Ich fange an zu stottern. Wieso!?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es ist schon seltsam in diesem Forum. Ich bin Experte für Stottern und versuche, möglichst viele Fragen zum Thema Stottern zu beantworten. Nach ich nun etwa 50 Fragen beantwortet habe, stelle ich fest, dass ziemlich viele Fragesteller nach Stottern fragen, das nach dem (schätzungsweise) 10. Lebensjahr erstmalig auftritt. Dieser späte beginn ist, bezogen auf alle Menschen, die stottern, eigentlich ungewöhnlich, aber Fragen von Leuten, die schon seit früher Kindheit stottern, das wäre das Übliche, finde ich hier jedenfalls viel weniger.

Nun zu Dir:

Stottern kann in verschiedenen Situationen in sehr verschiedener Häufigkeit und Stärke auftreten. Das gehört sozusagen zum Störungsbild dazu. Was auch dazugehört ist, dass es für viele Stotterer ein Belastungsniveau gibt, bei dem Stottern plötzlich dramatisch stärker wird. Nun kann ja die Situation, dass man aufgerufen wird und dann etwas sagen muss, schon belastend wirken. Du bist jetzt verblüfft, weil das Stottern nur in dieser Situation auftritt und Du Dich sonst nicht für schüchtern hältst. Die Tatsache, dass Deine ältere Schwester dasselbe Problem hatte, spricht übrigens dafür, dass da wohl auch eine erbliche Veranlagung im Spiel ist. Stottern wird, zumindest als Veranlagung, über die Vererbung weitergegeben. Dass Deine Schwester eine Selbstheilung erfahren hat, ist wiederum auch typisch für Stottern. Von 100 Personen, die irgendwann einmal in ihrem Leben gestottert haben, hören 80 irgendwann wieder auf, die meisten bis zur Pubertät, aber viele auch danach.

Was also jetzt tun?

Ich würde mich einmal bei einer/m Logopädin/en vorstellen. Es müsste aber eine/r sein, der auf Stottern spezialisiert ist. Mit ihr/ihm müsstest Du entscheiden, ob eine Therapie jetzt sinnvoll ist. Das kann durchaus so sein.

Eine weitere Möglichkeit wäre, dass Du, nach dem Vorbild Deiner Schwester, auf eine Selbstheilung wartest. Auch das könnte meiner Meinung nach sinnvoll sein. Du musst nur darauf achten, dass Du nicht wegen des Stotterns Deine mündliche Mitarbeit im Unterricht einstellst. Das könnte nämlich dazu führen, dass Du plötzlich zwei Probleme "an der Backe" hast: (1) das Stottern und (2) die Angst, vor der Klasse und dem Lehrer zu sprechen. Auch das wäre nicht das Ende der Welt, weil sich beides sehr gut behandeln lässt, eine ausreichende Spezialisierung des Behandlers vorausgesetzt.

Ein konkreter Ratschlag wäre, dass Du die Lehrer/innen, bei denen das Stottern auftritt darüber informierst, dass Du Dich weiter am Unterricht beteiligen wirst, obwohl Du stotterst. ("Frau Schmidt, ich möchte Ihnen gerne etwas Wichtiges sagen. Sie haben sicher schon gemerkt, dass ich seit Kurzem bei meinen Antworten im Unterricht stottere. Das stört mich sehr, aber ich werde mich in Zukunft weiter beteiligen und hoffe, dass alle, die das hören, mich aussprechen lassen.") Lass Dir keine unsinnigen Ratschläge geben.

Es ist übrigens nicht so, dass die Selbstheilung desto unwahrscheinlicher wird, je weniger Stottern Du zulässt, sondern ganz im Gegenteil, die Selbstheilung wird wahrscheinlicher, wenn Du möglichst unbekümmert stotterst.

Wenn Du eine/n Logopädin/en suchen willst, schreib mir doch mal eine Nachricht mit Deinem Wohnort. Vielleicht kann ich Dir jemanden nennen. Ich kenne mich in der Therapieszene für Stottern ganz gut aus.

Danke für Ihre Hilfe.

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Versuch langsam und deutlich zu sprechen. Ich fange auch immer an zu stottern und undeutlich zu reden wenn ich zu schnell rede!!! :)

Probier ich :D

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sprech einfach viel und auc hwenn niemand lust drauf hat, les viel :D sonst ka

"(sie ist jetzt älter)" war sie irgendwann mal jünger als du??

Ich red viel und lese auch viel. Nein meine sis ist 4 jahre älter .und vor paar jahren hat sie halt auch gestottert. Und ich stotter halt nie nur im unterricht...

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wenn mein lehrer mich dran nimmt und mich mit fragen bombadiert und ich gar keine ahnung hab sag ich einfach garnix :D Irgendwann nimmt er dann wen anders dran :D