Karriere Hundetrainer

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es gibt mittlerweile qualifizierte Schulungen, die mit einer Prüfung und einem Zertifikat enden. Allerdings muss man die fast immer selber bezahlen. Geht bei etwa 3000 Euro los. Wenn du dich dafü entscheidest solltest du wissen, dass der "Beruf" des Hundetrainers fast ausschließlich als Selbständigkeit ausgeübt wird. Bis man also einen festen Kundenstamm hat benötigt man jemanden, der einem den Spaß finanziert. Ohne diese Zertifizierung würde ich nicht als Hundetrainer arbeiten. Man möchte doch kein gefährliches Halbwissen vermitteln! Besuch Hundeschulen mit Zertifizierung. Du brauchst sie auch für die Praktika während der Schulung. Sehr wenige (Martin Rütter z.B.) bilden auch selber aus. Da kostet es dann entweder weniger bis nichts, aber du verpflichtest dich anschliessend in seinem Namen per Franchise zu arbeiten. D.h. du bist immer abhängig von ihm als Oberbetreiber. Und er verdient mit... Wollte die Zertifizierung auch schon machen, aber bisher fehlte mir 1. das Geld und 2. der Mensch, der mein Leben in der Zwischenzeit bezahlt... ;-)) Den 2. Punkt habe ich schon erreicht, nur das Schulgeld fehlt mir noch ;-)) Schlussendlich kann man aber sagen, dass man von dem Job erst Mal nicht leben kann. Fast jede Hundeschule bzw. jeder Hundetrainer hat ein oder zwei weitere Standbeine. Der eine hat ne Hundetagesstätte und eine Pension, der nächste bietet Hundesport mit an etc. Martin hatte Glück, der hat mit dem Job angefangen als es noch nicht soviele I dioten gab, die sich Hundetrainer nennen, aber nix auf dem Kasten haben. Heutzutage gibt es leider immer noch zuviele davon. Ich nenne sie Trittbrettfahrer. Aber die, die nix können werden auf Dauer nicht bestehen können. Es wird auch immer mehr angestrebt, diesen Job zu einem eingetragenen und "geschützten" Beruf zu machen. Eben um die Spreu vom Weizen zu trennen... Fakt ist aber leider auch, dass die, die billig sind und gut verkaufen können, immer weiter Zulauf haben werden. Die sind redegewandt genug den Leuten den schwarzen Peter zuzuschieben wenn der Hund nicht "funktioniert" :-((( An deiner Stelle würde ich mit Praktikas in guten Hundeschulen anfangen. Wenn du danach auch noch bei Regen draussen Hunde trainieren möchtest, kannst du ja weiter überlegen. Ich weiß nicht, woher du kommst, sonst könnte ich dir vielleicht ein paar Hundeschulen mit Möglichkeiten für Praktikanten nennen

bignose  29.05.2012, 11:55

Hallo, mal ehrlich, so ganz der große Held ist der Rütter auch nicht. Wer die Leute animiert, unreflektiert mit Schellen oder Sprayhalsbändern rumzuhantieren, der disqualifiziert sich in meinen Augen - abgesehen davon, dass es dem mittlerweile eh nur noch um sein Fernseh-Image geht. Solche 'Hundegurus' braucht kein Mensch...

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chynah  29.05.2012, 12:16
@bignose

