Katalonien

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Dafür gibt es jede Menge Gründe. Matthew Tree (http://www.matthewtree.cat/) hat sie ganz trefflich zusammengetragen - auf Englisch, denn er ist Brite, aber vorzugsweise auf Katalanisch, denn er lebt seit Jahrzehnten hier und publiziert bevorzugt auf Katalanisch.

De facto ist die Sache ganz einfach: Das ehemalige Königreich Katalonien wurde dem spanischen Königreich unfreiwillig einverleibt. Die spanische Krone sicherte den Katalanen Rechte (Sprache, Kultur, Selbstbestimmung etc.) zu, von denen man weder damals noch heute die Absicht hatte, sie tatsächlich auch zuzugestehen. Die Katalanen haben die Nase davon voll - sie müssen sich bei jeder Gelegenheit rechtfertigen für ihre Sprache, Kultur, überhaupt ihre Existenz, dafür dürfen sie höhere Steuern zahlen, müssen sehr viel länger arbeiten, um Anspruch auf Arbeitslosengeld zu erhalten, haben niedrigere Grundlöhne, höhere Lebenshaltungskosten und werden - wenn sie gegen weitere Steuererhöhungen protestieren - als geizig bezeichnet, obwohl ein Großteil des BIP in Katalonien erwirtschaftet wird und die Arbeitszeiten brutaler sind als in vielen anderen Regionen Spaniens. Das sollte eigentlich jedem reichen, um mal über die Unabhängigkeit nachzudenken, oder? Das sind aber nur die oberflächlichsten, generellsten, allgemeinsten und zugleich für Außenstehende am ehesten verständlichen Gründe.

Hey

Katalonien (katalanisch Catalunya [kətəˈluɲə], spanisch Cataluña [kataˈluɲa], aranesisch Catalonha [kataˈluɲa]) ist eine Autonome Gemeinschaft Spaniens. Sie liegt im Nordosten der Iberischen Halbinsel zwischen der Mittelmeerküste und den Pyrenäen. Die Hauptstadt ist Barcelona. Die Einwohner heißen Katalanen. Amtssprachen sind Katalanisch und Spanisch sowie im Arantal auch Aranesisch. Aufgrund geschichtlicher und kultureller Besonderheiten gilt die Region neben dem Baskenland und Galicien als eine der „historischen Autonomen Gemeinschaften“ (span. autonomías históricas).


Seit 1978 besitzt Katalonien den Status einer Autonomen Gemeinschaft innerhalb des spanischen Staates. Unter diesen ragt Katalonien gemeinsam mit den übrigen „historischen“ Autonomen Gemeinschaften, dem Baskenland, Galicien und Navarra durch ein besonders hohes Maß an eigenen Befugnissen in Gesetzgebung und Verwaltung hervor. Unter anderem verfügt Katalonien über eine eigene Polizeieinheit, die Mossos d’Esquadra, die nach und nach die Aufgaben der spanischen Polizei auf katalanischem Gebiet übernehmen. Auch in zahlreichen anderen Politikfeldern, so etwa der Bildungs-, der Gesundheits- und der Wirtschaftspolitik, verfügt Katalonien über weitreichende Kompetenzen. Diese sind im Autonomiestatut niedergelegt, das einerseits die Befugnisse der Autonomen Gemeinschaft gegenüber denen des spanischen Staates abgrenzt, andererseits das Zusammenspiel der katalanischen Institutionen regelt und somit als funktionales Äquivalent einer Verfassung fungiert. Es bedarf der Zustimmung des katalanischen Parlaments, des spanischen Parlaments (in Form eines Organgesetzes) und der katalanischen Bevölkerung durch ein Referendum. Das erste Autonomiestatut von 1978 wurde 2006 durch eine Neufassung mit erweiterten Kompetenzen abgelöst. Weiterhin strebt eine Mehrheit der katalanischen Parteien nach einer Ausweitung der autonomen Befugnisse

Warum die unabhängig sein wollen weiß ich nicht genau aber ich denke dass ist glaub ich so wie beim Kurden-Türken Konflikt sie wollen ihre Rechte und ihre Kultur und Sprache ausleben etc...

Quelle : http://de.wikipedia.org/wiki/Katalonien

Den Rest kannst du dir ja zusammenbasteln...

 

Die Katalanen waren vor der Einverleibung durch Spanien ein eigenes Volk mit eigener Sprache und eigener Kultur. Hier noch ein Link mit einem interessanten Referat zu dem Thema:

http://www.studentshelp.de/p/referate/02/2112.htm

Sie sind auch heute noch ein eigenes Volks mit eigener Sprache und Kultur - aber nicht mit politischer Selbstbestimmung.

