mit 15 taufen lassen?!
Guten Abend. Seit einigen wochen geht mir diese Frage durch den Kopf, allerdings wissen meine Eltern nichts davon, dass ich überhaupt christlich bin. ich bin 15, und meine Eltern wären, so wie ich sie kenne, ziemlich dagegen dass ich diesen Glauben verfolge. Allerdings haben sie bemerkt, dass ich mich ziemlich verändert habe, weil ich versuche die 10 Gebote, sogut es geht zu befolgen
Jetzt die Frage, die ich mir seit wochen stelle. Soll ich mich taufen lassen?! Eigentlich, wollte ich es erst mit 18, weil es meinen Eltern dann ja ziemlich egal ist, was ich mache. Wäre es möglich, dass ich mich jetzt taufen lasse, auch wenn meine Eltern dagegen wären?
12 Antworten
Du bist seit Vollendung Deines 14. Lebensjahres religionsmündig, das bedeutet, Du kannst solche Dinge für Dich allein entscheiden und brauchst Dich darüber nicht mit Deinen Eltern auseinanderzusetzen. Du bist ihnen keine Rechenschaft schuldig. Du brauchst in weltanschaulichen und religiösen Fragen und Entscheidungen keine elterliche Zustimmung.
Die Zugehörigkeit zur Kirche verpflichtet Dich später Kirchensteuer zu zahlen. Bei einem mittleren Einkommen ist das so viel Geld im Jahr, dass man davon Urlaub machen kann. Die Kirchen sind nicht so arm, dass sie Deine finanzielle Unterstützung brauchen. Ein Leben nach einer bestimmten Lebensethik, wie z.B. Einhaltung der 10 Gebote kann auch ohne kirchliche Taufe ein christliches Leben sein. Es kommt nicht auf die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Glaubensgemeinschaft an sondern auf die persönliche Lebensführung.
Wenn Du Dich mit Deinen Eltern darüber auseinander setzt, musst Du damit rechnen, dass sie Deine Ambitionen in Frage stellen. Dadurch gerätst Du unter einen Rechtfertigungsdruck. Dann müsstest Du versuchen, sie zu überzeugen, und dann können sie Dir deshalb eine Missionierungsabsicht unterstellen. Dadurch können weltanschauliche Fronten aufgebaut werden und es entsteht genau das Gegenteil dessen, was man eigentlich haben wollte, nämlich Frieden und Harmonie in der Familie. Deshalb ist es in so einem Falle sinnvoll, seine Weltanschauung und gegebenenfalls auch Religion für sich in der Stille zu leben und sich lieber mit Menschen darüber auszutauschen, die ähnliche Interessen haben.
@evaness
Schlechte Antwort!!
Einerseits klärst du zwar die Fragestellerin über ihre Rechte auf - andererseits versuchst du sie von ihrem Glaubensweg abzubringen mit dem billigen Argument der Kosten und deiner Weltanschauung. - So gesehen ist deine Antwort eine Mogelpackung!
Die Frage war ja eigentlich,ob sie sich gegen die Einstellung ihrer Eltern taufen lassen soll.
DIe Taufe ist ja ein Glaubensbekenntnis. Es ist nicht schlimm wenn du dich erst mt 18 Taufen lässt aber das wäre viellecht verleumdung an deinem Glauben (ich kenne das bin auch Christ und habe mich mit 14 taufen lassen) Du solltest zu deinem Glauben stehen. Deine Eltern können dir nicht vorschreiben was du zu glauben hast.
Wenn du dich taufen willst, müssen deine eltern diese Entscheidung respektieren. Rede mit ihnen und versuch ihnen zu erklären warum du diesen Glauben verfolgen willst. Natürlich kannst du dich auch noch mit 15 taufen lassen.
