Komplette Haus heizen um Zimmertemperatur von über 20 Grad zu erhalten?

11 Antworten

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Ist schon einfach zu beantworten, aber vielleicht missverständlich. Deshalb erst einmal, wie es dazu kommt (wenn alles gut gelaufen ist):

Die Heizkörper werden genau berechnet - nicht zu klein, aber auch nicht zu groß. Liegt man zwischen zwei mögl. Größen wird eher die größere Variante gewählt. Das ist i.d.R. aber minimal.

Dem geht aber voraus, dass die Heizlast (Wärmebedarf) eines jeden Raumes berechnet wird. Mit den Ergebnissen dimensioniert man die Heizkörper.

In der Heizlastberechnung wiederum geht man davon aus, das man die Wände, Decken, Fenster, etc.(Wärmedurchlass) und eine gewisse Lüftung der Räume berücksichtigt und dazu eine Außentemperatur annimmt - an der die Heizung noch einwandfrei funktionieren muss. In Deutschland je nach Ort zwischen -10 und -16 °C.

In der Berechnung werden auch die Nachbarräume eingegeben, mit den zug. Raumtemperaturen. Wenn also zwei Räume einander angrenzen und eine gem. Wand besitzen, wird Wärme vom wärmeren zum kälteren Raum übertragen. Sind sie gleich warm wird nichts übertragen. Kommt alles mit in die Berechnung.

Weiterhin wird die Heizungsanlage (Kessel, Rohre, Pumpen und Heizkörper) für bestimmte Temperaturen ausgelegt. Diese können von Anlage zu Anlage variieren. Vorwiegend sind es die Vorlauf- und Rücklauftemperatur des Systems.

So - wenn es also (z.B. in Offenbach a. Main) -12°C ist, muss und wird die Heizungsanlage nur funktionieren, wenn alle Systemtemperaturen vorhanden sind und alle Räume entspr. der Berechnung geheizt werden.

In diesem Fall - hat der Vermieter völlig recht.

Aber dieser Fall ist ja äußerst selten - heute und gestern war er bestimmt nicht.

So, jetzt müsste die Heizung doch eigentlich nur zu ca. einem Drittel (oder so) ausgelastet sein. Und das Wohnzimmerzimmer doch locker heizen?

Nee. Jetzt kommen die Sparstrategen auf den Plan. Wenn die Außentemperatur eben nicht -12 °C ist sondern z.B. 4 °C wird die Vorlauftemperatur nach eine math. Funktion reduziert (witterungsgeführte Regelung). D.h., vereinfacht: Außer dem Kessel (der leistet nur 50% und mit mögl. reduzierter Temperatur) arbeiten alle anderen Komponenten (Pumpe, Rohre, Heizkörper) als ob es Volllast wäre. Nur, dass die Heizkörper halt kühler sind. Mehr Wärme können sie aber nicht abgeben, weil sie nicht zur Verfügung steht.

Auch in diesem Fall - hat der Vermieter recht.

Jetzt kommen die Trickser: Abhilfe kann man sich verschaffen, indem man in die Regelung eingreift. Die oben beschriebenen Funktion kann man oft, entweder parallel nach oben verschieben und ggf. auch die Steilheit des Funktionsgrafen erhöhen. Damit erreicht man, dass im Teillastbereich höherer Temperaturen im System hat, als eigentlich notwendig.

Damit wird dann auch ein Raum warm, wenn im Nachbarraum die Heizung abgestellt oder ganz klein eingestellt ist.

Das ganze hilft allerdings nicht, wenn die Heizkörper tatsächlich deutlich „unterdimensioniert“ sind. Das ist aber selten der Fall.

Außerdem ist es ja 20 °C im Wohnzimmer. Auf wie viel Grad Ihr kommt, wenn die anderen Räume beheizt sind, lässt sich ja einfach ausprobieren.

Schöne Weihnachten.

Die Heizkurve haben wir schon verändert auf 2,2. Dies nützt ebenfalls nichts. Die heizung läuft, aber es wird nicht wärmer. Ein Heizkörper Typ 11 ist im Raum. Mir scheint es so, dass es nicht ausreicht auch wenn wir die anderen Räume heizen würden. Es ist kalt.

@marie1982

Länge ist ja 2 Meter - aber wie hoch ist der Heizkörper denn eigentlich. Und es sind doch 2 oder ?

Welches Baujahr ist das Haus? Habt Ihr 2 Fenster im Wohnzimmer?

@DietmarBakel

so 40 cm hoch und 2,10 lang und 11cm breit. Wir haben eine Terrassentüre und ein ziemlich großes Fenster im Wohnzimmer. Der andere Heizkörper ist eigentlich für die offene Küche gedacht.

Das Haus ist 10 jahre.

