Mein Welpe hört nicht mehr, was soll ich tun?

14 Antworten

Zunächst: mit 17 Wochen ist Dein Hund kein Welpe mehr, sondern ein Junghund. Ich würde vorübergehend nicht mehr zu einer Hundeschule gehen, sondern zuhause an der Beziehung arbeiten. Mit dem Beissen sagt der Hund etwas aus. Entweder: "ich komme in den Zahnwechsel und brauche mehr Dinge zum Rumkauen" oder der Hund korrigiert euch. Falls es sich um eine Korrektur handelt, kann dies zwei Ursachen haben: einerseits testet der Hund Grenzen (das nehme ich an) oder er hat noch keine Beißhemmung erlernt (denke ich eher nicht) In freier Natur würde ein Hund oder Jungwolf in dem Alter fast soweit sein, mit den Alttieren auf die Jagd zu gehen. Aber bevor das soweit wäre, müsste die Kommunikation und Verständigung soweit aufgebaut sein, daß sie auch draussen, also außerhalb des Hauses (Wurfhöhle, Zuhause, 1. Umfeld) und des eigenen Gartens (Sicherheitszone, 2. Umfeld) in der großen weiten Welt (alles außerhalb des Gartens = 3. Umfeld). Das heisst, es müsste in dem Fall eine gewisse Signalstruktur zwischen Hund und Mensch geben, die für den Hund nachvollziehbar ist. Diese Signale (ich nenne es bewusst nicht Kommandos, denn der Hund ist kein Sklave sondern ein Mitglied im Familienverband. Kinder kommandiert man ja auch nicht , zumindest sollte das nicht sein) sollen zuerst im Haus, dann im Haus mit Ablenkung (Radio, Telefonklingeln, Nachbar klingelt und ähnliches) danach im Garten oder an einem ablenkungsarmen Ort wie zB einem Parkplatz, geübt werden. Wenn die Signale dort gut klappen und die Grund-Kommunikation stimmt, kann man die Signale auch in der weiten Welt üben und nach und nach immer mehr Ablenkung einbauen. Eine große Herausforderung wäre zB. ein Sitz in einem Einkaufszentrum an einem Samstag nachmittag, wenn viel los ist. Bis dain ist es allerdings ein ziemlich weiter Weg, der viel Geduld, Liebe und Üben erfordert. Kommunikation wäre auch: dem Hund die Welt zeigen. Das heisst: man geht samt Hund irgendwo hin, zum Beispiel in ein Cafe und es passiert - gar nichts. Man beachtet den Hund nicht, man redet nicht mit ihm, man streichelt ihn nicht, man korrigiert ihn nicht. Und man holt ihn durch ganz leichtes Leine zupfen in den Unterordnungs/Sicherheitsbereich zurück, wenn er den Menschen vor der Welt abschirmen will. Denn das ist nicht die Aufgabe eines 17 Wochen alten Hundes und auch später nicht die eines erwachsenen Hundes. Wenn man den Hund von sich abhängig halten möchte, lässt man ihn schlicht nicht die Aufgaben eines Rudelführers bzw. "Eltern"teils im Sozialverband übernehmen, wie zB Markieren, Vorauslaufen und Absichern, Rudelfremde abchecken (das berühmte "Hallo-sagen", das es bei Hunden nicht gibt und eine Vermenschlichung darstellt) und gegebenenfalls Dinge klären und Rudelfremde verjagen. Wenn ihr also mit dem Hund spielt und er euch beisst, dann beendet einfach das Spiel. Entzug sozialer Zuwendung. Fertig. Nach 10 Minuten kann man erneut spielen. Der Hund wird die Botschaft schnell verstehen lernen. Ausserdem wäre es an der Zeit den Hund nicht leckerlie suchen zu lassen. Denn dadurch lernt er selbstständig Dinge zu suchen und die auch zu fressen. ich hätte da echte Bedenken, wenn mein Hund ständig Ausschau nach essbaren dingen hielte. Hier in unserer gegend werden öfter Gifköder ausgelegt. Ich selbst beschäfige meinen Hund daher mit gemeinsamen Jagdspielen. Wir suchen gemeinsam den Dummy, ich verstecke die Dummys, manchmal darf er zushauen, manchmal wartet er im Auto. Manchmal hängt auch ein Dummy im Baum und es hängt nur eine Schnur herunter, damit der Hund erst nachdenken muss, wie er den Dummy herunterbekommt und sich dann körperlich auspowern kann, indem er die Schnur zieht (die Schnur ist so befestigt, daß es nicht zu leicht aber trotzdem machbar ist) Wenn der Hund Dinge aufnimmt, sie aber nicht zurückbringt, dann sagt er auch damit etwas aus. Dinge wie Dummys sind Ersatzbeute, genau wie Spielzeug. Wer die Beute hat, trägt Verantwortung, da Beute Überleben bedeutet. Ja, auch wenn es nur symbolisch und ein Spielzeug ist. Gibt der Hund also die Beute nicht gern ab, denn beginnt er bereits einen Teil der Verantwortung zu tragen, kann sich nicht davon trennen, da meiner Meinung nach die Strukturen im Rudel für euren Hund noch unklar sind. Ein Junghund mit 17 Wochen also 4,5 Monaten sucht seinen Platz in der Sozialstruktur. Und eure Aufgabe ist es, ihm diese Position zuzuweisen.

Habt ihr euch mal Gedanken darüber gemacht, eine Hundeschule zu besuchen, oder einen Hundetrainer mit ins Boot zu holen?

