Kann ich gefeuert werden weil ich reite?
Hallo meine Lieben, Ich hatte vor ein paar Tagen einen Reitunfall, hab mir ein paar Prellungen und eine Gehirnerschütterung zugezogen, war für 24h zur Beobachtung im Krankenhaus und bin nun für diese Woche krankgeschrieben. Soviel zur Theorie. In der Praxis sieht es so aus, dass ich diese Woche ohnehin Urlaub habe und nicht zur Arbeit muss. Ich habe dennoch mal angerufen und mich erkundigt, ob sie eine Krankmeldung brauchen und bekam folgende Antwort: Ja, ich könne mich für die Woche offiziell krankschreiben und würde dann die Urlaubstage gutgeschrieben bekommen, allerdings müssten sie sich dann mal ernsthaft mit mir darüber unterhalten, ob meine Freizeitaktivitäten nicht meine Arbeitsfähigkeit beinträchtigen, schließlich wäre ein Autounfall z.B. entschuldbar, ein Reitunfall würde jedoch allein in meiner Verantwortung liegen. Hört sich ein bisschen an wie 'melden Sie sich ja nicht krank, sonst schmeißen wir Sie bei der nächstbesten Gelegenheit raus'. Dabei bin ich eine zuverlässige Arbeitskraft, ich bin pünktlich, habe mich noch nie krankgemeldet und springe auch an meinen freien Tagen für kranke Kollegen, bzw. in meinem Urlaub für streikende Kollegen in anderen Filialen ein.
Ich werde mich nun nicht krankmelden, wollte aber dennoch fragen: Kann ich tatsächlich aufgrund meiner Hobbies entlassen werden? Und heißt dass jetzt, dass ich auch nicht mehr trainieren gehen/ Fahrrad fahren oder sonst irgendetwas in meiner Freizeit tun darf, bei dem ich mich eventuell verletzen könnte ohne eine Kündigung meines Arbeitsverhältnisses zu riskieren?
Wär toll, wenn jemand mir weiterhelfen könnte.
6 Antworten
Hallo,
das ist totaler Quatsch! Was Du in Deiner Freizeit machst geht die nichts an und hat auch keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen.
Ich vermute mit der Äußerung wollen sie eben, dass Du die Krankmeldung nicht abgibst und damit die Urlaubstage nicht gut geschrieben bekommst. Lass Dich nicht ins Boxhorn jagen sondern geb die Krankmeldung ab.
Und beim nächsten Mal sagst Du einfach nur, dass Du krank bist und nicht was Du hast. Es geht den Chef gar nix an weshalb Du eine Krankmeldung bringst sondern nur die Tatsache, dass Du krank bist.
Gute Besserung
Du bist krank und erzählst deinem AG als allererstes was passiert ist und warum und bei was??
Es geht den AG nix an. Auf der AUB steht für die KK ersichtlich welche Krankheit Du hast, auf dem Durchschlag für den AG steht das nicht. Darüber würde ich mal nachdenken.
Des weiteren wäre es auch Nachdenkenswert, ob man für streikende Kollegen einspringt.
Klar können Arbeitgeber Gelegenheiten für eine Kündigung konstruieren, aber sollte das dazu führen, seine Rechte als Arbeitnehmer nicht mehr wahrzunehmen. Häufig sind es auch gar nicht die Arbeitgeber selbst, die solche Aussagen machen, sondern Ihre unfähigen Führungskräfte oder auf der Schleimspur surfende Beschäftigte der Personalabteilung. Ich würde mich krank schreiben lassen und mir den nicht in Anspruch genommenen Urlaub auch gut schreiben lassen. Diese Auskunft hast du ja im Grunde auch bekommen. Die Drohungen sollte unbedingt der Betriebsrat und/oder die gewerkschaftlichen Vertrauensleute erfahren. Hoffentlich existiert eine Vertretung bei dir. Und du solltest für dich einen Vermerk darüber anfertigen, wer, was zu welchem Anlass und wann gesagt hat. Natürlich ist deine Freizeitaktivität kein Kündigungsgrund. Außerdem solltest du dich nicht als Streikbrecherin missbrauchen lassen. Die streikenden Kolleginnen tun dies nämlich auch in deinem Interesse. Da wäre es besser, wenn du selbst in die Gewerkschaft eintreten und dich an Streiks beteiligen würdest. Das wäre der aufrechte Weg. Wenn du dich weiterhin duckst und jedem Druck sofort nachgibst, wird sich das bestimmt in Zukunft rächen. Der Arbeitgeber bzw. seine Vertreter wissen sehr genau, mit wem sie was machen können und mit wem nicht, weil er/sie sich wehrt.
