Ich (14) komme nicht mit dem Tod meines Vaters klar.

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Mir ist es ähnlich gegangen. Ich habe meinen Vater auch früh verloren und ich habe auch immer andere Familien beneidet, bei denen scheinbar alles schön war. Ich habe es auch erst in Deinem Alter richtig gemerkt, weil man sich da mehr seinem Vater zuwendet. Deinen Papa bekommst Du nicht zurück, der lebt aber in Deinen Erinnerungen weiter. Deine Mutter ist bestimmt nicht so hart, wie Du denkst. Sie versucht selbst damit klarzukommen. Es gibt nichts schlimmeres für eine Mutter als ihre Kinder zu verlieren. Ihr habt beide zusammen ein schweres Schicksal und viel schlimmes erlebt. Haltet zusammen. Hast Du keine Großeltern, die Dir helfen können? Natürlich kannst Du auch eine Therapie machen. Therapieplätze sind aber schwer zu kriegen. Ich glaube eher, Du brauchst einen Menschen, der Dir nahe steht und sich um Dich kümmert. Dein Freund ist dafür selbst noch zu jung. Dir fehlt es an Nestwärme. Ich wünsche Euch beiden viel Kraft.

Wow! Dankeschön,immer wenns mir schlecht geht muss ich jetzt an deinen Text denken.

Manchmal hab ich einfach so Momente wo ich losheule,ich komme damit echt 0 klar. Aber keiner aus meiner Familie versteht mich wirklich. :/

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@Dope100

Das freut mich sehr, dass ich Dir helfen konnte.

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Ich sehe absolut nicht wo da eine Psychotherapie nützlich sein könnte. Die kann die Verstorbenen auch nicht wieder lebendig machen. Und wenn ich so mitbekomme wie sogenannte Fachmenschen, Studierte drauf sind - nö.

Natürlich kann kein Mensch ersetzt werden. Und natürlich würde Dir gerade jetzt in der Pubertät ein Vater sehr gut tun.

Bitte fange also an täglich von Hand auf Papier Tagebuch zu schreiben. Bitte denke nicht nach während Du schreibst. Wenn Tränen kommen lasse sie laufen aber schreibe weiter. Es macht Nichts wenn das Papier nass wird. Kein Mensch muss später lesen können Was Du geschrieben hast. Gut ist wenn Du Dir angewöhnst immer vor dem Einschlafen eine halbe Stunde so Tagebuch zu führen. Danach mache Fenster auf. Höre noch ein wenig gute Musik - Kopfhörer nicht vergessen wenn die laut sein soll -:) - , lese ein spannendes Buch, erlerne Entspannungsübungen oder Meditation zu denen Du auf youtube zahlreiche unterschiedliche Richtungen und Übungen findest. Probiere aus welches Ritual für Deinen Schlaf das Beste ist. Nach dem Ritual mache Fenster zu und schlafe schön.

Weiter besorge Dir bitte den Ausweis einer öffentlichen Bibliothek. Da kannst Du nicht nur viele Bücher ausleihen sondern Dich von den dort arbeitenden Fachmenschen beraten lassen. Sehr viele Menschen sind ganz ohne Vater aufgewachsen. Ebenfalls sehr viele Menschen haben früh ihren Vater verloren. Es gibt aus aller Welt nun zum Thema altersgerechte Bücher. Wenn Du mal die Seite vom Deutschladfink aufrufst wirst Du bestimmt manchen Titel finden. Gebe dazu oben rechts in die Suchmaske ein:

Literatur für junge Leute

Und dann durchforste das sich öffnende Archiv.

Für Deine Mutter ist das Leben bestimmt nicht leicht. Ihr ganzer Lebensplan hat sich mit dem Tod Deines Vaters in Luft aufgelöst. Ihre Liebe ist nicht mehr da. Es ist ein anderer aber dafür nicht weniger froßer Schmerz als Deiner. Dann muss Deine Mutter manchen Kampf bestehen damit Ihr nicht obdachlos werdet. Gleich nach dem Tod Deines Vaters war es nicht einfach Unterstützung zu erhalten. Bis eine mögliche Rente berechnet war vergingen Monate in denen sie mit Papierkram beschäftigt war während ihre Kinder sie dringend brauchten und sie gerne mal Zeit für Trauer gehabt hätte.

