Josef Reding - Der Befund

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Die Kurzgeschichte mit dem Titel „Der Befund“, erschienen im Georg Bitter Verlag, Recklinghausen, wurde im Jahr 1994 veröffentlicht. Entnommen ist der Text dem Band „Lesebuch“, welcher ebenfalls von Josef Reding veröffentlicht wurde.Thema der Kurzgeschichte ist, wie ein Mensch auf eine lebensverändernde Nachricht reagiert und welche Bedeutung sein soziales Umfeld hat.

Ein junger Mann, Andreas, wartet in einer Arztpraxis auf den Befund einer Untersuchung, die drei Wochen vorher vorgenommen wurde. Die Schwester übergibt ihm ein Kuvert und fragt ihn, ob er den Befund gleich lesen wolle. Andreas lehnt dies jedoch ab und verlässt die Praxis. Dabei überlegt er sich, wie die Reaktionen der Schwester gewesen sein könnten.Er geht nicht weit, setzt sich hin und öffnet den Umschlag, jedoch zieht den Befund nicht heraus.Im Zimmer seines Freundes Erwin wird Andreas von diesem liebevoll umarmt. Erwin ist ebenso an dem Ergebnis des Befunds interessiert, . doch auf seine Fragen antwortet Andreas nicht, nur seine Lippen werden schmal. Sein Freund reagiert auf diese Situation mit den Worten „Also doch“Erwin bittet Andreas daraufhin um Zeit, kann jedoch nicht genau sagen, wie viel Zeit er braucht.In einer Ecke des Wohnzimmers unterhält sich Andreas mit seiner Mutter. Auch sie fordert ihn auf, das Ergebnis der Untersuchung zu sagen - sie bittet ihn „die Wahrheit“ zu sagen, doch Andreas fühlt sich nicht dazu in der Lage und sagt „Ich kann sie dir nicht sagen“.Andreas unterhält sich mit seiner Freundin Felicitas. Ihr Gesprächsthema ist ebenfalls der Befund, und Fee – so nennt er seine Freundin meistens – fragt, ob sie weiterhin zusammen sein könnten. Andreas weicht einer Antwort aus und sagt „Das hängt von dir ab, Fee“. Ihnen beiden ist jedoch klar, dass sie sich auch nach dem „Papier“, d.h. nach dem Ergebnis der Untersuchung, richten müssen.Andreas befindet sich in einem Döner-Kiosk. Er ist dankbar, dass sich niemand um ihn kümmert, dass sich niemand mit ihm unterhalten will.Er ist entschlossen „wie seit Wochen nicht mehr“, das Ergebnis zu erfahren. Er liest den Befund, er nimmt das Ergebnis wahr: HIV negativ.Laut sagt er „Jetzt weiß ich, woran ich bin“, so laut, dass die anderen Gäste kurz aufschauen.