IST DAS NORMAL? Als Azubi Kfz-Mechatroniker....

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo

es ist im Prinzip ein "Intelligenztest" und beeinflusst innerhalb der nächsten Tage dein gesamtes Berufsleben..

Zuerst mal ist evtl. noch Urlaubszeit und der/die Ausbilder gar nicht im Haus also wird der Lehrling erst mal beschäftigt und Berufsschule ist auch nicht. Ohne Grunkenntnisse ist es schwer.

Beim Autowaschen und Putzen sieht man schon was der Mitarbeiter "drauf" hat also "wie" er arbeitet, ob er belastbar ist, wie lange bleibt er Sorgfältig, geht er ins Detail oder ist er ein "Schwamm drüber" hauptsache schnell fertich. Fängt er das Schlampen oder Trödeln an bzw verdrückt sich sonstwo. Weiterhin sieht man wie und wo dessen Duldungsgrenze ist und wie er versucht sich zu engagieren oder eben einknickt.

Als Mechaniker muss man später zwar nicht mehr oft Autowaschen aber trotzdem saubere Arbeit abliefern und viele Mechaniker träumen davon einfach denn ganzen Tag nur Autos waschen zu dürfen. Das ist ein toller Job, es gibt nur offensichtliche Probleme die leicht lösbar sind und nach 1er Stunde ist man fertig und sieht was man gemacht hat. Bei Mechanik kann es sein das man sich denn ganzen Tag wegen Problemkindern den Hintern aufreisst und man nach 8 Stunden nix sieht das man vorzeigen könnte.

Also mein Tipp ist die Wagenwäsche ernst zu nehmen und gute Arbeit abzuliefern. Selbständig arbeiten aber bei Unklarheiten rechtzeitig nachfragen.

Die Wagenwäsche findet meist nach der Inspektion statt und ist ein Teil der Arbeit die der anspruchsvolle Kunde erwartet. Bei der Wagenwäsche ist aber wichtig das der Wäscher auch nochmal nachkontrolliert ob alles OK ist. Wenn du bei der Wagenwäsche jede Make, Rostpickel und Schrame "dokumentierst", denn Luftdruck prüfst, die Wischerblätter checkst, evtl das Waschwasser und die Spritzdüsen kontrollierst machst du einen Teil der Inspektionsarbeiten (Den Part vom Annahmemeister) also sorge dafür das man dir diese Jobs überlässt oder dich das nachprüfen lässt. Aber du musst da auch "können" und selbständig abwickeln.

Stell dir vor es ist "Dein" Auto und du würdest es in wenigen Minuten abholen und nachdem die mehr oder weniger fette Rechnung bezahlt wurde würde es dich ankotzen wenn das Lenkrad ölig ist, Fussabdrücke auf dem Teppich sind und man auf der Motorklappe jede Menge Fingerabdrücke hat. Dass der Rest der Arbeit Topp war spielt dann keine Rolle. Aber ein gut gewaschenes Auto sorgt immer für gute Akzeptanz auch wenn Rechnung hoch war und die Machiniker denn Rest verschlampt haben. Der Kunde sieht das nicht, für denn ist eine "saubere" Arbeit das Qualitätsmerkmal. Und eine saubere Werkstatt mit sauberen Mitarbeitern und ein sauberes Auto will fast jeder aber es ist in der Praxis fast "unbezahlbar". Deswegen ist dein simpler Putzjob "wichtig" und keine Schikane auch wenn du denn Job wohl nicht ernst nimmst und für "wertlos" hälst. Wie weiter unten schon erzählt das du Autos waschen "darfst" ist schon mal ein gutes Zeichen eigentlich startet man erst mit Hofkehren wo man erst mal abklärt ob man denn Lehrling schon an Kundenfahrzeuge lassen kann. Beim Autowaschen kann man nämlich Fehler machen die man dann teuer ausbügeln muss oder einem denn Kunden "kosten". Deswegen kommt eigentlich zuerst Hof- und Werkstattkehren dann Tauschteile putzen. Danach geht es erst an die Firmenfahrzeuge oder an Gebrauchtwagen.

