leponex oder seroquel

3 Antworten

Seroquel ist ein Neuroleptikum und wird bei Schizophrenie und bei bipolarer Erkrankung angewandt. Man sollte es auf keinen Fall ohne Rücksprache mit dem Arzt absetzen. Oft sind Neuroleptika trotz aller Nebenwirkungen einfach notwendig. Es macht müde und einen niedrigen Blutdruck, doch dies sind Nebenwirkungen die mit der Zeit meist verschwinden Clozapin nennt man heutzutage nur noch dann, wenn andere Mittel versagen, wegen einer sehr gefährlichen Nebenwirkung: es kann die Zahl der weißen Blutkörperchen drastisch vermindern und deshalb zu lebensgefährlichen Infektionen führen. Deshalb muss unter Clozapin am Anfang wöchentlich, später monatlich eine Blutbildkontrolle durchgeführt werden. Außerdem führt es zu Übergewichts besonders im Bauchbereich und zu starkem Speichelfluss, Alles sehr lästig. Spricht doch einfach mit deiner Ärztin, ob sie Seroquel in deinem Fall für geeignet hält

Irgendwie sind es immer die gleichen Fragen, (was toll ist) aber manchmal machen mir die Antworten Sorgen. Zunächst mal, nichts ohne Absprache mit dem Arzt - ist klar.

Clozapin ist auf jeden Fall das Stärkere der beiden Medikamente. Clozapin wirkt an sehr vielen Rezeptoren besonders am 5-HT-Rezeptor (Serotonin). Seroquel, wie der Name schon sagt, ebenfalls. Im Internet konnte ich recherchieren, dass es mehrere Beispiele dafür gibt, dass Clozapin mit Hilfe von Seroquel ohne sogenannte Rebound-Psychosen abgesetzt werden konnte.

Was ist das Problem bei Clozapin?

Kurzum - Clozapin macht abhängig, stärker abhängig als andere atypische Neuroleptika. Warum? Clozapin beruhigt im Kopf fast alles was sich "aufregen" kann. Gerade bei höheren Dosierungen, wie 250mg ist ein einfaches Absetzen (nach längerm Zeitraum) schlicht unmöglich. Es kann zu einem lebensbedrohlichen Serotoninsyndrom kommen. Bitte unter Wikipedia nachlesen, wo die Medikamente genau wirken.

Wichtig ist zu wissen - dies hat nichts mit der Vorerkrankung zu tun - Rebound-Psychosen entstehen deshalb, weil das Medikament sich als Baustein im Gehirn eingefügt hat und es hypersensibel macht, da ja durch Clozapin die Aufnahme der Botenstoffe gehemmt wurde. Das Gehirn bildet daher über die Jahre mehr Rezeptoren. Wird also der Hemmstoff Clozapin weggelassen, gibt es nicht nur mehr Rezeptoren, nein - die Rezeptoren werden geradezu befeuert. Das merkt man, wenn man mal das Clozapin ein paar Tage weglässt.

Na? Fieber? Na? Glüht der Schädel? Na - man kann nicht aufhören zu denken, ist aber so unfassbar erschöpft? Kalter Schweiß in der Nacht?

Das ist auch mein Dilemma! Ich nehme 12,5 mg Clozapin - aber darunter komme ich nicht. Nehme das Medikament seit nunmehr 14 Jahren. Ich werde nun erneut unter ärztlichen Rat einen Versuch mit begleitendem Seroquel starten - ich habe es zuvor mit Zyprexa und Abilfy probiert. Das war keine gute Idee.

Wichtig gilt zu erkennen - bin ich schon lange Zeit völlig sympthomfrei? Fühle ich mich sicher in meiner Umgebung? Man sollte das Clozapin erst mal so gut es geht reduzieren, bevor man über ein Ausschleichen nachdenkt.

Der Sprung von wenig zu Null ist übrigens der Gefährlichste und Schwerste! Wer merkt er gerät ins Wanken, muss die Medikation fortsetzen, denn sonst muss mit erhöhter Dosierung fortgesetzt werden. Wer zu viel experimentiert kann sich ernste Komplikationen einheimsen - wo die Neuroleptika plötzlich keine Wirkung mehr zeigen.

Seroquel ist auch kein 1:1 Ersatz zu Clozapin - bitte bedenken!

Ich hoffe ich konnte etwas helfen.

Lass dir Seroquel vom Arzt verschreiben und probiere es aus. Behalte das Clozapin aber noch in Reserve. Gegen welche Krankheit nimmst du die Neuroleptika denn?

Clozapin hat wesentlich stärkere Nebenwirkungen, zum Teil auch schädliche und gefährliche. Deshalb wird Clozapin fast gar nicht mehr angewandt, nur bei äußerst seltenen Fällen.

Seroquel hat weniger Nebenwirkungen, wirkt aber viel stärker sedierend. Es macht benommen und müde. Mit der Zeit lässt das aber nach. Wenn dich die Müdigkeit nicht stört würde ich das Seroquel vorziehen.

Ich persönlich würde versuchen in absehbarer Zukunft ganz auf Neuroleptika zu verzichten, da sie die Psyche stark bedrücken, Emotionen blockieren und im Alltag stören. Es gibt Antidepressiva, welche weniger starke Nebenwirkungen haben, die Stimmung bessern und ähnlich wie Neuroleptika wirken.