@marie1982

Hallo, am 21.12. hast Du von Typ 11 geschrieben. Jetzt schreibst Du 11 cm breit (=Bautiefe). Das stimmt bei Standard-Plattenheizkörpern nicht überein. Typ 11 (eine wasserführende Platte (P) mit dahinter einer Lamellenreihe(L)) hat i.d.R. eine Bautiefe (Breite) von ca. 60 mm. Typ 22 hat ca. 100 mm Bautiefe (hat alles doppelt (PLLP)) zwei Platten und zwei Lamellenreihen dazwischen). Die Baulänge ist normalerweise zwischen 2000 und 2050 mm.

Ist es tats. Typ 11 - dann ist es grenzwertig, er hat eine Leistung von 1180 Watt.

Der Typ 22 - sollte aber locker reichen, er hat eine Leitung von 2160 Watt.

(gerechnet bei 20 °C Raumtemp., 75 °C Vor- und 55 °C Rücklauftemperatur.)

@DietmarBakel

ich glaube geschätzt zu haben. Der Monteur hatte etwas von Typ 11 erzählt. Das stimmt es ist eine Platte und dahinter die Lamellen. Mittlerweile erreichen wir 21 Grad, sicherlich weil wir den Flur noch mit beheizen und es draußen wärmer ist.

@marie1982

Hab´ erst jetzt Deinen Kommentar gelesen. Frohes Neues.

Warte diesen Winter einmal ab - wenn richtig kalt ist - ob Ihr dann immer noch auf Temperatur (21°C) kommt. Wenn nicht, wie gesagt der Typ 11 ist grenzwertig, dann soll Dein Heizungsmann noch einmal bei schauen. Schreib´ dann hier noch einmal. Hauptsache "Heizung" im Themenkreis anklicken - dann kommt es bei den richtigen an.

Gruß

@DietmarBakel

Danke für den *. Ist ja jetzt kälter - hoffe halt Ihr friert nicht.

Wahrscheinlich ist die Vorlauftemperatur nachträglich, durch den Einbau einer neuen Heizung, mal abgesenkt worden. Früher waren 80 Grad üblich und heute nur 40 Grad. Dadurch sinkt auch die Heizleistung stark. Kontrolliert doch mal ob die Drossel im Rücklauf des Heizkörpers ganz geöffnet ist, das könnte durch größere Wassermenge etwas bringen. Wenn das nichts bringt bleiben nur größere Heizkörper oder das Erhöhen der Vorlauftemperatur.

Voraluftemperatur ist bei 75 Grad eingestellt.

In unseren Wohnzimmer wird es max. 20 Grad warm. Das Erdgeschoss ist geheizt bis auf den Flur. Die erste Etage ist leicht überschlagen (ca. 17 Grad)t. Kann es daran liegen, dass wir nicht das ganze Haus heizen und somit nicht über 20 Grad Raumtemperatur kommen?

Na es sollte in allen Wohnräumen geheizt werden; was nicht bedeutet das man überall die Heizung auf voll stellt.

Der Heizungsmonteur meinte, die heizung sei zu klein für den Raum, der Vermieter meint die Heizung ist so berechnet, dass alle heizkörper laufen müssen und man dann auch mehr Grad erhält....

Die Heizkörpergröße spiel eine entscheidende Rolle bei der Wärmeverteilung.

Ein zu kleiner Heizkörper ist rausgeschmissenes Geld.

Der Monteur hat ja alles geprüft... vielleicht sollte ich wirklich nochmal einen anderen Monteur bestellen.

Kann sinnvoll sein. Monteure sind nicht alle gleich gut.

Es könnte durchaus möglich sein, dass dem so ist. Die Frage, die scih stellt ist, wie hat der HZ-Monteur festgestellt, dass der oder die Heizkörper zu klein bemessen sind? Hierzu sind Berechnungen nötig die einfache in Augenscheinnahme reicht möglicher Weise nicht aus. Um Klarheit zu bekommen lassen Sie es genau ausrechnen. Das sollte auch den Vermieter überzeugen. Oder aber ist der Monteur davon überzeugt, dass die Leistung der Heizungsanlage nicht für die zu beheizende Fläche ausreicht? Auch das lässt sich berechnen und die Antwort gilt analog. MfG

Wenn du ein Einfamilienhaus gemietet hast, warum drehst du nicht die Vorlauftemperatur hoch? In neuen Häusern ist die Heizanlage auf die minimal benötigte Leistung ausgelegt, weil durch die früher übliche Überdimensionierung deutlich mehr Brennstoff verbraucht wird, als bei einer "passenden" Anlage. Du wirst wohl damit leben müssen. Es ist doch viel komfortabler, wenn in allen Räumen die gleiche Temperatur ist und man nicht ständig die Türen zumachen muss. Also dreh alle Heizungen auf.