Mögliche Hypothese für Belegarbeit?

2 Antworten

Ich weiß leider nicht was die Anforderungen an eine Belegarbeit sind.

Aber vielleicht helfen dir meine Gedanken zu dem Thema trotzdem ein kleines bisschen.

Fördert die Musik Sozialkompetenz, wenn ja wie?

1. Das sind zwei Fragen, eine Hypothese ist ein Aussagesatz, der dann geprüft wird

2. Das berührt auch dein Thema. Du musst ja Quellen nennen. Dein Thema ist sehr groß. Vielleicht wäre es sinnvoll, erst mal in dem groben Bereich zu suchen, was du findest, und dann etwas genauer zu formulieren.

Nicht drum herum kommst du bei "Musik": Was mit Musik? Musizieren? Musikunterricht privat/in der Schule? Singen? Ein Instrument lernen? Ohne Instrumentenkenntnisse trotzdem auf einfachen Instrumenten wie orffsches Instrumentarium (einfach zu bedienendes Schlagwerk) spielen? Musik hören? Egal welche Musik?

Da jedes Kind ausnahmslos Musik hört und zwar auch in alltäglichen Situationen, kann man sozusagen die Auswirkungen von "Musik an sich" in unserer davon völlig durchtränkten Kultur nicht untersuchen. Es sollte etwas genauer sein.

Demgegenüber sind die Bereiche "Sozialkompetenz" und "Grundschulkinder" sehr spezifisch.

3. Dann gibt es noch einen Gedanken:

Das Musizieren und auch das Musikhören sind sozial eingebunden in die sonstige Lebenswelt und sie gehen mit zahlreichen Begleitumständen einher, die sich zweifellos auf die Sozialkompetenz auswirken, die aber selbst nicht als Bestandteil der Musik gesehen werden MÜSSEN, oder vielleicht doch?

Also etwa folgendes: Das Grundschulkind spielt in einem Schülerorchester und lernt gerade Schlagzeug spielen. Dazu hat es einen Lehrer und regelmäßige Proben, die es in soziale Lernsituationen bringen, ganz unabhängig von Schlagzeugtechnik oder so: Es interagiert mit dem Lehrer, es trifft Freunde und möglicherweise nicht so gemochte Personen im Orchester, es soll mit beiden eine Teamleistung erbringen, hat Spaß am gemeinsamen Projekt oder auch nicht, hat einen musikalischen Leiter, der Konzepte über das Zusammenspiel darstellt, muss sich vielleicht mit seinen Mitspielern absprechen, sie imitieren, ihnen Orientierung geben und ihnen helfen, sich helfen lassen wenn etwas nicht klappt.

Das "Aufeinander hören" in kleinen Gruppen bzw. "auf den musikalischen Leiter hören" in größeren ist direkt mit Einfühlungsvermögen ebenso verbunden wie mit der rein musikalischen Seite davon, dem musikalischen Gehör.

Beim Musik hören könnte man ähnliches beobachten, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt, auch das findet ja nicht im luftleeren Raum statt.

4. Bei Quellen, die nichts weiter darstellen als "Kinder, die Musik machen/hören/ein Instrument lernen haben eine höhere Sozialkompetenz" und dies nur damit belegen, dass:

"Kinder, die gerade jetzt ein Instrument lernen im Durchschnitt über eine höhere Sozialkompetenz verfügen"

wird es sicher gern gesehen, wenn du sie kritisch siehst, denn aus Korrelationen kann man keine Kausalitäten ableiten, das heißt Musikmachen und soz. Kompetenz haben dann zwar etwas miteinander zu tun, aber man kann nicht wissen, ob DAS EINE DIE URSACHE VOM ANDEREN IST.

Es fällt mir direkt ein Grund ein, was stattdessen der Fall sein könnte: Die Kinder, die Musikunterricht nehmen, haben vielleicht im Schnitt auch Eltern, die ihre Kinder mehr fördern wollen, oder sich mehr um ihre Erziehung bemühen, oder die gebildeter und wohlhabender sind und deshalb weniger eigene Probleme im Leben haben usw usf.

Oder Kinder mit hoher Sozialkompetenz interessieren sich mehr für Musik und brechen den Unterricht seltener ab, weil sie besser damit zurechtkommen? Wer weiß?