Aber man muss auch sehen wie die Autos ankommen und nicht versuchen aus einer verschlampten Karre einen Neuwagen rauszupolieren. Das geht nicht in der Zeit und der Kunde will das evtl. gar nicht. Das Auto muss nur einen Tick suaberer Raus als es Reinkommt gerade soviel dass der Kunde es positiv bemerkt aber die "Schlampigen" Kunden sich nicht gemassregelt fühlen oder einen teueren Zusatzaufwand vermuten.

Was mir noch einfällt "früher" haben die Kunden noch Trinkgelder verteilt und meist zuerst für denn der das Auto sauber gemacht hat. Deswegen haben sich die Lehrlinge drum gerissen die Autos zu waschen weil das ein gutes Zusatzeinkommen zum Lehrlingsgehalt war (und ein leichter Job). Aber (T)Drinkgeld ist ein heikles Thema das jede Firma anderst organisiert und in der Praxis auch kaum noch vorkommt. Schon mal selber ein Trinkgeld ausgeteilt ? Falls ja ist das Thema wohl klar nachfühlbar, falls nein wird es mal Zeit.

Also die nächsten Tage erlernst du erst mal das Putzhandwerk also die Werkzeuge und die Putzmittel. Dann fängst du an dich zu "organsieren" und weiterzubilden. Wann immer was unklares auftaucht wie Teerflecken oder Kratzer auspolieren, du kümmerst sich drum wie man das korrekt behandelt oder fragst nach einer "Übungskarre" (meist der Firmenkombi) wo du dir das mit dem Werkzeug selbst aneignen kannst (Polieren mit einer Maschine oder mit Finesse-it machen eigentlich Lackierer bei Fehlern wird es teuer). Den Job eines Fahrzeugpflegers kann man mit Vorbildung aus der KFZ Sparte in etwa 3 Monaten erlernen dazu gibt es Kurse bei Sonax, Würth, 3M, Scholl oder dem Herrn Kraft bei MAKRA. Sind ca 40 Stunden Theorie für das "Diplom". .

IXXIac  05.08.2012, 21:17

Dazu kommt dann noch Zusatzkurse für Lacktechnik, Gebrauchtwagenaufbereitung und Smart Repair.

Also wird ein Lehrling in den ersten Wochen nicht unbedingt Profiergebnisse und schnelle Arbeitszeiten hinbekommen. Aber wenn er es hinbekommt ist er schon mal ein "Käpsele" und "wertvoll" daher von allen geschätzt.

Im Netz gibt es Foren zb der Fahrzeugaufbereiter da kann man sich fremdes Wissen aneignen oder selbst Tipps nachfragen.
Das ganze 08/15 findet man dort aber selten dort geht es meist um harte Nüsse und Spezialprodukte.

http://www.google.de/search?q=fahrzeugpflege+tipps+forum

Das ganze machst du dezent und nervst nicht alle sondern nur denn Chef/Meister weil die Mechaniker müssen selbst fertig werden und können nicht einfach deine Ausbildung übernehmen ausser das ist vorab intern geklärt. Wenn man "Kommunkativ "ist sucht man sich einen Mechaniker mit demn man kann und wenn man was wissen will fragt man denn zuerst. Wenn der Zeit hat wird er sich evtl. drum kümmern und wenn er im Stress ist wird er evtl. froh sein wenn du Ihm auch mal schnell deine Zeit "opferst". Kannst ja seine Putzzeit verkürzen.

Im KFZ Bereich gibt es viele Jobs wo man nur wenige Minuten mal zusätzliche 2, 4 oder 6 Hände braucht warum sollten es nicht deine Hände sein ?

Wenn du nach 4 Wochen dein "Putzdiplom" hast und sich jeder dort auf dich verlässt bist du erst mal intergriert und Putzexperte. Dann sieht man weiter weil wer Putzen kann der kann auch Schrauben. Und so wie man putzt schraubt man.

