, der gerade auf Dauer auch solche Seiten korrumpieren und pervertieren wird. Gerade solche Sites ließen sich hervorragend für betrügerische Zwecke mißbrauchen. Du meinst doch nicht, daß jemand vom Schlag Eurer Klientel davor zurückschrecken würde, mit Pädo-Sites zu arbeiten, wenn er dadurch Geld verdienen könnte, oder?

Ist das gleiche wie "für geld vergewaltige alle außer kinder" - scheinheilige idio*ie. Schön reden kann man sich alles. Zum moralisch korrekt sein gehört um einiges mehr dazu.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ehemaliger QM im Telekommunikationsbereich

Ich emfinde es als moralisch unverträglich und wiederwärtig, sich derart auf Kosten von anderen zu bereichern. In meiner Sichtweise ist es kein Unterschied, ob du ein Botnetz für DDos-Angriffe bereitstellt, in Wohnungen einbrichst, jemandem die Brieftasche klaust oder Frauen vergewaltigst.

Wusstest du, dass jemand, dersein System nicht richtig absichert, ebenso als Mittäter zählt, weil er nicht alle Vorkehrungen getroffen hat, die Tat zu verhindern und somit dazu beigetragen hat? ;)

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@EdBlackhat

Wenn es für dich ok ist, dass du in ein System einsteigst, dass nicht richtig abgesichert ist, ist  es für dich auch ok, wenn dich einer verprügelt, weil du dich nicht wehren kannst ?

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@EdBlackhat

Wobei "richtige Absicherung" relativ ist. Man kann kein System für jede Art von Angriff absichern, solange man nicht komplett auf einen Internetanschluß verzichtet, der aber faktisch heute erzwungen wird. Deshalb wird hier eine Absicherung in einem angemessenen Umfang gefordert, nicht mehr.

Jemand, der sein Haus nicht in einen Hochsicherheitstrakt verwandelt, macht sich dadurch auch nicht mitschuldig an einem Einbruch, sondern nur, wenn er eine Tür o.ä. offen läßt.

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