Komme mit Frauen überhaupt nicht klar! Therapie möglich?
Hallo! Ich, m. 39j., bin sozusagen ewiger Single, und ich habe mich mittlerweile mit dieser Tatsache auch schon so ein wenig abgefunden, weil ich festgestellt habe, dass ich mit dem weiblichen Geschlecht nicht zurechtkomme. Allerdings lerne ich auch keine Frauen kennen, obwohl ich gute Freunde habe, mit denen ich auch mal feiern gehe, im Verein Sport mache und auch ins Fitnessstudio gehe. Vom Aussehen her würde ich mich eher als Durchschnittstyp bezeichnen, obwohl ich von weiblichen Bekannten in meinem Freundeskreis, die einen Partner haben oft gesagt bekomme, dass ich doch eigentlich nicht schlecht aussehe. Dass es aber auch ein wenig an mir selber liegt, ist mir klar, denn ich bekomm das nicht hin, eine Frau am Wochenende anzuquatschen (konnte das noch nie), weil ich einerseits zu schüchtern Frauen gegenüber bin und auch unsicher. In der Vergangenheit habe ich es auch oft übers Internet versucht... darunter waren auch durchaus nette Treffen dabei, aber oft waren es dann ein oder zwei Dates, und danach hat die Frau sich trotz Bemühungen meinerseits, Kontakt zu ihr zu halten, nicht mehr bei mir gemeldet. Bisher hatte ich noch nie eine Beziehung, die länger als drei Monate dauerte, dafür jedoch aber ein paar sexuelle Erfahrungen, die ich eigentlich aber auch nur an einer Hand abzählen kann. Mittlerweile hatte ich schon seit 9 Jahren rein gar keine Art von körperlicher Nähe mehr zu einer Frau, und ich verliere auch immer mehr die Motivation, dass da noch etwas mehr zu erwarten ist. Meine Freunde sprechen mich darauf auch schon gar nicht mehr an (ich weiß, dass sie mein Leben nicht ganz nachvollziehen können), weil ich über mein Singleleben gar nicht mehr lange diskutieren möchte. Hinzu wäre vielleicht noch wichtig zu erwähnen, dass ich im Kindesalter mal bei einem Ausflug eines Konfirmationsunterrichts von älteren Jugendlichen eine Woche lang, ohne dass ich das damals irgendjemandem erzählt habe, misshandelt worden bin. Deshalb war ich vor einem Jahr auch mal bei einer Psychologin, und sie hat meine Bindungsprobleme auch als möglichen Grund für die damalig prägende Erfahrung mit einbezogen. Ich war als Kind früher sehr, sehr schüchtern und bin damals auch oft deswegen gehänselt und gemobbt worden. Zur Zeit überlege ich desöfteren, ob ich mal mit einer echten Therapie anfangen sollte?! Die Psychologin sagte zwar, ich wirke auf sie eigentlich sehr selbstbewusst, aber das Problem gegenüber Frauen ist durchaus auf die damalige Erfahrung zurückzuführen. Kennt sich jemand von euch damit aus, was es da für Therapien gibt? Und finanziert so etwas eventuell auch die Krankenkasse? Ein Bekannter von mir, der auch in Therapie ist, hat mir das mal erzählt, dass die das bei ihm zum Beispiel machen. Für die Psychologin habe ich damals 30€ für eine Stunde bar bezahlt... von einem Teilzeitjob und ALG1 kann ich mir das aber nicht leisten, das alles aus eigener Tasche zu bezahlen! Freue mich auf gute Tipps von euch!
3 Antworten
Ich bin zwar erst 22, aber ich kenne viele Männer, die sogar älter sind als du und erst mit 45 DIE Frau für sich gefunden haben. Ich glaube, dass das keine Seltenheit ist. Es gibt soooo viele Menschen auf der Welt – allein in deiner Stadt –, so dass es doch nahezu unmöglich ist, auf Anhieb den/die Richtige zu finden. Was meinst du, wie oft andere schon ins Fettnäpfchen gegriffen haben. Oft fällt einem der Fehler auch erst Jahre später auf, ganz abgesehen davon, dass man sich über die Jahre verändert und irgendwann Interessen hat, mit denen der aktuelle Partner auf einmal nicht mehr mithalten kann. Vielleicht solltest du also von dem Gedanken wegkommen, dass deine Art zu leben seltsam ist. Du hattest ja hin und wieder kleine Beziehungen und sexuelle Erfahrungen. Das bedeutet doch, dass du zumindest nicht asuexuell bist oder gar eine Störung in der Hinsicht hast.
