Kann man spüren, fühlen, dass man bald stirbt?

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Sicher koennen das manche spueren, das hat aber nichts uebersinnliches. Und manche bilden es sich natuerlich auch nur ein. Grundsaetzlich merkt der Koerper ja, dass es zu gewissen Ausfaellen kommt und das System nicht mehr lange durchhaelt. Auch ein ploetzlicher Herzstillstand oder Schlaganfall passiert ja koerperlich gesehen nicht ploetzlich, sondern das uebel baut sich langsam auf, durch immer mehr verstopfende Arterien oder Ueberlastungen ueberall.

Kannst du dir an einem technischen Geraet vorstellen, das du oft benutzt und wenn das sonderbare Sachen macht, dann sagt man sich auch, das Ding macht es nicht mehr lange. Und oft ist das dann auch so. Manchmal aber wehrt es sich und erholt sich doch noch mal.

Und das Unterbewusstsein eines Menschen kann das auch erkennen, wenn derjenige das will und nicht verdraengt.

Tiere erkennen das sogar noch viel besser, die riechen das sogar. Hunde koennen Krebs riechen oder bedrohliche Zustaende wie z.B. Unterzucker bei Diabetikern. Der Mensch duenstet dann andere Stoffkonzentrationen aus. Muetter koennen bei ihrem kleinen Kindern auch riechen, wenn es krank ist. Und Tiere riechen eben viel mehr. Der koerperliche Verfall/Abbau, der veraendert die Ausscheidungen.

Und irgendwo in einem Alterheim gab es eine Katze, die legte sich immer bei den alten Leuten an die Fuesse ins Bett, kurz bevor sie verstarben. Die Katze hat das am Geruch bemerkt (andere Koerperwerte) und wollte halt bei denen sein.

Ist also kein HokusPokus oder Uebernatuerlich, sondern im Grunde reine Wissenschaft. Passiert bei uns im Bauchhirn, wir sagen ja auch, wir entscheiden aus dem Bauch heraus was, das ist auch so, weil es Sachen gibt, wo man auch schnell sein muss und wir daher nicht unser Gehirn alles erst durchkalkulieren lassen koennen. Das Bauchhirn ist so eine Art Nervengeflecht, das einfach alle Vorerfahrungen abspeichert und daraus eine Schnellentscheidung trifft. Wir denken dann, aus dem Gefuehl heraus.

Dass deine Oma dachte, es ist einer hinter ihr her, es holt sie einer, das ist dann das, was das Gehirn draus macht, wie sie sich den Ablauf des Todes halt einfach bildlich vorstellt, weil das Bauchhirn es nicht in Worte fassen kann, was sie da fuehlt.

Danke... gut erklärt ..lg

0

In meiner Familie gab es, solange ich lebe und soweit ich weiß, nur die Altersschwäche an welcher Verwandte verstorben sind. Ich weiß nicht, ob sie wussten, wenn ihr Tod kurz bevorstand. Ich weiß nur, dass zumindest mein Großvater mütterlicherseits im Schlaf gestorben ist und noch am Abend davor alles, für sein Alter, ganz normal war. Bei meiner Großmutter mütterlicherseits verhielt es sich so, dass sie im Krankenhaus im Alter von 82 Jahren starb. In Anbetracht der Menge der Medikamente, die sie jeden Tag zu sich nehmen musste, nehme ich auch an, dass auch bei ihr der Grund Altersschwäche war. Ich glaube nicht, dass sie ihr Ende vorhergesehen hatten, da sie ansonsten sicher veranlasst hätten, dass zumindest ihre Kinder sich hätten verabschieden können. Bei dem Fall wo wir noch am Vorabend da gewesen sind, also bei meinem Großvater, wäre dies sogar ideal gewesen, denn es waren viele aus der Familie anwesend.