Du scheinst in einer Sch...bude zu arbeiten. Grundsätzlich ist das verhalten Deines Vorgesetzten nicht nur asozial, sondern auch noch gesetzeswidrig. Wenn Du regelmäßig wegen der Reiterei krankgeschrieben bist, dann kannst schon mal Ärger bekommen, jedoch ist das eine nicht einfache Sache für den Arbeitgeber. Einfach hingegen ist dieses seelische Mobbing, Angst machen und unter Drucksetzen. Zumindest schaffen die das, dass Du Dir Gedanken machst und Angst hast.
Die Antwort lautet NEIN, Du kannst nicht entlassen werden.
Such Dir einen ordentlichen Job mit redlichen Arbeitgebern, wo Dir so etwas nicht passiert.
Nein, so ein Verhalten kann Menschen extrem unter Druck setzen und psychisch sehr schwer belasten. Was nicht sozial ist, ist asozial. Die Tat selbst kann schon als Mobbing betrachtet werden und das ist gesetzeswidrig.
Übertreibt man seine Sportart nicht und ist eher unaffällig, dann gibt es in keiner Weise etwas daran auszusetzen. Das Privatleben geht dann den Arbeitgeber überhaupt nichts an.
Selbstverständlich darfst Du Deinen Hobbys nachgehen. Da müsste man ja Sport (fast) generell verbieten, was dem Gesundheitsaspekt völlig widerspricht.
Verbietet der AG auch die Hausarbeit? Häusliche Unfälle sind häufiger als man denkt. Ein Kollege von mir hat sich vor zwei Monaten einen dreifachen Bruch des Schienbeins, eine Gehirnerschütterung und eine tiefe Platzwunde zugezogen als er ein Möbelstück in den Keller stellen wollte. Was würde Dein AG da sagen?
Mach Dir keine Gedanken. Deine sportlichen Aktivitäten sind bestimmt kein Kündigungsgrund. Außerdem würde ich dem AG in Zukunft nur noch die Arbeitsunfähigkeit rechtzeitig mitteilen und die AU-Bescheinigung rechtzeitig abgeben. Gründe für die Krankschreibung braucht kein AN zu nennen. Das geht den AG nichts an. Deshalb steht ja auf der Krankmeldung immer nur das Datum von wann bis voraussichtlich bis.... drauf und keine Diagnose.
Allerdings sind häufige Ausfälle durch sportliche Aktivitäten u.U. schon ein Grund für eine Kündigung... http://www.rae-hoss.de/51015496010d35701/51015496010d7b508/51015496c808ffe48/
Das bezieht sich aber eher auf die Häufigkeit. D.h. wenn jemand oft eine Grippe hat oder anderstweitig krank kann er auch gekündigt werden. Alleine weil jemand ein bestimmtes Hobby ausführt ist kein Kündigungsgrund.
Sie wird ja nicht alle paar Wochen vom Pferd fallen...
Natürlich kann man das scharf kritisieren, wenn der Arbeitgeber meint, Druck ausüben zu sollen in Sachen "Gefahren des Reitens als Freizeitbeschäftigung". Besondere soziale Kompetenz beweist er damit nicht.
Aber was konkret ist da "asozial" und - besonders - wo ist da "Gesetzeswidrigkeit"??? "Gesetzeswidrig" wäre die Verweigerung der Gutschrift der Urlaubstage gewesen.