Aber vielleicht ist eine längere Therapie von Vorteil. Denn die Dinge, die dir früher widerfahren sind, scheinen für dich durchaus ein größeres Thema zu sein. Ich kann mir vorstellen, dass du Probleme mit Frauen hast, weil du dir unterbewusst von einer höheren Instanz einreden lässt, dass du nicht gut genug bist. Diesem mangelnden Selbstwertgefühl solltest du mal näher auf den Grund gehen. Wenn du erst einmal selber verstanden hast, wie du funktionierst und reagierst, und warum du das tust, wirst du dich sicherer fühlen, denn du bist dann in der Lage, deine Reaktion besser einzuschätzen und besser zu kontrollieren bzw. zu unterdrücken oder umzuleiten. Vermutlich hast du nicht nur ein Problem mit Frauen, sondern mit sämtlichen Personen, die für dich als unerreichbar oder unantastbar gelten.
Es gibt durchaus Therapeuten, bei denen die Therapie von der Krankenkasse bezahlt wird. Das musst du eventuell vor Ort erfragen. Aber ich kann dir ernsthaft den Rat ans Herz legen, bei solchen Dingen, nicht nur auf das Geld zu gucken. Du wirst eine sehr intensive und intime Zeit mit dieser einen Person verbringen. Nicht jeder Therapeut ist für jeden Menschen geeignet. Wenn du das Gefühl hast, dass dir nicht geholfen, sondern eher noch mehr Steine in den Weg gelegt werden, solltest du dich vielleicht nach einem anderen Therapeuten umschauen und dich nicht von dem finanziellen Aspekt blenden lassen. Ein für dich ungeeigneter oder gar schlechter Therapeut kann dich ebenso ruinieren, wie ein guter Therapeut dich aufbauen kann!
Kann sein, dass du ein wenig die Hoffnung verloren hast. Aber vielleicht auch nur, weil du dir ständig eingeredet hast, dass du komisch bist und dass dein Verhalten abnormal ist. Aber ich kann dir ernsthaft versichern, dass es sowohl andere Männer als auch Frauen in allen Altersgruppen gibt, die das gleiche Problem haben. Versuche doch mal, für dich überhaupt erstmal klarzustellen, was du denn gerne möchtest. Momentan klingt es so, als hättest du gerne eine Partnerin, findest Frauen aber doch irgendwie unheimlich, rennst lieber weg und sagst dir am Ende, dass du ja doch keine Lust hast. Das ist doch irgendwie widersprüchlich. Schaff doch mal Klarheit in deinen Gedanken, damit du überhaupt einen Anfang hast, an dem du arbeiten kannst.
Klar ist das widersprüchlich! Momentan jedoch habe ich das Gefühl, dass ich mich von dem Thema Partnerschaft, auch wenn es nicht so klingt, mehr und mehr abwende. Warum das so ist? Gut, ich stehe ja dazu, dass ich meine Probleme habe, aber andererseits habe ich natürlich auch Erfahrungen mit Frauen gemacht, die ich teilweise nicht nachvollziehen konnte. Einmal oder zweimal treffen und dann melden sie sich nicht mehr. Manchmal glaube ich, die meisten sind genauso bindungsgestört wie ich und kommen nicht klar. Ich empfinde es mittlerweile schon fast als Stress, mir für eine Frau den H... aufzureißen, weil ich schon glaube, es bringt eh nichts. Dementsprechend haben Frauen, die ich bisher kennengelernt habe, auch nicht gerade positiv an meiner Lage beigetragen. Zum zweiten macht mir mein Umfeld auch nicht wirklich Mut... viele in meinem Freundes- und Bekanntenkreis sind Singles oder sind getrennt oder leben in einer Partnerschaft, in der sie nicht wirklich glücklich sind. Das baut einen auch nicht gerade auf im Glauben, dass einem die Richtige noch über den Weg laufen könnte! Selbst dann, wenn sich mal eine Frau für mich interessiert, mache ich einen Rückzug und verkriech mich in mein Schneckenhaus. Ich glaube nicht, dass sich ohne Hilfe für mich da noch was ändern wird.
Naja…meistens ist der Grund, weshalb sie sich nach einigen Treffen mit dir nicht mehr meldet, ganz einfach der, dass sie schlicht und einfach kein Interesse an dir hat. In der Regel stellt man sowas auch sehr früh fest, weshalb die meisten Bekanntschaften sich bei dir auch nur über maximal zwei Treffen erstrecken. Aber das ist normal und hat überhaupt nichts damit zu tun, dass du grundsätzlich ein komischer Kerl wärst.
