Möbel selber bauen: WIE ist kein Problem, aber WO?
Angenommen ich will meine Möbel spaßeshalber selbst anfertigen. Die Herstellung der Möbeln an sich ist unproblematisch. Allerdings ist mir unklar WO ich hierzulande so etwas konstruieren kann. Offenbar geht das nicht in der Wohnung selbst, denn das würde zu massiven Vergeltungsschlägen seitens der Nachbarn führen (bzw: ich will das den Leuten einfach nicht antun). Mietung eines ganzen Hauses samt einer Werkstadt würde deutlich am eigentlichen Ziel und meinem Kapital vorbeischießen. Eine separate Werkstatt zu mieten erscheint mir irgendwie overkillig: ich will ja keine Schreiner-Werkstatt gründen, sondern nur innerhalb von wenigen Stunden ein paar Holzbalken bearbeiten. Extra Urlaub zu nehmen und Richtung Mütterchen Russland aufzubrechen, um ein wenig Holzspäne zu inhalieren, würde ebenfalls hundert Mal mehr Stress verursachen, als abbauen.
Erstaunlicherweise habe ich selbst nach ausführlichen Herumgooglen kaum etwas in der Richtung gefunden: "Hobby-Werkstätte", "Schreinervereine"? "Hobby-Tischler-Werkstätte"? Nicht mal einen Sport-Holzfällerverein gibt's hier in der Nähe! Es scheint so, als ob man im Wesentlichen nur die Wahl zwischen dem Ikea-Müll und den hundertfach überteuerten handwerklichen Ergüssen der Profi-Tischler hätte, wobei zumindest im ersten Fall die Qualität, und in beiden Fällen der Spaß völlig auf der Strecke bleiben würde. Bin ich hier der erste, der den (imho recht natürlichen) Wunsch verspürt, irgendein nicht-wegwerf-Möbelstück zusammenzubauen? Oder übersehe ich da etwas offensichtliches?
Danke im Voraus für die Antworten
Beste Grüße, yxdfghtrsgthzdt
6 Antworten
Das findet in meiner Werkstatt regelmäßig statt. (mit Schülern) Allerdings gehört zum Möbelbau auch die Arbeit an Maschinen, und die definitiv verboten für Teilnehmer ohne Maschinenschein. Wie willst du ein Möbel bauen, ohne Einsatz von Abrichter, Dickenhobel, Kreissäge und Tischfräse? Und wer zahlt für die Finger, die plözlich fehlen?
So, oder so ähnlich wollt ichs auch ausdrücken :P
Dass es ohne Maschinen nicht geht, wage ich zu bezweifeln: vor dem zwanzigsten Jahrhundert haben die Leute schließlich auch irgendwie ihre Möbeln zusammengebaut. Ich persönlich habe bereits rein experimentell festgestellt, dass man mit Handfräsen, gewöhnlichen Bohrgeräten und einfachsten Schleifmaschinen schon all das herstellen kann, was ich mir gerade vorgenommen habe. Vor etwa Zehn Jahren habe ich in einem Schuppen auch ganz ohne Strom alle möglichen Sachen von Modellflugzeugen bis Anbauten zusammengebaut, und habe festgestellt, dass sowohl die Ausdauer für's Große, als auch Präzision für's Feine ausreicht. Wenn man's genau nimmt, dann braucht man eigentlich nur 'nen Wald und eine ordentliche Axt, vorausgesetzt man gibt sich mit dem rustikalen Stil zufrieden ;)
Was Maschinenscheine und fehlende Finger angeht: nun ja, durch unsachgemäßen Umgang mit Schusswaffen kann man andere Leute verletzen, deswegen benötigt man einen Waffenschein, um nachzuweisen, dass man niemanden verletzt (zumindest nicht versehentlich). Durch unsachgemäßen Umgang mit einem Fahrzeug kann man ebenfalls andere Leute verletzten, also muss man nachweisen, dass man damit umgehen kann, bevor man die Schlüssel kriegt. Bei einer Kreissäge ist das radikal anders: wenn sich jemand die Finger amputiert, ist das sein privates Problem. Für diesen Fehler bezahlt er direkt mit verlorenen Fingern: wozu soll man da noch über zehn Ecken nach anderen Schuldigen suchen? Ich hatte noch flächendeckenden Werkstatt-Unterricht ab der fünften Klasse (auch mit Maschinen), und ich hab's da auch irgendwie mit 10 Fingern rausgeschafft...
