Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Lederreitstiefel *STEEDS ECO RIDER*?

2 Antworten

Kurz zum Kauf von Reitstiefeln:Neue Reitstiefel sind nie (wirklich) bequem - Das Leder ist noch fest, steif und unnachgiebig. Bei neuen Stiefeln solltest du also nicht auf Bequemlichkeit achten, sondern eher darauf, dass die Stiefel nicht übermäßig drücken (Du also schon in den neuen Reitstiefeln nur durchs anziehen und rumlaufen übermäßige/unangenehme Druckstellen bekommst). Wenn Stiefel von vorne herein am Zeh/Fuß scheueren, wirklich stark drücken oder sonst irgendwie total unangenehm sind, wird sich das wahrscheinlich auch nach dem Einlaufen nicht geben und Blasen/Scheuerstellen/Druckstellen verursachen. Lederreitstiefel können je nach Schnitt und Machart ein bisschen an der Ferse scheuern/Dürcken (sollte natürlich nicht übermäßig doll sein). Das ist normal, da diese keine ausgeprägte Hinterkappe (Fersenbereich) haben, die den Fuß hält/stützt (Reitstiefel sind ja auch zum reiten und nicht zum rumlaufen gedacht).

Achte bei den Stiefeln auf eine gute Passform und einen festen Sitz. Ein Stiefel muss auf jeden Fall so fest sitzen, dass er beim Reiten nicht nach unten rutscht. Am besten probierst du Stiefel beim Kauf (am besten direkt im Laden) auf einem Sattel aus und läufst ein wenig herum. Achte bei der Auswahl von Stiefeln darauf, dass eine Reithose (am besten probierst du die Stiefel mit Reithose an) und evtl. Einlagen oder dicke Socken (im Winter) auch noch Platz haben.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Passform vom Schaft. Wichtig sind dessen Weite und Höhe.

Den Schaft des Stiefels solltest du so weit wählen, dass er kaum bzw. nur sehr wenig Druck auf eine Wade ausübt, denn sonst geht das Kontaktgefühl zum Pferd verloren. Der Hintergrund hierzu: sind die Nerven-Rezeptoren deiner Waden schon durch einen zu fest sitzenden Stiefel gereizt/überreizt können sie den Druck deiner Wade am Pferdebauch nicht mehr verarbeiten/wahrnehmen. Generell gilt, wenn man mit Mühe eine flache Hand in den Stiefel schieben kann, ist die Weite gut gewählt (dabei gilt natürlich weiterhin, dass der Stiefel nicht rutschen darf).

Nun zur Schafthöhe: Die Stiefel sollten im Neuzustand ca. 2cm höher sein als du sie später benötigst. Also der Schaft von neuen Stiefeln sollte bei angewinkeltem Bein leicht in die Kniekehle drücken (Das ist am Anfang relativ unangenehm und kann auch mal Scheuerstellen geben). Mit der Zeit setzt sich der Schaft. (Dies kannst du bei einlaufen von Stiefeln beschleunigen - ist allerdings relativ schmerzhaft. Mit den Stiefeln Treppen steigen oder Fahrrad fahren- dann setzt sich der Schaft relativ schnell).

- Ein zu langer Schaft reibt ständig in den Kniekehlen, dies wird auch nach dem Setzen des Stiefels nicht besser.

- Ein zu kurzer Schaft ist zwar im Laden bequem, aber nachdem sich der Schaft gesetzt hat, kann es passieren, das du ständig am Sattelblatt hängen bleibst (und schön sieht das auch nicht aus, wenn der Stiefel zu kurz ist).

Testen ob der Stiefel in der Länge passt, kannst du, wenn du den Reitstiefel an hast und dich auf einen Stuhl setzt. Deine Ferse sollte dabei Kontakt zum Boden haben und nicht im Stiefel nach oben rutschen. Nun sollten die neuen Stiefel deutlich auf die beiden Sehnen in deinen Kniekehlen drücken. (Dieses wird wahrscheinlich etwas weh tun- aber der Stiefel setzt sich ja auch noch).

- Kannst du dich mit deinen Stiefeln gar nicht hin sitzen oder nur gewaltsam, ist der Schaft zu lang.

- Kannst du dich problemlos hinsetzen, und spürst keinen Druck in der Kniekehle, ist der Schaft zu kurz.

Achte bei Stiefeln die du lange tragen möchtest auf die Lederqualität und die Verarbeitung.

Ist das Leder weich oder rissig, kannst du davon ausgehen das der Stiefel auch bei guter Pflege nicht sehr lange hält. (Teuer ist nicht immer gleich gut und billig nicht immer gleich schlecht. Allerdings denke ich das Stiefel für 120€ nicht gerade qualitativ hochwertig sein werden. Irgendwo muss der Preis herkommen, also wird irgendwo dran gespart.)

Hoffe das hilft dir etwas weiter.

Alternativ zu Stiefeln gehen auch Stiefeletten und feste Leder-Chaps (Chapsletten). Diese sind im Vergleich zu hochwertigen Lederstiefeln günstiger, qualitativ gleichwertig und sehen genauso gut aus.

Das setzt sich noch. Es gibt eine Faustregel nach der Stiefel sogar in der Kniekehle drücken sollen, da sie sonst zu kurz sind, wenn sie sich gesetzt haben.