Aber versuche wie gesagt, mal eine Therapie zu machen und dich dadurch näher kennenzulernen. Vermutlich fällt es dir auch schwer, deinen Charakter zu beschreiben, weshalb du dich öfter nach Frauen umgeguckt hast, die aber gar nicht zu dir gepasst haben. Aber sieh die Therapie vor allem als Lernprozess an. Indem du mehr über dich erfährst, erfährst du im Übrigen mindestens genauso viel über die Verhaltensweisen von anderen. Und das kann dir sehr helfen. Aber denk nicht daran, dass du verloren bist – das ist schonmal kein guter Start. Es gibt immer einen Ausweg, auch wenn der vielleicht ganz anders aussieht, als du ihn dir gerade vorstellst.
Viel Glück!
Eine Therapie brauchst du meiner Meinung nach nicht. Sondern du solltest einfach aufhören, dich selber unter Druck zu setzen. Das spüren die Frauen. Viele Frauen mögen es auch nicht, wenn mann sich zu sehr anklammert. Es gibt doch nicht nur das eine wichtige im Leben.
Wichtig ist erst mal, dass du Spaß hast, das du lockerer wirst. Melde dich doch in einem Tanzkurs an, ein guter Tipp ist auch, dich bei deinem örtlichen Tierheim zu melden zwecks ehrenamtlichen Hundeausführens. Geh mit dem Hund spazieren, du wirst sehen, wie schnell man über den Hund in Kontakte kommt.
Aber höre auf, dich so unter Druck zu setzen. Werde lockerer. Viel Glück!
Im Tanzkurs war ich mit Ende 20 schon, aber damals hat der Tanzlehrer mich dort ständig vor den anderen angemacht, weil ich die Schritte nicht hinbekam. Daraufhin bin ich dann einfach nicht mehr hingegangen, weil es mir keinen Spaß mehr gemacht hat. Ansonsten sind Deine Ideen natürlich sehr gut. Die Therapie wäre allerdings trotzdem notwendig, denn das Problem habe ich nicht nur bei Frauen, sondern auch manchmal zum Teil im Job. Es ist bei mir zwar nicht sehr stark ausgeprägt, aber ich leide trotzdem auch ein wenig unter einer Sozialphobie... habe mich damit mal etwas mehr übers Internet beschäftigt. Beim Job ist es allerdings nicht ganz so wild, wie als wenn ich eine Frau kennenlerne. Beruflich hätte ich von meiner Qualifikation her die Möglichkeit, eine Führungsposition zu erreichen, aber mein Chef ist sich unsicher, weil er mich für zu zurückhaltend hält, um den Posten zu übernehmen. Im Job kommt es eher darauf an, wie wohl ich mich dort fühle... zum Glück habe ich derzeit ja einen Job, wo ein sehr gutes Arbeitsklima herrscht, und wenn ich mich dort wohlfühle, dann werde ich da dann auch offener. Bei Frauen weiß ich oft nicht, wie ich mich verhalten soll, die merken das dann und sind dann weg! Vor allem sind viele ja auch nicht bereit, einen mal etwas genauer kennenzulernen... ich bin halt eher so ein Mensch, der erstmal warm werden muss... das klappt bei Frauen überhaupt nicht.
Für die Psychologin habe ich damals 30€ für eine Stunde bar bezahlt...
privat zahlt man eigentlich eher 100 euro.
Das ist schlecht. Habe das Geld auch nicht an den Bäumen hängen! :-(
Danke für Deinen Kommentar! Du hast es auch auf den Punkt getroffen! Ja, ich erlebe das, dass es auch Frauen gab, die Interesse an mir hatten und ich Zweifel an mir selber hatte, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass sie tatsächlich Interesse an mir haben könnten. Oft laufe ich dann vor der Sache davon, weil ich wiederrum jedoch ein wenig Angst vor einer Bindung habe. Asexuell bin ich nicht, aber ich merke trotzdem, dass mir mittlerweile auch so ein wenig der sexuelle Antrieb fehlt. Frauen reizen mich sexuell heute nicht mehr so sehr wie es früher mal der Fall war. Ich weiß nicht, ob das auch schon so eine Art "innere Selbstaufgabe" nach den vielen Jahren der Rückschläge und des Alleinseins bei mir ist, und das bereitet mir etwas Sorgen! :-/