Ist die Ausbildung zum fachinformatiker für Anwendungsentwicklung sehr schwer?

1 Antwort

Bei der Anwendungsentwicklung steht der Lösungsweg im Vordergrund, die programmtechnische Umsetzung ist nachrangig. Das ist vergleichbar mit einer Textaufgabe in Mathe: Der Ansatz einerseits und das Ausrechnen anderseits. Für den Lösungsweg braucht man Verständnis und Erfahrung, vielleicht auch eine gewisse Begabung. Das Programmieren dann liegt in der Wahl der bestmöglichst geeigneten Sprache und einer hinreichend guten Entwicklungsumgebung (ich meine damit nicht die Sprache, die am häufigsten verwendet wird - vielleicht weil sie kostenlos ist).

Dazu muss man kreativ sein und anfangs auch in der Lage sein Rückschläge wegzustecken. Was die Bezahlung (und auch die Konkurrenz) betrifft, ist maschinennah (z.B. ein Druckertreiber) eher unten und anwendungsnah (z.B. ein Betriebsablauf) mehr oben angesiedelt. Letzteres ist auch eine befriedigendere und schönere Tätigkeit. Es ist aber auch nicht verkehrt, auch mal maschinennah programmiert zu haben, wie ich. Man bekommt damit ein besseres Gefühl fürs Programmieren und Grundlagen. Heute mache ich Datenbankanwendungen, benutze ein selbst entwickeltes Verfahren dafür. Damit bin ich in der Lage, auf Anhieb eine fertig funktionierende Datenbankstruktur zu erstellen. Sowas wie Normalisieren und sonstige Fachbegriffe aus dem Informatikunterricht brauche ich nicht. Meine Datenbanken sind von vorneherein normalisiert.

Ich finde es nicht schwer, kenne aber Leute, die damit nicht klargekommen sind.