Krankheit gesucht! bitte helfen!
Hallo!:)
Gibt es eine Krankheit, eine Art Zwangsneurose vielleicht, die Menschen dazu veranlasst, nicht in der Lage zu sein "nein" zu sagen?
Oder hat das nur etwas mit der sozialen Kompetenz zu tun?
Meine jetzt dieses, leicht zu überreden, ich meine diese riesen Angst, davor Menschen zu enttäuschen. Wenn man nein sagen kann und dann deren Blick sieht und dann nicht mehr kann und alles zulässt. Ich meine wirklich alles. Einfach weil man es allen Recht machen muss, man muss es geht nicht anders. Und "nein" sagen, enttäuscht Menschen und man darf sie nicht enttäuschen, man darf es nicht.
Ist das eine Krankheit? Eine psychische Störung?
bitte dringend um Hilfe
9 Antworten
Nein , es ist keine eigenständige Krankheit! Es kann zwar zu einem Krankheitsbild, wie z.B. Depressionen gehören, muß aber nicht! Menschen, die nicht nein sagen können, haben aus irgendeinem Grund Angst, zurückgestoßen zu werden! Angst, nicht mehr geliebt oder geachtet zu werden, wenn sie nein sagen! Daraus kann leicht ein Teufelskreis entstehen! Was man anfangs noch gerne macht, wird immer schwieriger. Es fehlt irgendwann die Freiwilligkeit! Ich bin sicher, daß der Ursprung in der Angst nicht geliebt zu werden steckt! Angst vor Zurückweisung! Also tut man immer das, worum man gebeten wird! Mit fatalen Folgen: man lebt eigentlich immer gegen seine Natur, gegen das,was man wirklich will. Wichtig ist herauszufinden, was diese Menschen so verletzt hat-und das kann bis in die Kindheit zurück reichen- daß sie sich für andere verbiegen! Sie müssen erst mühsam lernen, daß sie auch geschätzt und geliebt werden, wenn sie nein sagen! Oder vielleicht gerade deswegen!
Ob das jetzt eine psychische Störung ist, kann man so nicht einfach beantworten. Klingt mir erstmal nach einer generellen Unsicherheit. Ich würde - wenn Du in Deutschland lebst, ist das krankenkassentechnisch kein Problem - mal beim Hausarzt eine Überweisung holen und mir einen Psychologen suchen und ein Gespräch vereinbaren. Der kann dann eher einschätzen, ob Bedarf besteht, z.B. eine Gesprächstherapie zu beginnen.
Da kann man dann kucken, ob es nur eine kleine Schwäche oder momentane Unsicherheit ist, oder ob da wirklich was Größeres drunterliegt.
Lass Dich nicht verunsichern. Es gibt derzeit auch ein Buch, dass in aller Munde ist. Könnte sein, dass es "Nein sagen" sogar heißt oder "Mut zum Nein sagen". Aber da ich es nicht gelesen hab, weiß ich jetzt nicht genau, welches der vielen NEIN Sage Bücher das hochgepriesene ist.
NEIN, es ist keine Krankheit – JA, es hat was mit sozialer Kompetenz zu tun! NEIN, man muss es nicht allen recht machen - JA, man darf andere auch enttäuschen – das lässt sich leider nicht immer vermeiden!
Eine souveräne Persönlichkeit hat die Fähigkeit sowohl bestimmt JA als auch NEIN zu sagen.
Wenn jemand immer nur meint, JA sagen zu müssen – wird er sich über kurz oder lang übernehmen – und vllt. Auch krank werden.
Man kann es nicht jedem recht machen – das ist unmöglich. Wer immer nur "Ja" sagt, ist am Ende der Dumme!
Notorische Ja-Sager tun sich keinen Gefallen, da sie sich ständig zu viel aufhalsen
Und wenn aus Zeitgründen oder anderen Gründen ein Nein erfolgt und das Gegenüber ist enttäuscht – dann ist das sein Problem – nicht deins.
Wer anderen nichts abschlagen kann, bekommt garantiert Probleme – weil er sich übernimmt. JA-Sager haben aus verschiedenen Gründen ANGST davor, NEIN zu sagen – dabei ist das NEIN-Sagen können genau so wichtig wie das JA-Sagen können.
Die Angst ist unrealistisch.
Jemand, der auch Nein sagen kann, eben um sich nicht zu übernehmen – wirkt souverän, kann Grenzen setzen und behält den Überblick - er managt sich, ohne sich zu überfordern.
Alles Gute!
Nein-Sagen kann man lernen. Hier ein paar Tipps:
""Nein" ist eh ein Umwort. Ja, es hat mit sozialer Kompetenz zu tun. Wer fragt, mag eine Lösung oder Hilfe. UNd weil wir alle Menschen sind, ist jeder auf Lösung oder Hilfe hier und da mal angewiesen, auch die Neinsager mal..
Wenn Du unbedingt einen Namen dafür brauchst: niedriges Selbstwertgefühl und Sucht nach Anerkennung. Wenn es so stark ist, daß es stört, ist es krankheitswertig und behandlungsbedürftig. Wenn man damit nicht alleine klarkommt und sich nicht ändern kann, ist es immer richtig, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die ist ja dafür da. In einer milden Form ist es einfach eine Art Charaktermacke. Jeder Mensch hat solche oder andere Defizite in seinem Wesen, einfach deshalb, weil niemand ein perfekter Mensch ist. Damit ärgert man sich eben sein Leben lang herum, bis man gelernt hat, es zu überwinden. Gruß, q.