Ist es wirklich nötig,, FI-Schutzschalter in der Wohnung zu montieren?

18 Antworten

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Beim altbekennten FI Schutzschalter handelt es sich fachlich richtig bezeichnet um den RCD Schutz. Generell kann dazu folgendes festgehalten werden.

In Deutschland sind Fehlerstromschutzschalter seit 1984 für Räume mit Duschen oder Badewannen in Neubauten vorgeschrieben, die dafür zuständige VDE ist die DIN VDE 0100-701 (VDE 0100-701):2008-10 „Errichten von Niederspannungsanlagen; Teil 7-701: Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art; Räume mit Badewanne oder Dusche“

Seit 1. Februar 2009 ist die Übergangsfrist der seit 1. Juni 2007 geltenden DIN VDE 0100-410:2007-06, Abschnitt 411.3.3 abgelaufen und es müssen außerdem alle Steckdosen-Stromkreise, welche durch elektrotechnische Laien genutzt werden, mit einem Fehlerstromschutzschalter mit einem Bemessungsdifferenzstrom von maximal 30 mA ausgestattet sein (in Innenräumen Stromkreise bis 20 A, im Außenbereich bis 32 A).

Laut DIN 68800 handelt es sich um einen Feuchtraum, wenn längerfristig eine Luftfeuchtigkeit oberhalb 70 % vorhanden ist. Damit handelt es sich bei Bädern, Duschen, Küchen und Toiletten nicht um Feuchträume. Jedoch ergibt sich aus der DIN VDE 0100-701 seit 2002 (mit Ausgabe 2008-10 wesentlich überarbeitet) für Räume mit Badewanne oder Dusche, die Forderung nach Fehlerstromschutzschaltern.

Für Altanlagen gibt es durch den Bestandsschutz keine Nachrüstpflicht. Das heißt, eine Anlage darf weiter betrieben werden, wenn die Anlage zum Zeitpunkt ihrer Errichtung den damals geltenden Normen und Richtlinien entsprochen hat. Unter bestimmten Voraussetzungen greift allerdings der Bestandschutz nicht.

Vom Sicherheitsaspekt her betrachtet ist ein RCD Schutz speziell bei direkter Berührung eines Strom führenden Leiters der herkömmlichen klassischen Nullung um Größenordnungen überlegen. Ein RCD Schutz trennt in solchen Fällen, wenn der Auslösestrom des RCD erreicht wird je nach Größe des Fehlerstromes innerhalb von 0,04 bis 0,4 Sekunden die Stromversorgung. Eine klassische Nullung würde dazu den Auslösestrom der Sicherung (jenseits von 10A) benötigen!

Der Unterschied zu einer Sicherung liegt darin das ein FI-Schalter für die Sicherheit eines Menschen ist. Die normale Sicherung ist allerdings nur eine Sicherheit für die Leitungen.

Im Badezimmer ist es bei Neubauten bzw. Renovierung sogar Pflicht einen FI-Schalter zu haben!

generell nicht nur badezimmer

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erst mal sind das 2 paar stiefel,sicherungen sind für überlast und kurzschluss zuständig,der fi für erdschluss,das bedeutet er schützt dich vor stromschlag an beschädigten oder defekten geräten.er soll auslösen bevor es dir eine scheuert.er ist seit mindestens 30 jahren vorgeschrieben,bei neubauten und altanlagen sobald was verändert oder umgebaut wird.

Ich rate jedem dringend einen FI-Schutzschalter einbauen zu lassen ! Heute hatte ich den Elektriker im Haus, weil es diesen FI-Schalter rausgehauen hat. Nach aufwändiger Suche nach der Ursache ergab sich eine defekte Leitung in der Decke. Die Zuleitung zum Licht hat sich erwärmt und dann kam der Fehlerstrom zustande - ganz tückisch, denn beim Einschalten ist erst mal gar nichts passiert und wer vermutet eine Deckenleuchte als Auslöser ? Ohne den FI-Schalter hätte es irgendwann gebrannt und ich hätte keine Chance gehabt, die Ursache im Vorfeld rechtzeitig zu entdecken. Also, das Ding kann Leben retten !

kommt drauf an, wie man die notwendigkeit definiert. auf jeden fall ist das nachrüsten eines Fehlerstromschutzschalters sinnvoll.. er reagiert halt eben anders, als ein Leitungsschutzschalter. in Kombination mit diesem bist du sehr gut geschützt. das soll allerdings nicht heißen, dass du nun bedenkenlos in der Badewanne deinen Frühstückstoast toasten kannst...

eine vorschrift zur nachrüstung besteht (noch) nicht, aber sinnvoll wäre es auf jeden fall.

lg, Anna