Kleidung des Mittelalters im Winter

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also auf jedenfall bitte kein Filz, das gab es garnicht. Die Leute trugen im Winter einfach alle Kleidung die sie überhaupt hatten übereinander und wer nicht viel hatte, fror halt. Die normale Alltagsgewandung besteht aus einem Leibhemd aus Leinen darüber trägt man eine Wollcotte oder Wollkleid (die Kleidung von Mann und Frau unterscheidet sich nur in der Länge des Gewandes), darüber kommt dann der Mantel auch aus Wollstoff und zwar ist das je nach Zeitraum des Mittelalters, im Frühmittelalter war es ein Vierecktuch und im HOchmittel (diese Zeit stellen wir als Gruppe dar und zwar in einem mittelalterlichen Dorf) ein Halbrundmantel.Dann die Kopfbedeckung ein Muß für Mann und Frau, der Mann trägt eine Bundhaube und zwar immer, genauso wie die Frau eine Haube oder Kopftuch, darüber kommt im Winter die sogenannte Gugel. Der Mann trug noch darunter eine sogenannte Bruche und Beinlinge, was die Frau darunter trug ist ein Mysterium des Mittelalter, wahrscheinlich so was ähnliches, sonst wären alle Frauen erforen. Füttern konnte man noch entweder nochmals mit Wollstoff oder mit Schafsfell. Der Adel trug seine Kleidung immer gefüttert mit Seide oder Leinen außen und innen und wertvollen Pelz, dazu gehörte aber kein Hase oder Fuchs. Wohlgemerkt der Kleidungsunterschied ist von Sommer und Winter ohne Unterschied, man war immer bedeckt, ganz besonders die Frauen, da gab es keine kurze Ärmel oder ähnliches. Eine schöne Seite http://www.lichtgewand.de/Shop/Gewaender/Maentel_Gugel.php Das ist die Seite von unserer Schneider im Mittelalterdorf Adventon.

Woher stammt den dein "Wissen" das es keinen Filz gab. Im Mittelalter waren bei nicht so wohlhabenden Leuten Filzstiefel zB weit verbreitet. Natürlich darf man sich diesen Filz nicht in der heutigen Qualität vorstellen, er war viel einfacher, grober, dicker und manchmal von zweifelhafter Beschaffenheit und war kein vergleich zu heutigem Filz. Aber es gibt ihn schon seit der Steinzeit, wie archäologische Funde belegen. Teilweise wurde er sogar aus gepressten Tierhaaren hergestellt.

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@Atasco

das war wir heute als Filz kriegen ist aus Kunstfaser hergestellt, deswegen ein absolute No-go, der damalige "Filz" war einfach Wolle die sich verfilzt hatte, das ist dann lodenähnlich, ist aber Naturfaser.

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@maritta

Maritta, das stimmt so leider nicht.

Wie hier schon angemerkt wurde, gab es damals durchaus Filz. Und auch heute gibt es gefilzte Stoffe noch aus Wolle zu kaufen. Das ist sogar gar nicht so selten, und diese gefilzte Wolle war im Mittelalter oftmals vertreten, z.B. für warme Umhänge.

Auch, dass reiche Leute ihre Kleidung mit Seide fütterten stimmt leider nicht. Seide war so extrem selten und kostbar, dass sie einzig und allein als Oberstoff, sprich Aussenstoff in Frage kam. Als Futterstoff (der ja immer innen liegt) wäre Seide viel zu schnell verschlissen, und es wäre in keinster Weise repräsentabel gewesen - weil man die schöne Seide ja gar nicht gesehen hätte.

Ach, und dass Frauen erfrieren, die nichts unter ihren (warmen!) Kleidern tragen, ist jawohl die reinste Erfindung...allein schon ein kleiner Praxistest kann locker das Gegenteil beweisen. Und: Es gab damals bereits Strümpfe, die wären auch für eine Frau zulässig gewesen; Hosen (sprich: Bruche) jedoch nicht.

@Hanabi: Schau Dich nach kuscheligen Stoffen um, ob nun mit Wolle (wäre historisch eher korrekt) oder ohne (sehen teils haargenauso aus und wärmen ebenso). Für Kleider eher dünnere Stoffe doppelt nehmen, für Mäntel und Umhänge (unbedingt nötig für winterliche Mittelalteraktionen) kann's auch mal ein schwererer Stoff sein (auf die Gewichtsangabe achten). Der Stoff, den Du ansprachst, heisst übrigens Lodenstoff (mit D geschrieben; nur für den Fall, dass Du danach Googeln willst).

Ein Gegenargument in Punkto Wolle kann für Dich auch sein, dass Wolle einfach sehr kratzt. Da kannst Du dann auch zum historisch unkorrekten Fleecestoff greifen. Ist schön weich, hält warm und sieht ebenfalls wollig aus. Und wenn Dich jemand fragt, ob das denn alles auch genauso war im MA, dann kannst Du demjenigen ja Auskunft geben: Mein Mantel ist zwar aus 100% Polyester, das gab's damals zwar noch nicht, aber der Look ist derselbe, weil z.B. ein Schnitt benutzt wurde, den es damals oft gab (Halbkreismantel oder einen Dreiviertelkreismantel).

Sehr gut geeignet als schön wärmende Stoffe für ein Kleid im Mittelalterstil sind auch Samtstoffe. Hier jedoch welche mit hohem Baumwollanteil wählen, denn die Polysamte wärmen leider nicht. Blöderweise schwitzt man darin aber trotzdem (Wirkung wie ein Plastikbeutel), deshalb sollte man diese Kunstfaserstoffe generell auf Aussenkleidung beschränken (also Mäntel z.B.).

Gut geht immer das Zwiebelprinzip, also möglichst viele Schichten anziehen, wenn's ein Kleid alleine nicht tut. Oder eben schon von der Kleidanfertigung her mehrere Lagen einplanen (Doppelkleider oder Stoff doppeln).

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Fell war auch mehr für die sehr reichen Leute ... die normalen Leute trugen mehrere Schichten aus Leinen, gefüttert mit Filz (ärmere Leute) oder dicke Schafswolle (wohlhabendere)