Ist es schlecht, wenn man nie bremst?
Mir ist das bisher nie aufgefallen, aber neulich hat mich ein Freund darauf aufmerksam gemacht: Ich benutze fast nie das Bremspedal (außer wenn es eng wird oder ich am Hang stehe).
Vor einer Ampel lasse ich immer mit eingelegtem Gang ausrollen und schalte dann langsam runter. Wenn ich z.B. von außerorts nach innerorts fahre, mache ich es genauso. Bremsen muss ich nicht, das übernimmt ja der Motor.
Besagter Kumpel hingegen lässt ohne Gang ausrollen und betätigt gleichzeitig die Bremse. Das mache ich nicht, weil es mehr Sprit braucht. Aber mein Kumpel sagt, dass meine Variante schlecht für Getriebe, Kupplung und Bremse ist. Was stimmt denn nun? Und nimmt die Bremse Schaden, wenn sie selten benutzt wird?
17 Antworten
Deine Methode, das Fahrzeug zu verlangsamen ist sicher spritsparender als das Betätigen der Bremse. An Ampeln finde ich das manchmal unangenehm, wenn jemand in sehr niedrigem Tempo vor mir sein Fahrzeug ausrollen lässt, weil sich mein Fahrzeug nicht genau so verhält wie das vormir fahrende. Ich muss dann abbremsen oder wieder beschleunigen.
Dass das Abbremsen mit dem Motor grundsätzlich für Getriebe und Kupplung ungünstig sein soll, halte ich für Schlaumeierei.
Ich mache es so, dass ich das Fahrzeug zunächst mit Gang rollen lasse. Wenn es dann sehr langsam wird, bremse ich sanft ab, Dabei sorge ich dafür, dass ich kurz vor dem Haltepunkt nur noch sanft abbremsen muss. Aus meiner Sicht ist das ein Kompromiss von beiden von Dir geschilcerten Fahrweisen. Diesen Kompromiss halte ich für die beste Fahrweise.
Meines Wissens auskuppeln, kurz bevor der Motor zu ruckeln anfängt, damit man möglichst viel Motor mitnimmt und möglichst Leergetriebe vermeidet.
Ja, das ergibt schon Sinn. Aber ich schalte in so einem Fall halt einfach runter, damit der Motor nicht zu niedrig dreht.
Ich bremse sanft und lasse den Gang zunächst drin. Sobald der Motor in den unteren Drehzahlbereich kommt, schalte ich herunter und bremse weiter, bzw. wenn das Fahrzeug schon sehr langsam ist, kuppele ich aus und bremse nur noch. Letzteres tue ich meistens im Stadtverkehr so.
Eine vorausschauende Fahrweise und das Ausnutzen der Motorbremse ist im Prinzip gut, da es Sprit spart. Allerdings sollte man es nicht übertreiben, und z.B. bei 80km/h den zweiten Gang einlegen, um die Betriebsbremse zu ersetzen. Das erhöht den Verschleiß an anderen Bauteilen, die genau für solche Manöver nicht ausgelegt sind
Wenn man richtig herunterschaltet (also mit Drehzahlanpassung oder gar mit Zwischengas), dann macht das der Kupplung und der Getriebesynchronisation gar nichts aus, allerdings laufen die Bremsen dabei Gefahr, zu vergammeln, denn nur durch regelmäßige Nutzung bleiben diese frei von Rost und Schmutz.
Einmal zu wenig bremsen ist absolut schlechter als einmal zu viel. Das sagen die Unfallzahlen des statistischen Bundesamts.
Das sehe ich ein. Aber ich kann dir versichern, dass ich schon auch mal bremse, bevor ich jemandem hinten drauf fahre.
Darum geht es in dieser Frage überhaupt nicht! Ist es eigentlich so schwer zu lesen?
Dein Kumpel macht es jedenfalls völlig falsch. So wie es sich liest ist Deine Fahrweise schon die weitaus Bessere, so sollte man eigentlich fahren. Erst letztens war ich wieder in einem Kurs in dem es immer wieder hiess dass man möglichst überhaupt nicht bremsen sollte.
Benutzt man eine Bremse gar nicht kann die sich verklemmen, rosten oÄ, aber völlig Ohne kommt man ohenhin nicht aus.
Zum Runterschalten benutze ich gewöhnlich noch Zwischengas, damit wird Getriebe und Kupplung nahezu völlig entlastet. Auch wenn man das nicht macht ist der Verschleiss an Synchronringen im Getriebe und Abnutzung der Kupplung nicht sorgniserregend hoch.
Ich verstehe auch nicht weshalb so manch Einer mit 100Km/h ausserorts anjagt und am Ortsschild per fast-Vollbremsung auf 50Km/h runterbremst. Da gehe ich doch viel gemütlicher und entspannter etwas vorher vom Gas, oder eine Ampel steht schon längers auf Rot (womöglich noch mit bereits wartenden Fahrzeugen davor, etwaige Kontaktschleife bereits aktiviert). Lässt man sich da langsam ranrollen kleben Einem manchmal die Hintermänner fast im Kofferraum (manche gestikulieren auch noch wild). Nur wenn eine Kontaktschleife vorhanden ist auf der noch Keiner steht macht es Sinn da zügig ranzufahren und zu bremsen (wobei natürlich auch nicht mit 50Km/h ankommen und 6 Meter vor der Haltelinie vollbremsen gemeint ist), das kommt aber sehr selten vor.
Vielen Dank, das war sehr hilfreich! Werde ich meinem Kumpel wohl mal erzählen :P
Es gibt aber auch Autofahrer, die einem am Kofferraum kleben, egal wie schnell man fährt. Macht ihnen wohl Spaß.
Sowas liegt dann oft am eigenen Fahrzeug bzw was sich die Anklebenden daraus interpretieren. Bei einem kleinen Wagen denkt man an kaum Leistung, Fahranfänger, bei einem sportlich getuntem dass der Fahrer doch mal zeigen soll ob Schein oder Sein. Ich fahre viel LKW, da wird man oftmals genervt überholt und dann von dem behindert (weil der eigentlich gar nicht so schnell wie der LKW fahren möchte).
Ja, das stimmt wahrscheinlich. Ich fahre jetzt tatsächlich ein kleines Auto (Polo), aber davor bin ich lange Zeit Sharan gefahren. Bei großen Autos drängeln sie wirklich nicht so.
Danke für die Antwort.
Wann kuppelst du denn aus? Sobald du bremst?