hilfreiche tipps hierzu könnten dir sicherlich fachleute wie z.b. tischler geben.. ..wer aber deine "frage" (und kommentare) und die darin enthaltenen** fehleinschätzungen und vorurteile**** liesst, wie z.b. **"...nur die Wahl zwischen dem Ikea-Müll und den hundertfach überteuerten handwerklichen Ergüssen der Profi-Tischler hätte... " der wird über deine anfrage a) (im positiven fall) mitleidig schmunzeln, oder b) (im negativen fall) die geballte naivität nur belächeln/auslachen, und in beiden fällen seine hilfreichen ideen/vorschläge/angebote für sich behalten...!!
kann mich da "rudelmoinmoin" nur anschliessen: ->**** "viel spass beim träumen!"*** *
In Leipzig haben wir gleich zwei Möglichkeiten.
- DIY Holzwerkstatt (Am Volksgut 10, 04319 Leipzig) --> https://www.diy-holzwerkstatt.de
- Makerspace (Bitterfelder Straße 5, 04129 Leipzig) --> http://makerspace-leipzig.de/
Die Holzwerkstatt ist preislich etwas teurer, dafür aber auch professioneller ausgestattet. In beiden Hobbytischlerein wurde mir gleichermaßen fachkundig geholfen.
nach durchlesen deiner vorstellung, habe ich den eindruck das du aber noch weit weg bist zwischen theorie & praxis, aber eine blühende fantasie hast, besonders was "kellerwerstatt" betrifft, man kann heutzutage schon sein rohmaterial was man bauen will zu 90% vorgefertigt kaufen, was den lärm betr. für deine nachbarn ist es keine dauerbelästigung
da ich aus der holzbearbeitungsbranche komme, und 15j dozent bei der vhs war, kann ich mir ein urteil zwischen >theorie & praxis< erlauben, auch in der holzfäller richtung, du scheinst mir mehr nach der richtung theoretiker zu tendieren, was dem zwanzigsten Jahrhundert betr, ich habe noch in meiner lehrzeit per hand aus bohlen, bretter schneiden müssen,
was das suchen einer passenden verein/betrieb/werkstatt zu finden, wird es in dein umfeld nicht geben, ansonsten laufen dir die kosten davon, miete dir in deiner unmittelbare nähe ein raum an, ansonsten kannst du es aufgeben, viel spass beim träumen
Versuch einfach mal in örtlichen Tischlereien nachzufragen ob du dort vll. neben dem Betrieb (unter Umständen gegen ein kleines Entgeld) rumbasteln darfst. Mehr als dumme Blicke und Absagen ernten kann dir ja nicht passieren.
Allerdings darfst du ohne Maschinenführerschein keine Maschinen bedienen, außer halt Akkuschrauber etc.. Der Betrieb würde sich dann auch strafbar machen.
Das mit Sport-Holzfällerverein war ironisch gemeint, obwohl sie dort bei manchen Disziplinen auch schicke runde Hocker herstellen, die wesentlich stabiler sind, als alles, was man in Möbelhäusern kaufen kann xD
EDIT: "Sport-Holzfällerverein" Was um Himmelswillen haben Holzfäller damit zu tun? Ich glaube du hast etwas merkwürdige Vorstellungen vom Möbelbau, so einfach ist das alles auch wieder nicht.