Und vor allem wenn du die Autos gut putzen tust musst du ja nicht weiter in der Firmen-Toilette das Handwerk erlernen ich rate dir aber den Toilettenjob ernst zu nehmen und eine mittelglänzende Leistung abzuliefern damit bist du bei den Kollegen sofort akzeptiert (Es gibt Werkstätten wo der Putzdienst unter allen rotiert). Früher haben die Lehrlinge gewusst wie man die sanitären Anlagen in Schuss hält entweder die haben das schon Zuhaus erlernt (Im Hotel Mama) oder spätestens bei der Bundeswehr wurden die Putztechniken "eingeschliffen". In vielen Firmen gibt es absichtlich keine Putzkraft weil wenn die Mitarbeiter selber putzen achtet jeder drauf das es einigermassen Sauber bleibt. Ist ein Frage der Firmenkultur.

Falls du Probleme hast die Kantine/Küche und die Toiletten sauber zu bekommen dann frag deine Eltern die machen das schon sehr lange und kennen Kniffs, Tricks und Putzmittel (Findet man auch online zb auf Frag Mutti).

Bei Werkstattböden kommen meist Bodenkehrmaschinen zum Einsatz, oft erst am Wochenende wenn die Werkstatt leerer ist gibt es eine Abschlussreinigung so das Montags alles Sauber ist. Wenn du die Augen aufhälst wirst du feststellen wie es in der Firma läuft und welche Hilfsmittel es gibt. Daher wenn jemand meint du musst den ganzen Boden schrubben und es gibt eine Bodenkehrmaschine dann lass den Typ "auflaufen". Aber wegen ein paar Ölflecken die man in 5 Minuten wegwischen muss weil es der Unfallschutz erfordert wird man nicht immer denn Bodenkehrer loslaufen lassen.

Bei grösseren Firmen putzen aber professionele Dienstleister weil sich das rechnet (Putzzeit ist Arbeitszeit und wird bezahlt)

Wenn du dann noch Zeit hast dann versuch die Werkstatt sauber zu machen und vor allem das Werkzeug weil man da sehr viel Kenntnisse von den Kollegen abstauben kann und später weiss was es ist wo es hängt und wie es funktioniert. Das hat denn Vorteil von oben,, wenn mal bei einem Job Zusatzhände gebraucht werden oder jemand nur auf die schnelle Werkzeug braucht dann ist der Lehrling auf dem Schlauch wenn er nicht das Werkzeug kennt. Als Lehrling der das Werkzeug kennt und auch sauber zurücksortiert bist du erst mal wichtig und nah dran und wenn Luft ist auch mitten dabei. Schlanke Lehrlinge kommen problemlos an Schrauben wo der Altmechaniker einen Bandscheibenvorfall riskiert. Da willst du ja hin wo die "Action" ist.

Es gibt aber auch Mechaniker die sich die Putze an Ihrem Arbeitsplatz verbieten und alles selber sauber machen und einordnen. Das sind meist die Kontrollfreaks die es besonders gut drauf haben wo man extrem viel lernen kann wenn man die Typen "knackt".

Aber dass wirst du nach wenigen Wochen selbst erkennen und wer welche Jobs besser kann und wer mit wem gutes Teamwork liefert und wer eher Einzelkämpfer ist.

Wenn man bei der Ausbildung Jahrelang nur Autos putzt dann ist natürlich der Ausbilder das Problem aber es fehlt einem der Drive das zu ändern und selbst nützlich zu machen. In einem Job muss man die richtige Dosis Initiative und Eigenorganisation entwicklen und wenns sein muss anderen Leute auf die Füsse stehen inklusive dem Chef.

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HKS43 
Fragesteller
 08.08.2012, 21:02

Die Lage hast sich verbessert. Mach auch schon Ölwechsel und Reifen abziehen/auswuchten etc. Autowäsche 1-2 pro Tag :D Danke für alle antworten.