5. Es ist sicher wichtig, dass du darüber liest und das auch weitergibst, wie man soziale Kompetenz überhaupt messen kann.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – in der Schule haben wir Lieder gesungen (z.B. über Ponys)

Ergänzung zu 3.:

Also aus der Überlegung, dass z.B. das Musizieren in der Gruppe Kinder sozial kompetenter macht (falls das denn stimmt), kann man zwar direkt schließen, dass "Musizieren in der Gruppe die Sozialkompetenz steigert", aber man kann daraus nicht ohne weiteres schließen, dass

a) die Steigerung der Sozialkompetenz von der MUSIK ausgeht. Sie wird wohl eher von den sozialen Situationen rund um das Musizieren geschult.

b) allein Musik machen ebenfalls so etwas bewirkt (ist selten, aber denkbar, dass sich ein Kind allein ein Instrument beibringt)

b) dass es im Vergleich besonders sinnvoll ist, Eltern und Kindern zum Musizieren zu raten, denn die Lerneffekte könnten ja zum Beispiel im Sportverein oder bei anderen Aktivitäten gleich groß sein.

Der Inhalt der ganzen Sache ist Musik, aber ob die Form (zusammen einem Ziel zuarbeiten) dabei nicht wichtiger ist?



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Danke für die antwort. Werde nochmal auf gewissen dinge achten bzw. Ändern

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Hypothese 1: Musik fördert die Sozialkomptenzen von Kindern, da sie durch die Musik ausgeglichener (z.B. nicht so aggresiv, ruhiger, sympathischer, weil ruhiger; vllt selbstbewusster?) sind und bspw. Liedtexte Einfluss auf moralische Dinge haben könnten.

Hypothese 2: Das Musizieren wirkt sich positiv auf die Verbindung der Rechten und Linken Gehirnhälfte aus, da bspw. beim Klavierspielen die linke und rechte Hand genutzt werden (die Linke Gehirnhälfte ist für die rechte Körperseite zuständig, die Rechte für die linke). Dadurch fällt einem das Lernen leichter und man wird selbstbewusster und offener anderen gegenüber.

Die eine Hypothese bezieht sich auf Musik hören, die andere auf das Musizieren. Ich würde vielleicht noch mal überlegen, ob du dich wirklich auf die Sozialkompetenz konzentrieren möchtest oder vielleicht in Richtung der Gehirnhälften und Sprüchen wie 'Musik macht glücklich' oder 'klüger' gehen solltest. Dazu findest du eindeutig mehr, worüber du schreiben könntest. Zu Sozialkompetenz fällt mir eigentlich nicht wirklich etwas ein, auch wenn ich versucht habe, das in Hypothese 1 und 2 einzubinden^^'

LG :D

WOW! Dankeschön. Mir gefällt die erste ganz gut. Ja ich hab aber schon die hälfte meiner Facharbeit zur sozialen kompetenz erarbeitet. Ich glaube das schaffe ich nicht,wenn ich nochmal von vorn anfange. Aber soziale kompetenz kann durch musik gefördert werden, da ja kinder beim musizieren in gruppen rücksicht aufeinander nehmen müssen beispielsweise..

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@Leanever

Sorry Frageatlas, es kann durchaus sein dass die Formulierung der Thesen gut ankommen würde beim Lehrer und auch ganz ok ist, das weiß ich nicht, aber ich habe etwas einzuwenden.

Hypothese 1 hat einen zu langen Schwanz an Annahmen, die an sich schwierig sind:

da sie durch die Musik ausgeglichener (z.B. nicht so aggresiv, ruhiger, sympathischer, weil ruhiger; vllt selbstbewusster?) sind und bspw. Liedtexte Einfluss auf moralische Dinge haben könnten.

Diese Begründungen würde ich alle weglassen und ich würde die Hypothese ausdrücklich auf das Musizieren anlegen. Sie sind ziemlich speziell und mit Sicherheit sehr schwierig zu belegen/ ich glaube eher nicht...

Und ich würde die Hypothese ausdrücklich auf das Musizieren beziehen, nicht auf das Hören.

Hypothese 2 hat ebenfalls ein paar solcher Annahmen, die nicht unbedingt stimmen müssen. Das heißt in dem Fall, wenn das Ergebnis ist "ja das stimmt" könnte man das als suboptimal bewerten, je nach Lehrer:

Dadurch fällt einem das Lernen leichter und man wird selbstbewusster und offener anderen gegenüber.

Sowie die Sache mit den zwei Gehirnhälften, die zwar in der Tat die Körperhälften in gewisser Weise widerspiegeln. Aber leider ist die Idee, dass man die Gehirnhälften irgendwie "besser verbinden kann" oder so durch bestimmte Übungen nicht aktuell. Man kann sie dennoch ausführlich, aber nicht gut und kritisch belegen. Es wäre natürlich sehr interessant, die Hypothese 2 wirklich kritisch zu prüfen.

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@Grobbeldopp

Ja, danke, für die Tipps. Werde ich mir in Zukunft zu Herzen nehmen, auch wenn das eher Ideen sein sollten, als die ausgereifte Formulierungen für die Hypothesen. In einer Arbeit hätte ich das ganze nochmal anders formuliert;D

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