Meinung der Heimat über den Alltag an der Front (1.Weltkrieg)?

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Auch wenn der Beginn des Krieges eine Mischung aus Begeisterung und Besorgnis war, so setzte sich doch bald die Besorgnis in der Bevölkerung durch. Die hohen Opferzahlen an Toten und Verletzten, die grauenhaften Erlebnisse der Frontsoldaten, die in der Heimat nicht verborgen bleiben konnten, waren Schockerlebnisse, die das Volk in der Mehrheit schon nach kurzer Zeit auf einen baldigen Frieden hoffen ließen.

Je länger diese Hoffnung nicht erfüllt wurde, je problematischer die Versorgung der Bevölkerung wurde, desto unbeliebter wurde der Krieg. Seit 1917 entlud sich der Unwille des Volkes in Streiks und Protesten. Als Deutschland den Krieg verlor, war die monarchische Regierungsform diskreditiert, Deutschland wurde Republik.

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.

In den Schulen berichteten die Lehrer ihren Schülern von den Heldentaten der Soldaten. Sie waren dafür verantwortlich dass sich genügend junge Männer zu den Waffen meldeten. Im Unterricht wurde den Schülern vermittelt wie schön es im Krieg ist und wie toll es sich anfühlt, Franzosen zu töten und einen Orden zu bekommen. Die Lehrer bezogen ihre Informationen aus der Zeitung. Dort durften aber nur geschönte Berichte erscheinen. Es gab keine Pressefreiheit so wie du sie heute kennst. Da war keine Rede vom Grabenkampf, dem Dreck, dem Leid dem Gestank der vielen Leichen. In diesen Berichten wurde nie ein Wort über die fetten Ratten verloren, die sich von den Leichen ernährten. Da wurde nicht über die Angst der Soldaten geschrieben, ihrer Furcht vor dem Gas und vor dem nächsten Sturmangriff. Da wurde stattdessen über Heldentaten geschrieben, wie der Deutsche Soldat in sauberer und gebügelter Uniform, mit einem Lächeln im Gesicht dem Feind entgegen tritt und dem Franzmann ordentlich Saures einschenkt. Das ist wirklich nicht übertrieben! So einen Mist las man damals in der Zeitung. Es gab ja keine anderen Medien und wenn dann ein Soldat nach hause kam und von seinen Erlebnissen erzählte, wurde er für einen Feigling gehalten, für jemand der sich vor dem Kräftemessen mit dem Feind drücken wollte. Von den tatsächlichen Bedingungen erfuhr die Bevölkerung so gut wie nichts. Erst als immer mehr junge Männer starben, als die Lebenserwartung an der Front nur noch nach Tagen und nicht mehr nach Wochen berechnet wurde, rieselten langsam Informationen durch. Trotzdem schafften es die Lehrer bis zum Schluss, ihre Schüler anzulügen. Bis zum Schluss meldeten sich noch immer Freiwillige und wollten unbedingt an die Front, weil sie glaubten, dass es dort einfach wunderbar sein müsste. Hätten die Jungs damals über das Internet verfügt, wäre dieser Krieg wohl ganz anders geendet.

die werden wohl denjenigen der den krieg angezettelt hat mächtig verflucht haben, während sie hungerten in der heimat und gehofft haben das die lieben von der front recht heile wieder kommen. was die wenigsten taten.