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Normal ist das nicht. normalerweise lernt man in der ersten Woche auch Hof Fegen :-D

ne war spass bei seite. was meinst du wie lange ich in der Ausbildung schlitze stemmen dürfte? deine Ausbildung geht noch mindestens 39 Wochen. da wirst du schon noch fachbezogene Inhalte lernen...

ich würde vorschlagen, du meldest dich in etwa 4 Wochen noch mal. wenn dann immer noch keine änderung eingetreten ist, dann kannst du dich noch einmal melden. aber am besten gleich bei der Handwerkskammer...

lg, anna

HKS43 
Fragesteller
 08.08.2012, 21:02

Die Lage hast sich verbessert. Mach auch schon Ölwechsel und Reifen abziehen/auswuchten etc. Autowäsche 1-2 pro Tag :D Danke für alle antworten.

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Ich mache auch eine ausbildung zum kfz mechatroniker natürlich muss man mal die werkstatt fegen oder autos sauber machen das doch völlig normal. bei küche und wc würde ich mir gedanken machen aber man muss da durch wenn such dir was anderes..

Hallole zusammen

Mag sein das es die Realität in machen Betrieben ist , aber als Normalzustand kann ich das nicht bezeichnen.. sind ja erst wenige Tage ... wird auch noch anderst... Fahrzeugreinigung ist in ordnung denn auch das sollte man beherschen aber Küche ode WC ?? Werkstattreinigungen gehören klar dazu aber nicht oder nur sehr begrenzt die Sozialräume es sei denn die werden ausschließlich von Auszubildenden genutzt .. Gilt auch für die Küche.. es gibt eine Ausbildungsordnung wo festgeschrieben ist was wie und in welchem Zeitrahmen gelehrt weerden muß.. .. Schau auch mal in den Ausbildungsvertrag welche zusätzlichen Tätigkeiten da vereinbart wurden.. Habe ich richtig verstanden Du arbeitest / lernst bei einem Hersteller oder einer Vertragswerkstatt ... das ist ein riesiger unterrschied.. In kleineren meist Familiengeführten werkstätten ist es häuffiger so das auch betriebsfremde bzw Ausbildungsfremde Arbeiten verlangt werden.. Das ist bis zu einem Gewissen Punkt auch akzeptabel und als normal anzusehen wobei da häufig die grenze überschritten wird.. Warte erst mal ab wie sich das entwickelt und dann bitte Deinen Ausbilder / Meister um eine Ausbildungsordnung bzw Einsicht in diese. das wird dem Sagen das eventuell was falsch läuft... Das Du nicht auf Kundenfahrzeuge losgelassen wirst wenn Du im ersten Jahr erstmal Hauptsächlich Schule machen mußt und nur wegen der Ferien im Betrieb bist könnte auch eine Ursache sein. Halte den Ball also Flach .. mehrere Wochen Fahrzeugreinigung zu machen ist Standart so wird man langsam ans Fahrzeug herangeführt und bekommt Routine .. Joachim

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit über 40 Jahren als Schrauber unterwegs . Meisterbrief
HKS43 
Fragesteller
 08.08.2012, 21:02

Die Lage hast sich verbessert. Mach auch schon Ölwechsel und Reifen abziehen/auswuchten etc. Autowäsche 1-2 pro Tag :D Danke für alle antworten.

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Das ist relativ normal, Du bist ja noch nicht einmal 4 Wochen da.

Auf Dauer sollte das allerdings nicht so bleiben. NUR diese Arbeiten sind nicht Sinn der Sache, Du sollst ja auch etwas in Deinem Job lernen.

Frage doch mal die anderen Azubis, die schon länger da sind, wie es ihnen ergangen ist.

HKS43 
Fragesteller
 05.08.2012, 15:41

der eine meint das er dort 2 Jahre lang fast nur autos gewaschen hat !

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icke01  05.08.2012, 15:59
@HKS43

Das ist schon sehr lange...

Ihr habt doch auch Schule, das dort gelernte sollte doch auch mal praktisch Anwendung finden.

Ich würde jetzt noch abwarten, aber auch mein Interesse an der eigentlichen Arbeit zeigen. Und wenn es nach einigen Monaten noch immer nicht anders ist wie jetzt, kann man auch den Vorgesetzten mal ansprechen: die anderen Arbeiten sind ok, aber vielleicht kann man es so einrichten, dass man wenigstens eine gewisse Zeit pro Tag einem Mechatroniker über die Schulter schauen darf, dort zur Hand gehen.

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