klar ist der auch kein Held! Aber mal ehrlich, auch er muss um seinen Job kämpfen. Klar hat er mittlerweile bestimmt genug Kohle, aber wenn er keine Erfolge mehr hat (auf welche Art auch immer) fließt bei ihm auch kein Geld mehr. Ich habe ihn vor einigen Jahren persönlich kennengelernt auf einem seiner Vorträge. Da kam er mir sehr patent rüber und nett. Und wenn wir erfahrenen Hundemenschen uns mal ganz fest an die Nase fassen, nur mit Weichspültechnik bekommt man auch nicht jeden Hund in die gewünschte Spur... Manche muss man etwas "wachrütteln".Ohne Gewalt, aber beherzt. Was wir im TV sehen ist ja auch nur ein Bruchteil des Trainings. Klar sollte das nicht ausschließlich gezeigt werden, sondern auch der Weg dahin. Er hat immer betont bei seinen Vorträgen, dass das was wir im TV zu sehen bekommen nur ein klitzkleiner Teil seiner Arbeit ist... Aber du weißt ja auch, dass man sich in den Jahren der Hundehaltung und -Erziehung aus allen Vertretern der "einzig richtigen" Methode das für sich und besonders seine Hunde passende rausgesucht hat. Das weicht von Hund zu Hund doch teilweise extrem ab. Bin definitiv kein Freund von Starkzwang. Hab mich deshalb von den Schäfi Haltern abgewandt, aber manchmal klapper ich auch mit den Disks um meinen Hunden zu zeigen, dass ich mitbekomme, was die gerade vorhaben ;-)) Und meine Katzen bekommen die Wasserspritze. Mittlerweile hab ich die nur noch als Atrappe auf dem Tisch stehen. Aber wenn die dich anschauen, du schon wild fuchtelst und sie dann herzhaft in deine Palme beissen oder das Regal abräumen... Da ist ein kleiner Sprüher aus der Blumenspritze besser als ein Frauchen welches total sauer und enttäuscht ist :-))

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bignose  29.05.2012, 12:26
@chynah

Ich bin wahrlich auch keine Wattebausch-Werferin, mir geht es mehr darum, dass die Menschen, die seine Sendungen sehen, eben leider nicht sehen wollen, dass diese Hilfsmittel nur 'fachgerecht' eingesetzt werden sollen und nicht bei jedem Tier sinnvoll sind. Wenn ich einen total verängstigten Hund mit Discs aufschrecke, dann mache ich noch mehr kaputt als gut ist. Aber die Leute sehen: der Rütter machts ja so, also ist es richtig. Und das finde ich so fatal, da kann der zehnmal sagen: das ist nur ein Ausschnitt, die Leute machen es trotzdem nach.

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Odini  29.05.2012, 12:39
@bignose

Ich denke fast jeder hatte in seiner Hundeschule schon Leute, die in verschiedenen Situationen gesagt haben, dass hat Herr Rütter aber auch so gemacht... Leider haben diese Leute nicht begriffen, dass Fernsehen nicht die Realität ist :-( Und genau das finde ich so gefährlich an diesen Sendungen - sie werden eins zu eins für bare Münze genommen - der leidtragende ist der Hund - er hat nämlich die Sendung nicht gesehen und versteht gar nicht, warum sein Besitzer plötzlich so schräg drauf ist.

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chynah  29.05.2012, 12:55
@Odini

genau! Es ist immer falsch sowas unreflektiert weiter zu geben...

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steffiwenk 
Fragesteller
 29.09.2012, 06:30
@chynah

Eben das ist es! Er sagt ja immer wieder dass man diese Methoden auf keinen Fall selbst und ohne Anleitung anwenden soll (zB das Schlüssel werfen oder so). Das sind ja dann die Leute selber die das trotzdem machen und dem Hund eher schaden und nicht Martin Rütter!

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Weder Hundetrainer noch Hundepsychologe sind anerkannte Berufe. Du könntest dich also von jetzt auf gleich Hundetrainer nennen und loslegen...

Es gibt zahlreiche Weiterbildungsangebote, die mit verschiedenen Methoden arbeiten, allerdings auch einiges kosten. Beispielsweise bietet auch das Netzwerk von Martin Rütter solche Ausbildungen an. Aber wie gesagt, die Kosten...

Hauptberuflich ist sowas daher kaum möglich und ob es sich überhaupt lohnt, hängt davon ab, wie es läuft und wie du es machen willst (eigene Hundeschule, Trainer für Zuhause, in bereits vorhandene Vereine einsteigen). Möglichkeiten gibt es viele, aber du solltest dich in jedem Fall vorher mit einem anderen beruf absichern.

