Ist Legasthenie die unfähigkeit Texte zu schreiben oder nur probleme Wörter richtig zu bilden?

4 Antworten

Das kann man so nicht vereinfachen. Manche haben zum Beispiel Probleme damit, den gehörten Lauten die richtigen Buchstaben zuzuordnen, manche haben Probleme, sich die Reihenfolge der Buchstaben im Wort zu merken, manche haben Probleme, die Buchstaben voneinander zu unterscheiden - die Ursache liegt darin, dass manche Teilleistungen schwach oder sehr schwach ausgebildet sind. Und das ist bei jedem Menschen verschieden der Fall. Für das Lesen/Schreiben müssen viele verschiedene Sinneswahrnehmungen funktionieren (über die Augen und die Ohren, über den Tastsinn, die Körperwahrnehmung, die Raumorientierung).

Als Laie erkennt man eine Legasthenie zum Beispiel daran, dass normales und auch verstärktes Lernen und Üben nicht zu anhaltenden Verbesserungen führen. Also, obwohl der Schüler die Wörter übt, sind sie nachher nicht mehr abrufbar.

Normale Nachhilfestunden führen nicht zum Erfolg. Das liegt daran, dass auch diese Teilleistungen (die Sinneswahrnehmungen) erst gefördert werden müssen, damit der Schüler überhaupt in die Lage versetzt werden kann, richtig lesen und schreiben zu können. Wird der Schüler gut und individuell gefördert, besteht die Möglichkeit, dass er die Lese- und/oder Schreibleistung beträchtlich verbessern kann. In welchem Fall, ist jedoch stark abhängig vom Einzelnen.

Ein Legastheniker hat auf jeden Fall immer Probleme mit längeren Texten, da diese für ihn sehr viel anstrengender sind als für Nicht-Legastheniker.

Eine Legasthenie kann getestet und diagnostiziert werden. Das wird von Kinderärzten, Psychologen oder beispielsweise Legasthenietrainern durchgeführt.

Die Frage vereinfacht das Problem völlig. Unter Legasthenie versteht man eine Teilleistungsschwäche, welche den Schriftspracherwerb (also sowohl Schreiben als auch Lesen) betrifft. Die Detailschwierigkeiten können sehr verschieden sein. Manche Menschen erlernen schon die Buchstaben nur mit großer Mühe oder fast gar nicht. Bei anderen ist nur die Lesefähigkeit oder nur die Schreibfähigkeit gestört. Einige schreiben verstümmelte Wörter, die kaum lesbar sind. Einige schreiben wenigstens lautorientiert , wieder andere haben massive Probleme mit den Rechtschreibregeln. Bei vielen Legasthenikern sind leider auch Grammatik und Satzbau gestört. Eine Lese-Rechtschreib-Störung kann also sehr vielschichtig sein und unterschiedliche Erscheinungsformen haben. Aber diese Erklärungen bedeuten dennoch, dass sich Förderung bei allen Formen der LRS lohnt. Riesenspielzeug

Es ist nur die Schwierigkeit, Wörter richtig zu schreiben. Legastheniker können sehr fantasievolle, sehr gute, strukturierte, interessante Texte schreiben. Je nach nachdem, aber unabhängig von der Legasthenie. Möglich ist aber, dass sich ein L. Nicht traut, Texte aufzuschreiben (aus Unsicherheit wegen der Fehler, weil er seine Schwäche verbergen will, oder auch weil er die L. nicht verstanden hat und sich daher allgemein für minderbegabt hält). Ok soweit?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – 25 Jahre, bis 2018, in der Eingliederungshilfe gearbeitet

Legasthenie hat viele Formen. Es kann eine Lese-Rechtschreibstörung oder auch eine isolierte Lese- oder Rechtschreibstörung (Legasthenie ist im übrigen immer eine Störung niemals eine Schwäche das wäre dann LRS) Legastheniker haben Schwierigkeiten Buchstaben richtig zu hören bzw. in die richtige Reihenfolge zu bringen. Das kann sich natürlich auch auf Wörter ausdehnen und damit bei der Satzbildung Probleme geben.