Medizin Studieren um Eltern nicht zu Enttäuschen?
Ich bin jetzt in der 11. Klasse des Gymnasiums und habe einen Notenschnitt von 1,0 und lerne nicht viel. Meine Mum malt sich für mich schon eine große Karriere als Chirurgin aus, weil sie auch eine ist. Sie kennt sehr viele Leute und hat mir sogar schon einen Studienplatz in Heidelberg organisiert, weil sie da eben alle kennt und selbst dort war. Gefragt ob ich dass will wurde ich nie. Weil ich mehrfach ein Praktikas in Krankenhaus gemacht habe geht sie vermutlich davon aus, dass ich das auch will. Ich möchte aber vielleicht etwas anderes studieren, aber meine Mutter nicht enttäuschen bzw. vor ihren Freunden und Kollegen nicht blamieren!! Was soll ich tun? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Schonmal danke für Antworten! :-*
12 Antworten
Wow, ich dachte Leute wie du mit 1,0 brauchen Internetforen wie gutefrage.net nicht, weil sie schon schlau genug sind :D Das beste ist, du sagst ihr das einfach. Du hast ja noch ein Jahr Zeit und für den Fall, dass du ein 1,0 Abi bekommst, würden dir eigentlich alle Türen offen stehen, also aufjedenfall auch über andere Berufe nachdenken.
Wenn ich das lese habe ich das Gefühl, dass deiner Mutter der Gedanke schon sehr gut gefällt, dass du in ihre Fußstapfen trittst. Aber ihr habt wahrscheinlich noch nie richtig darüber gesprochen. Sie hat einfach den Gedanken entwickelt und in ihrem Kopf ist er so real, das sie glaubt dies wäre auch dein Wunsch. Ich glaube, du musst ihr einfach mitteilen, dass du darüber nachdenkst etwas anderes zu studieren. Ich bin mir sicher, dass sie erst mal irritiert sein wird, aber sie wird auch wenn du etwas anderes machst stolz auf dich sein. Geh deinen Weg und entscheiden dich für das das du studieren möchtest.
Du bist das erste Ärztekind, von dem ich erfahre, dass es nicht auch Arzt werden will.
Aber damit bist Du das erste von ihnen, das sich selbst Gedanken macht, was es will.
Schon in fünf Jahren wird die Bedeutung Deiner Mutter für Dich sehr viel geringer sein als heute und ihn fünfzehn Jahren wird sie sehr weit weg von Dir im Hintergrund sein und ihr zwei völlig verschiedene Leben leben.
Dann wird sich Deine Zufriedenheit mit dem Leben massgeblich danach richten, ob Du es als Deines empfindest und eigene Ziele erreicht hast.
Für Deine Mutter wird es relativ egal sein, ob Du diesen Beruf oder irgendeinen anderen ergriffen hast. Auch wenn sie sich das heute noch nicht vorstellen kann.
Sie wird nichts gewinnen, aber Du wirst viel verlieren, wenn Du Dir Dein Leben vorgeben lässt.
Studier was du magst, das wird dir Jeder sagen! Ich habe direkt nach dem Abi angefangen Jura zu studieren, was vielleicht auch etwas vorschnell war... Am Besten ist es für manche einfach mal ein Jahr Pause zu machen. Durch G8 wirst du ja vermutlich zum Zeitpunkt deines Abiturs noch recht jung sein.. Zeit ist genug ;).
Lass Dir Deine Studienfachwahl nicht aufdrängen, das geht selten gut! Und bedenke auch, dass nicht alle Chirurgen totglücklich werden. Die gehören statistisch zur Spitzengruppe unter den Alkoholikern (sog. "Spiegeltrinker" wegen der feinmotorischen Anfordengen).