"Hundetrainer" ist kein geschützter Beruf, jeder kann sich so nennen. Wenn du in die Richtung gehen möchtest, mache eine "normale" Ausbildung und fasse in dem Beruf Fuß. Dann kannst du anfangen, dir nebenbei was in Richtung Hundetraining aufzubauen - wenn es richtig gut läuft hast du dann die Möglichkeit, komplett nur das zu machen. Ausbildungsangebote gibt es viele - gute wie auch schlechte. Eines haben aber alle gemeinsam: Sie sind nicht grad billig...

Ich habe es so gemacht, werde meinen Hauptberuf aber nicht aufgeben. Ganz einfach aus dem Grund, dass es ein bezahltes Hobby ist. Ich möchte nicht Massen abfertigen müssen, damit ich leben kann.

Hallo, ich weiß nicht, wie alt du bist, aber ich vermute, dass du eine sehr verklärte Vorstellung vom 'Beruf' des Hundetrainers hast. Sicher ist es schön, mit Tieren zu arbeiten, aber als Hundetrainer arbeitest du in erster Linie mit den Menschen, denn eigentlich sind sie diejenigen, dle was lernen (sollten, klappt leider nicht immer). Wie schon mehrfach gesagt, gibt es keine Ausbildung im Sinne von Lehre oder Studium. Der Einstieg der meisten Trainer verläuft 'schleichend', d.h. sie sind oft schon mit Hunden aufgewachsen oder beschäftigen sich mehrere Jahre intensiv mit Hunden - natürlich in erster Linie ihren eigenen, arbeiten evtl. in einem Verein, nehmen an verschiedenen mehr oder weniger kostspieligen Fortbildungen teil (es gibt inzwischen auch Ausbildungen, die von der IHK zertifiziert sind, was nicht unbedingt ein Qualitätskriterium sein muss), und irgendwann sind sie dann an einem Punkt, wo sie der Meinung sind, dass sie sich 'Hundetrainer' nennen und evtl. selbstständig arbeiten wollen. Nicht immer entspricht diese Selbsteinschätzung der Realität, daher gibt es nur wenige wirklich gute Trainer. Reich werden kann man davon in der Regel nicht, so kenne ich zwei Trainerinnen, die ihre Hundeschule wieder aufgegeben haben bzw. es wollten, die eine betreibt jetzt haupberuflich eine Hundepension, die sie bereits damals als zweites Standbein hatte. Die andere hatte sich aufgrund ihrer damaligen beruflichen Situation zu dem Schritt entschlossen, aber es hat nach meinem letzten Kenntnisstand nicht so gut funktioniert. Allerdings kenne ich auch eine Trainerin, die seit vielen Jahren im Geschäft ist, eine sehr erfolgreiche Hundeschule mit mehreren TrainerInnen führt, Praktika anbietet, nebenbei Bücher schreibt und einen Internet-Shop sowie einen Laden hat und damit offenbar gut leben kann. Aber solche Ausnahmen kann man nicht als Maßstab nehmen. Also auch wenn wir dir jetzt deine Illusion genommen haben... am besten machst du erst mal eine 'richtige' Ausbildung, eignest dir viel theoretisches und praktisches Wissen über Hunde an, und wenn es dann sein soll, dann kommt die 'Karriere' von alleine :-) Gruß, Kerstin

ProbMitdHund  29.05.2012, 12:19

Finde deinen Text super gut was ich noch hinzufügen will ist, dass man nach dieser "Ausbildung" noch lange kein Hundetrainer ist. Man muss selbst sehr viel machen sich hinsetzen und monatelang paucken bis man annähernd das Wissen vermitteln kann.