Allerdings kann ich mir durchaus vorstellen, dass, wenn der eigene Körper wegen einer schweren Krankheit oder einer schweren Verletzung so sehr geschwächt ist, dass es vom Betreffenden äußerster Konzentration bedarf, noch ein wenig länger zu leben, um sich von seinen Lieben verabschieden zu können, dass man dann sehr genau weiß, dass einem der irdische Tod bevor steht und dass man dies eventuell sogar beeinflussen kann. Solch einen Fall gab es in meiner Familie, soweit mir bekannt ist, noch nie, aber Nowemba schreibt ja davon, dies mehrfach bei anderen erlebt zu haben.

Ein ehemaliger Klassenkamerad hat sich im Alter von etwas mehr als 20 Jahren bei einem Autounfall selbst getötet. Genau genommen fuhr er mit angeblich doppelter als zugelassener Geschwindigkeit durch eine S-Kurve mit angrenzender Brücke. Die S-Kurve hatte er wohl noch gerade so geschafft, aber dann erwischte er das Brückengeländer und sein Auto wurde von dem Geländer der Länge nach zweigeteilt. Ob er seinen Tod in den letzten Sekunden kommen sah, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich selbst schon, seit meiner Kindheit in einige von meiner Seite unverschuldete Unfälle verwickelt war und ich offensichtlich einen verdammt guten Schutzengel hatte, denn je größer die eigentliche Gefahr gewesen ist, je weniger bekam ich an körperlichen Folgen zu spüren und ich lebe noch. Glücklicherweise wurde auch niemand sonst ernsthaft gefährdet bei diesen Unfällen, auch weil bei all diesen ich auf der statistisch gefährlicheren Seite des Unfalls war (z.B als Kind Fahrrad gegen Auto oder zuletzt Moped gegen Auto). In all diesen Fällen, abgesehen von einem Blitzschlag, welcher ohne naheliegende Vorwarnung kam, war eine entsprechende Gefahr höchstens Sekunden vor dem betreffenden Moment erkennbar und es war zu spät, die Gefahr abzuwenden. Insbesondere an den Unfall zwischen meinem Moped und dem Auto einer entgegenkommenden Linksabiegerin (auf einer geradeausführenden Hauptstraße) kann ich mich noch sehr gut daran erinnern, was in den letzten Sekunden vor dem Aufprall und was kurz danach geschah, in den Sekunden, wo mich der 18l-Kunststofftank auf meinem Moped offenbar zu einem Bocksprung über den Mopedlenker und dem Dach des Autos zwang, fehlt mir jede Erinnerung, aber der Tank des Mopeds lag irgendwo auf der Kreuzung, und je geringer der Schock des Unfalls wurde, je mehr schmerzte mir der Schritt an diesem Abend, wegen des sehr schnell erzwungenen Bocksprunges. Hätte ich diesen 18l-Tank nicht gehabt, wäre ich zumindest meine Beine los und eventuell seit dem Unfall nicht mehr am Leben. Schade dass es diesen Tank nicht mehr zu kaufen gibt. 

Früher oder später sterben wir alle * lol *.

Eine Vorahnung vom Tod haben m. E. nur Tiere in freier Wildbahn. Sie verkriechen sich dann, um zu sterben, damit sie nicht schwach und sterbend von Fressfeinden gefressen werden. 

als seit 30 jahren tätiger arzt sage ich dir: menschen (nicht alle!) merken, wenn der tod näher kommt. dazu ist sterben etwas sehr privates. viele menschen sterben nicht, wenn die ganze familie weinend ums bett steht oder sitzt, sie arten damit, bis sie allein sind, das ist zu repektieren. (dabei sein ist oft lediglich ein bedürfnis der bleibenden)

Erstmal, das ist meine ganz persönliche Meinung: definitiv, ja.

Ich durfte schon viele Menschen palliativ Begleiten. Und ich schreibe absichtlich durfte, weil ich es als Privileg empfinde. Eine Vielzahl von ihnen wussten es ganz genau. Menschen suchen sich sehr oft aus,  wann sie sterben. Man kann es schwer beschreiben. Manche kennen bestimmt Geschichten, in denen Sterbende auf einen bestimmten geliebten Menschen warten und dann erst in beisein von ihm sterben. Nun, ich kann aus eigener Erfahrung sagen, so  etwas geschieht täglich.