Die Rebby ist seit Vollendung ihres 14. Lebensjahres religionsmündig, kann darüber allein entscheiden und braucht sich darüber mit ihren Eltern NICHT auseinanderzusetzen. Das ist ihre ganz persönliche Sache. Sie braucht es ihren Eltern NICHT zu erklären, ist ihnen keine Rechenschaft schuldig und bedarf auch keiner elterlichen Zustimmung. Warum also sollte sie es sich antun, Diskussionen mit den anders eingestellten Eltern zu führen und sich von den anders denkenden ihre geistige Intimsphäre verletzende abwertende Bemerkungen anhören? Ob eine Taufe, die vor allem dazu führt, dass man Kirchensteuer bezahlen muss, so wichtig ist, steht auf einem anderen Blatt.
Wenn sie ihren Eltern das erklären würde und ihre Einstellung begründen würde, könnten die Eltern sagen, sie würde versuchen die Familie zu missionieren oder sie in anderen Punkten versuchen lächerlich zu machen. Solche Gespräche können so kränkend sein, dass ich davon nur abraten kann.
Sobald ihre Eltern das in Frage stellen, gerät sie unter Rechtfertigungsdruck. Dann muss sie versuchen sie zu überzeugen und wenn sie das versucht, kann man ihr deshalb eine Missionierungsabsicht unterstellen. Das kann ein ganz böses Spiel werden, bei dem weltanschauliche Fronten aufgebaut werden und genau das Gegenteil dessen entsteht, was man eigentlich haben wollte, nämlich Frieden und Harmonie. Deshalb ist es gut, seine Weltanschauung und eventuell auch Religion für sich in der Stille zu leben und sich lieber mit Menschen darüber auszutauschen, die ähnliche Interessen haben.
Zunächst möchte ich dir sagen, dass es einerseits anerkennenswert ist, die 10 Gebote befolgen zu wollen. Nur, es ist noch lange kein Zeichen, dass man im christlichen Sinne gläubig ist. Dazu gehört vor allen Geboten, dass man an Jesus Christus glaubt als Gottes Sohn, seine Taten für die Menschheit und deren Bedeutung und an seine Auferstehung nach der Kreuzigung.
Solange das nicht dein Antrieb ist und deinen Glauben ausmacht, brauchst du dich nicht taufen zu lassen. Die Taufe ist nur eine symbolische Handlung für Menschen, die im geistlichen Sinne in Jesus Christus "wiedergeboren" sind. Die Taufe macht aus einem Menschen nicht den Christen.
Also hat die Taufe auch in deinem Fall keine Eile. Du kannst aber, wenn du dich trotzdem taufen lassen willst und Nachteile dadurch von deinen Eltern befürchtest, dies auch ohne Wissen deiner Eltern mit dem Pfarrer deiner Gemeinde vollziehen. Du bist ab 14 Jahren religionsmündig und die Taufe braucht keine Öffentlichkeit. Sie ist letztendlich einen Sache zwischen dir und Gott.
Ich wünsche dir die richtige Erkenntnis und die richtige Entscheidung.
Das einzige was dir das bringen wird, ist, dann für den Rest deines Lebens einen etwas leichteren Geldbeutel zu haben - darfst dann nämlich Kirchensteuer zahlen.
Man kann völlig ohne irgendwelche Religionen ein exzellentes, moralisches und glückliches Leben führen. Moral kommt nicht von Religionen, sondern von Menschen.
Im übrigen solltest du dich meiner Meinung nach schon ein bisschen besser über diese deine zukünftige Religion informieren, als nur die 10 Gebote zu kennen und zu befolgen (welche im übrigen alles andere als besonders weise sind - die ersten drei sind z.B. nichts anderes als Ausdruck der "Eifersucht" des vermeintlichen "Gott", der sie befiehlt - ziemlich primitiv wenn du mich fragst).
Lies die Bibel (v.a. auch das Alte Testament - sei gewarnt, ist an etlichen Stellen ziemlich widerwärtig, brutal und blutrünstig), informier dich über die Vergangenheit der Kirche - schließlich übernimmst du auch einen gewissen Teil der Verantwortung für die Geschichte, wenn du dich jetzt aus freien Stücken unbedingt mit dieser Insitution identifizieren und identifiziert sehen willst.
Und dann denke nochmal gut nach, ob das wirklich das ist, was du willst.
Viel Erfolg und schöne Grüße
TomBombadil2010
Klasse Argumente, würde ich so unterschreiben ;)