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bignose  29.05.2012, 12:29
@ProbMitdHund

Ich hab mich etwas unglücklich ausgedrückt, ich meinte mit 'richtiger Ausbildung' eine Lehre oder ein Studium unabhängig vom Hundetrainer-Wunsch. Aber natürlich hast du Recht, und neben dem Fachwissen gehört eine Riesenportion Menschenkenntnis dazu.

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steffiwenk 
Fragesteller
 01.06.2012, 18:51

Also ich bin 24, habe meine Ausbildung abgeschlossen und schon 2 Jahre voll gearbeitet, und finanziere mein Leben selbst seit ich 18 bin, das heißt ich steh nicht mit leeren Händen da und weiß was leben kostet.

"Verklärt" ist meine Vorstellung glaube ich auch nicht, ich weiß was ich will. Ich will gleichermaßen mit Menschen wie mit Hunden arbeiten und beiden helfen, Ihr Verhältnis zueinander zu verbessern, da es mir einfach liegt Hunde zu erziehen und mich in sie und Ihre Besitzern hineinzuversetzen.

Das heißt ich weiß schon worauf ich mich einlasse, auch, dass ich nicht 365 Tage im Jahr bei 25° und Sonnenschein arbeiten werde. Aber ich glaube ich bin robust genug auch im Regen und Schnee raus in den Dreck zu gehen und alles zu geben.

Außerdem sein wir mal ehrlich: wer geht schon IMMER gern zur Arbeit? Klar wird es hart aber ich glaube fest, dass ich mit so einem Leben immer noch glücklicher sein werde als mit meinem 08/15-Büro-Job. Und das ist es doch worauf es ankommt oder? Nicht die große Kohle sonden vllt am Ende des Monats mit ein bisschen weniger dazustehn als andere aber dafür rundum glücklich zu sein mit seiner Arbeit.

Ich danke Euch allen trotzdem sehr für Eure Antworten, denn durch googeln hab ich bei weitem nicht so viel rausgefunden wie durch Eure Ratschläge!! Ich hoffe irgendwann wird sich dieser Traum erfüllen, wenn auch nur als Hobby!

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Wie hier schon oft geschrieben wurde wirst du zu Anfang mit dem Beruf nicht alleine Leben können. Da du dich, sofern du dich nicht in ein Frenchise Unternehmen einkaufen willst, selbständig machen musst, muss dir klar sein, dass du natürlich auch alles selbst tragen musst. Krankenversicherung, Rentenbeiträge dir du dir selbst wegsparen musst oder privat anlegen lässt, sämtliche Versicherungen etc. um nur einiges zu nennen. Ist also am Anfang da man ja noch keinen Kundenstamm hat ziemlich schwierig. Dir bleibt also sowieso nichts anderes übrig als dir für die Anfangszeit einen Nebejob zu suchen. Auch hast du kein monatliches Fixeinkommen und kannst daher größeren Investitionen schlecht kalkulieren. Auch musst du sehr gut sein um später komplett davon leben zu können denn wenn du bedenkst was du Miete, Auto, Versicherungen etc. zahlst und was dabei im Endeffekt übrig bleibt geht die Rechnung meist nicht auf.

ganz zu schweigen von der Ausbildung die recht viel Geld kostet und welches du zuvor auch erstmal aufbringen musst.

Aber es ist nicht nur das, sofern du einen eigenen Hund hast ist es ein ziemliches Zeitmanagement. Du musst Kunden am Tag betreuen und dich auch noch um dienen eigenen Hund kümmern. Wenn es also hoch kommt bis du den ganzen Tag draußen unterwegs. Mag im Sommer sehr schön sein ist allerdings im Winter bei - 17 grad nicht immer angenehm.

Viele Kollegen von mir sind mit diesem Plan "Karriere als Hundetrainer" kläglich gescheitert also überleg dir das gut. Wenn es dein Traum ist, so wie es auch immer miener war, versuch es aber es wird nur klappen wenn du drum herum komplett abgesichert bist.

chynah  29.05.2012, 12:57

japp! So ist es!! DH!!

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