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Aufgrund der historischen, sprachlichen und kulturellen Unterschiede zum übrigen Spanien bezeichnen viele Einwohner Katalonien als eine eigene Nation. Der Begriff Nation wird dabei im Sinne einer Kulturnation verstanden und nicht über eine ethnische Zugehörigkeit definiert. Die Frage nach der Selbstbezeichnung als „Nation“ stand 2005 und 2006 im Mittelpunkt der Verhandlungen um das neue Autonomiestatut. Das katalanische Parlament hatte mit großer Mehrheit (88,9 %) gegen die Stimmen des Partido Popular (11,1 %) eine Resolution beschlossen, die Katalonien als „Nation“ bezeichnet. Als dies jedoch im gesamtspanischen Parlament auf Widerspruch stieß, einigte man sich schließlich auf eine Kompromissformel in der Präambel[1]. Demnach wird einerseits festgehalten, dass „das Parlament Kataloniens das Gefühl und den Willen der Bürger Kataloniens aufgenommen hat, indem es mit großer Mehrheit Katalonien als Nation definiert hat“, andererseits darauf verwiesen, dass „die spanische Verfassung […] die nationale Wirklichkeit Kataloniens als Nationalität anerkennt“. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass die spanische Verfassung von 1978 innerhalb der „unauflöslichen“ spanischen Nation nur „Nationalitäten“, nicht aber eigenständige Nationen kennt. Laut einer Studie aus dem Jahr 2008 befürworten 35 % der Bevölkerung Kataloniens eine staatliche Unabhängigkeit Kataloniens, 45 % sind dagegen, 20 % unentschieden. Tendenziell zeigt sich eine signifikant erhöhte Zustimmung zur Unabhängigkeit bei Bürgern, auf die eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften zutrifft: hoher Grad an Kenntnissen bzw. Gebrauch des Katalanischen, höherer Bildungsgrad, Geburt in Katalonien, hoher Nutzunggrad bei Informationsmedien und Wohnsitz außerhalb der Ballungsräume.[2] In einer Studie des staatlichen katalanischen Meinungsforschungsinstituts Centre d’Estudis d’Opinió (CEO) vom Februar 2009 sprachen sich auf die Frage nach dem gewünschten Verhältnis zwischen Katalonien und Spanien nur 16,1 % für eine vollständige Unabhängigkeit aus, während 35,2 % einen Bundesstaat innerhalb eines föderalen Spaniens und 38,6 % das derzeitige Modell als Autonome Gemeinschaft befürworteten. 63,7 % wünschen sich nach dieser Studie grundsätzlich mehr Autonomie für Katalonien. Die Umfragen sind nur bedingt vergleichbar, da eine weitere Option eingeführt wurde (Bundesstaat).[3] In einer symbolischen Volksabstimmung in 166 Gemeinden am 13. Dezember 2009 mit einer Wahlbeteiligung von 27 % der insgesamt 702.072 Stimmberechtigten sprachen sich rund 95 % dafür aus, dass Katalonien ein eigener Staat innerhalb der EU werden soll.[4][5] Die Aussagekraft dieser Abstimmung ist umstritten, da sich zum einen mehrheitlich nationalistische Hochburgen beteiligten, zum anderen die Wahlbeteiligung weit unter den Erwartungen blieb.[6]

 

Quelle: Wikipedia.org

Die 'Einheit' Spaniens mit ihrer 'Unauflöslichkeit' ist ein Konstrukt Francos, das nie existiert hat und nie existieren wird. Dieses Hirngespinst hat Franco jedoch verwendet, um die möglichst effektive Gleichschaltung aller einzelnen Regionen Spaniens (mit den entsprechenden Maßnahmen für Abweichler, d.h. Arbeits- und Konzentrationslager) zu rechtfertigen. 'Abtrünnige', d. h. Menschen, die sich gegen die Gleichschaltung wehrten, wurden unter der Anschuldigung der Subversion und das Vaterlandsverrats beseitigt. Das Problem ist folgendes: Linientreue (z. B. die Menschen in Kastilien, Extremadura oder Andalusien), die dem Bild des 'echten, geeinten Spaniens' entsprachen, konnten unter Franco unverändert leben oder gar aufblühen, ohne politische, kulturelle, sprachliche Einbußen verzeichnen zu müssen. Daher ist das politische Image Francos in diesen Regionen bis heute weniger krass (und weniger realitätsnah, wenn auf nationaler und internationaler Ebene betrachtet) als in Regionen wie dem Baskenland oder eben Katalonien, wo die Bevölkerung ursprünglich ja nahezu ausschließlich aus Menschen bestand, die so gar nicht in das Bild des einheitlichen und geeinten Spaniens passten, eben weil sie eine andere Kultur haben und eine andere Sprache sprechen.

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Generalisimo Don Francisco Franco hat mal vorgeschlagen man sollte Katalonien alle vier Jahre bombardieren. Die wollten schon zu Zeiten des Bürgerkrieges sich von Spanien loslösen, zum ehemaligen Katalonien gehört auch der Roussellon.