möchte alten keller (baujahr 1932)verputzen,welche grundierung ist da am besten und welchen putz nehme ich dafür was macht man mit den salzflecken hier?

2 Antworten

Keine Grundierung. Grundierungen sollen zu starkes saugen des Anmachwassers verhindern. Der Keller ist vermutlich feucht, die Wände saugen nicht stark - ansonsten leicht vornässen. Zur besseren Haftung einen Spritzputz (sehr dünnflüssiger Zementputz) kreuzweise mit 50% Deckung auftragen und mindestens einen Tag trocknen lassen. Das ergibt eine rauhe, feste Oberfläche.

Kalkputze oder Kalk-Zementputze eignen sich für den Keller - keine Gipsputze! Selbst gemischt (aus Sand, Kalkhydrat, Zement), kann man den Putz so einstellen, wie man ihn braucht. Immer ca. 3/4 Sand und 1/4 Bindemittel (Kalkhydrat, Zement).

Als Bindemittel 100% Kalkhydrat genommen, bekommt man einen Kalkputz. Als Bindemittel zu 50% Kalkhydrat und zu 50% Zement genommen, erhält man einen Kalk-Zement-Putz. Als Bindemittel zu 100% Zement genommen, erhält man einen Zementputz.

Für den Kalk-Zement-Putz kann man die Bindemittelmischung Kalkhydrat-Zement fast beliebig variieren. Je mehr Zement im Putz drin ist, um so wasserdampfdichter, fester aber auch spröder wird der Putz. Er bekommt eine kürzere Verarbeitungszeit. Je mehr Kalkhydrat im Putz ist, um so dampfdurchlässiger und weicher wird der Putz. Die Verarbeitungszeit verlängert sich. Angemischte Kalkputze können auch noch am nächsten Tag verarbeitet werden.

Reiner Kalkputz sollte nur für Fassaden verwendet werden. Innenputze sollten immer einen geringen Zementzuschlag wegen der erhöhten Festigkeit haben. Kalkputze, ggf. auch mit geringen Zementzuschlägen, lassen sich auch noch nach vielen Stunden an der Oberfläche annässen und endbearbeiten (verreiben). Ecken und Kanten an Türen und Fensterlaibungen können so wunderbar noch am nächsten Tag verrieben und in Form gebracht werden.

Größere Putzflächen sollten immer zweilagig verputzt werden. Die erste ca. 1,5-2cm dicke Lage (der Grundputz) schafft die Ebene, die zweite ca. 0,5cm dicke Lage dient der Oberflächenstrukturierung.

Der Grundputz wird abschnittsweise von unten nach oben zwischen "Putzleisten" aufgetragen und mit dem Richtscheit abgezogen. Der Grundputz kann ruhig ein grobes Korn (bis 8mm) besitzen. Die Putzleisten sind zuvor im Abstand von ca.80cm angeworfene senkrechte ca. 10cm breite Putzstreifen, die absolut in Lot und Flucht gebracht werden. So wird die gesamte Putzfläche lotrecht und eben.

Zur Erstellung einer Putzleiste werden zuerst drei Putzpunkte angeworfen (unten, mitte, oben), die in Lot gebracht werden. Dann verbindet man die Punkte zur senkrechten Putzleiste. Die Putzleisten sollten vor dem Ausfüllen der so entstandenen Felder auf der Wand ausreichend angezogen sein. Ggf. ist dem Putz für die Putzleiste ein höherer Zementanteil beizumischen.

Der Oberputz wird dünnflüssig aufgetragen und mit dem Richtscheit kreuz und quer in allen Richtungen abgezogen. Fehlstellen sind auszufüllen. Nach dem Anziehen der Putzoberfläche wird der Putz abschnittweise mit dem Quast angenässt und sofort mit dem Reibebrett verrieben, bis die gewünschte Oberflächenstruktur erreicht wird (in Anhängigkeit von der Korngröße des Sandes).

Salze sind vor dem Putzauftrag abzubürsten und zu entsorgen (Hausmüll). Salzausblühungen deuten immer auf eine undichte Abdichtung zum Erdreich hin. Das Problem der Ausblühungen wird auf dem Neuputz vermutlich wieder auftreten.

Eine neue Aussenabdichtung kann ggf. preiswert durch Ton erfolgen. Siehe Dernoton im Internet.

Gegen Kondensat im Keller hilft eine Temperierleitung (siehe Temperierung im Internet) unter Putz. Diese verdrängt auch Feuchte und sorgt für einen trockenen Keller.

betr. der Salzflecken (Salpeter?): gleiches Problem haben wir gehabt, dass sich der Putz so nach und nach abgelöst hat. Ein Fachmann hat den Putz komplett abgehackt, teilweise sogar die Ziegel entfernt, neu gesetzt und verputzt, da wir das sonst nie weg bekommen hätten.