Mir scheint, dass ihr nicht wirklich weiter kommt...

Ds klingt sehr nach einem nicht ausgelasteten Hund.

Gerade Schäferhunde sind nicht leicht auszulasten. Die brauchen eine Aufgabe. Was sie nicht brauchen sind irgendwelche Spielsachen....

Wegsperren ist keine Lösung.

So wie Du das Problem beschreibst, denke ich mal, das ist Euer erster Hund..... Nicht gut, wenn man da gleich mit einem Schäferhund anfängt.

Wendet Euch doch mal an eine Ortsgruppe des Schäferhundevereines. Da trifft man Gleichgesinnte, die einem auch bei der Erziehung wertvolle Tips geben können.

Schäferhunde sind leicht auszulasten! Man darf es eben nicht damit versuchen ihn "totzulaufen" sondern muss ihn auch geistlich anstrengen, durch Apportieren oder Unterordnung (sowas wie sitz/platz üben), ect. Es gibt so viele Möglichkeiten. Und Spielsachen sind doch völlig in Ordnung, vorallem fürs Apportieren oder damit er etwas zum rumkauen hat!

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@Maexxle61

Wir hatten mehr als 20 Jahre lang Schäferhunde und haben diese ausgebildet.

Fährte, Unterordnung, Schutzdienst - und das regelmäßig, dann ist der Hund sicher ausgelastet.

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Nur ruhig Blut! Eure temperamentvolle Hundin betrachtet euch offensichtlich als liebevolle, freundliche Mitwelpen und Spielgefährten. Sie fühlt sich ganz bestimmt sehr wohl bei euch - insofern alles in Butter! Jetzt kommt sie allerdings in ein Alter, wo sie lernen muß, daß sie niemals Rudelführerin werden kann. Das erfordert Konsequenz von euch, die euch (sicherlich) manchmal schwer fallen wird. Aber: aus Erfahrung kann ich sagen, daß diese Konsequenz nur anfangs nötig ist. Mir zum Beispiel blutete oft das Herz, wenn man Mann meiner Meinung nach viel zu streng und hart vorging (laute, harte Worte, gelegentlich sogar Schnauzengriff - ) aber es funktionierte! Unser Hund hört heute noch viel besser auf ihn als auf mich. Es genügt ein Pfiff und egal, wo er im Gelände verschwunden sein könnte, er rast mit hängender Zunge sofort auf ihn zu. Und das schönste: heute muß er überhaupt nicht mehr streng sein. Es genügte eine kurze Zeit der Dominanz und der Hund hat es akzeptiert.

"schnauzengrifff" ist ein no go...

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@inicio

Mit Schnauzengriff meinte ich, daß er kurz für wenige Sekunden die Schnauze umfaßte. Da kann doch eigentlich nicht viel passieren und irgendwie muß so ein Welpchen ja auch merken, daß unerwünschtes Verhalten geahndet wird. WEißt du eine bessere Methode? Inzwischen ist der "Schnauzengriff" seit Jahren nicht mehr angewandt worden, da nicht mehr nötig.

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@Regensturm44

Schnauzengriff wird oft fälschlicherweise als Tierquälerei hingestellt was er nicht ist. Allerdings ist das Problem, was Regensturm schon selbst gesehen hat, ihre Formulierung. Harte Worte, unnötige Strenge gepaart mit einem Schnauzengriff ist definitiv nicht der richtige Weg. Sofern man diesen anwendet - und zwar Professionell, wird dem Welpen kurz und vor allem ruhig über diese gegriffen und sofort wieder losgelassen. Der Hund wird hierbei weder geschimpft noch grob behandelt es wird ihm jedoch eine Grenze gesetzt. Da jedoch dieser Griff von vielen falsch angewandt wird sollte man dies als Laie lieber unterlassen da man nie so suverän reagieren kann wie es eine Mutterhündin machen würde.

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Ich habe einen Cocker Spaniel. Wir haben ihm das Kommando: Auf dein Platz! angewöhnt, wenn er zu aufmüpfig wird. Dann legt er sich still in seine Ecke.

Ich weiß den Hund konsequent zu ignorieren wenn er/sie Theater macht ist nicht leicht, aber machbar. Hört sich jetzt doof an, aber setzt euch "Einfach" mit tiefer STimme durch und ignoriert das Theater und sobalt er macht was ihr wollt, bekommt er ein Leckerchen.

Als unser Cocker in der Ich ignoriere wenn du rufst stimmung war, war es am schmlimmsten das was wir uns mit ihm vorgenommen hatten, wirklich durch zu setzen. Aber es hat am Ende geklappt und nun ist er echt super.

Und wegen dem Zahnwechsel. Wenn die Probleme daher kommen, dann fragt einfach mal euren Tierarzt um Tipps, weil der Müsste da einige kniffe kennen^^

Also das KOmmando "Bettchen" kann sie auch ganz gut, sie spingt auf sofort drauf aber wenn sie so aufgedreht ist hört sie da gar nicht und wir bekommen sie einfach nicht runter! Bei meinem Freund klappt das mit dem nein auch eher als bei mir, denke mal wegen der tiefen stimme, bei mir stachelt sie da leider noch mehr auf..ich versuch schon immer es ganz tief zu sagen und leckerlkis bekommt sie auch immer wenn sie es richtig macht. Das mit dem Tierarzt werden wir dann auch mal sofort machen, weil sie ist seit ca 2 1/2 Wochem im Zahnwechsel und seit 2 Wochen gibts nur Theater =(

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