Mit gesamter Lebenssituation unzufrieden, was tun?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Selbst Informatik studiert und kann mich ein ganzes Stück in deine Situation hineinversetzen. Du hast im Grunde 2 Knackpunkte: es macht dir keinen Spaß, die Studienfächer liegen dir nicht und dadurch kommen die anderen Bereiche mehr zum tragen (Einsamkeit, fremde Stadt usw). Die 2. Geschichte ist natürlich die soziale, die Unsicherheit und der fehlende Plan B für die Zukunft.

Erst mal zu (1). Beiße dich durch. 1. Semester hat dir Spaß gemacht. Ich habe es nicht gemacht, bin verzweifelt und habe es dann aufgegeben. Heute beiße ich mir ehrlichgesagt in den Ar... Es kommen auch andere Themen, die dir wieder mehr liegen. Deine berufliche Perspektive ist mit dem Studium ungleich besser. Vorallem die Bezahlung ;-)

Du wirst sonst eine Menge weg. Du hast eine Chance in einem internationalem Unternehmen. Du hast es bis hierher geschafft. Und dir fehlt Plan B. Das ist das Problem. Du wirst dich vermutlich immer fragen "was wäre gewesen wenn". Hätte ich es geschafft? Und hey, es ist irgendwie ein Scheitern, was dich irgendwann im Rückblick ärgern wird.

(2). Klar fehlen dir die Freunde. Du hast sie aber noch in Teamspeak. Versuche es irgendwie zu bewerkstelligen, dass du am WE nach Hause kommst in den Umfeld - oder Freunde dich besuchen. Zuhause blühst du wahrscheinlich wieder auf und siehst die "unspannenden Themen" wieder entspannter.

Deine Aufgabe ist im Moment schwierig. Nicht nur Punkt (1) und (2), sondern auch ein 3. Aspekt kommt hinzu: du solltest schon drauf ahcten wie es dir geht. Jetzt auf Teufel komm raus das Studium durchziehen und dabei persönlich vor die Hunde gehen, bringt es eben auch nicht.

Mein Rat ist es halt wirklich, dranzubleiben. Laß Leute zu dir kommen, fahre am WE heim. Und bilde bei deinem Studium Lerngruppen. Du bist in Kontakt, findest eventuell zusältzliche neue Freunde, fühlst dich wohler. Ich drück dir mal die Daumen, denn wie erwähnt: ich habe mein ITStudium abgebrochen und mich nicht durchgebissen. Und das nagt heute noch an mir...

Das Problem mit dem am Wochenende heim fahren ist halt, dass der alte Wohnsitz knappe 300km entfernt liegt und das ganze dementsprechend ins Geld geht... Das kann ich mir schlicht nicht leisten. Zusätzlich müsste mindestens immer einer der Freunde Zeit und Lust haben, mich bei ihm aufzunehmen, weil ich aus hier nicht genannten Gründen nicht bei meinen Eltern schlafen möchte.

Und was war denn dein Backup-Plan, sprich was machst du heute und wie geht es dir damit?

@GitUke

Hab den Backupplan 8 Jahre zu spät entwickelt, Ausbildung gemacht und suche ständig Jobs, weil der Lebenslauf NUN halt schlecht aussieht. Ich habe mir einiges verbaut, weil ich mich nicht durchgebissen habe. Aber ich gebe nicht nochmal auf .... ---

Entfernung dachte ich mir, aber suche Lösungen. In der Mitte treffen, Stadt XY unsicher machen, wie auch immer. Aber kämpfe um deine Perspektive. Grad in der IT ist die Konkurrenz ziemlich groß.

Aber wie geschrieben, immer abwägen. Du reflektierst, analysierst - du findest den richtigen Weg, werde nicht unsicher.

@bahoma

Nochmals danke für deine Ratschläge, habe nicht aufgegeben und mir geht es mittlerweile besser. Ich schaffe das! 

Ich hab Dir keine 0815-Lösung, aber einen Hinweis.

Neue Freunde sind mit alten nicht zu vergleichen. 10 gemeinmsame Jahre oder 10 Stunden sind ein Riesenunterschied. Aber der Vergleich ist eben sehr unfair. Die Chancen sind gut, dass Du in 10 Jahren auch aus dem Studium Freunde hast - gib ihnen eine Chance!

Die Frage ist ja nur, wem ich eine Chance geben soll. Ich habe hier ja gar keine neuen Freunde, mit denen ich vergleichen könnte... Wie gesagt nur Bekanntschaften. Man sieht sich ab und an zwangsweise an der Uni und das wars dann auch.

@GitUke

Suche aktiv Freunde in den Bekannten! Geh mit denen in die Mensa, frage nach Lerngruppen, mach gemeinsam Sport, irgendwas um näher an deine Bekannten ranzukommen, so dass sie Freunde werden können