Wenn sie Arbeit gefunden hat dann keine gute. Manche Zahl beim Statistischen Bundesamt beweist dass Frauen in unserer Gesellschaft immer noch wie Menschen zweiter Klasse behandelt werden. Auch gerne von Frauen die sich ein kleines oder größeres Pöstchen erkämpft haben. Und schließlich ist Deine Mutter weder blind noch dumm. Sie sieht dass Du in die Pubertät kommst, unbedingt einen Vater brauchen könntest.

So. Deinen Vater kann kein anderer Mensch ersetzen. Das ist unbestritten. Aber ein Lernpate kann Dir nicht nur bei schulischen Themen zur Seite stehen sondern mit Dir Männerthemen besprechen, Dich nach und nach in die Welt der Erwachsenen begleiten. Ich würde erst mal mit meiner Mutter besprechen ob sie mit einem Lernpaten einverstanden ist. Dann würde ich mit ihrem Einverständnis zu einer Lehrkraft des Vertrauens gehen. Vielleicht gibt es einen älteren Mann, ob nun pensionierter Lehrer, Handwerker oder aus einem anderen Beruf in den verdienten Ruhestand gekommener Mann. Da könnten die Lehrkräfte ja mal in Ruhe drüber nachdenken, sich umhören ob da Bereitschaft vorhanden wäre im eigenen Umfeld. Sie müssen ja keine Namen nennen. Es ist gut wenn mehr als eine Person sich bereit erklärt. Dann kommt jeder Mann erst mal zu Euch zu Besuch, lernt Dich und Deine Mutter kennen. Wenn Ihr Euch sympatisch seid, Deine Mutter keine Einwände hat kann die Patenschaft beginnen. Wie Ihr die dann gestaltet ist Eure Sache. Wissen Lehrkräfte keine älteren Männer die es eine gute Idee finden so lässt sich immer noch bei der Handwerkskammer oder der IHK nachfragen. Als letzte Möglichkeit würde ich beim Jugendamt deswegen anfragen.

Denn nein: Familien die komplett sind und regelmäßig miteinander in Frieden leben können sind bei uns in der Gesellschaft nicht die Mehrheit. Auch wenn der Anschein ein anderes Bild ergibt. Menschen lernen früh gute Schauspieler zu sein. Täusche Dich also nicht! Manche Kinder sind weit weg gezogen und die Eltern, mittlerweile Großeltern, würden gerne für ihre Enkel da sein. So eine Patenschaft ersetzt diesen Männern ihre Enkel nicht aber ist ein immerhin möglicher Ausgleich.

Wenn Du dann ein wenig älter bist möchte ich Dir noch empfehlen mal die Bücher von Elizabeth Kübler-Ross zu lesen. Warte aber bitte bis Du 16 bist denn es gehört eine gewisse Reife dazu um sie verstehen zu können. Wir Menschen bauen uns nun mal nicht ohne Grund noch mal komplett in der Pubertät um bevor wir erwachsen sind. So mit 16 kann davon ausgegangen werden dass sich nötige Veränderungen bereits ergeben haben um die Bücher einigermaßen verstehen zu können.

  1. Für so Fälle gibt es ein Sorgentelefon wo du anonym mit Erfahrenen Menschen reden kannst
  2. Es gibt omeistens von der Kirche aus bestimmte Trauergruppen , dort kannst du mit Menschen reden die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. -Alles Gute

denk etwas positiver (das tust du nicht wenn ich das so lese ) und vielleicht suchst du dir professionellere hilfe.. da kannst du dich ausquatschen, die haben Schweigepflicht und die helfen dir - die haben das studiert und haben schon so manch anderen leuten geholfen

ohne Therapie wird's schwer...

Ansonsten versuchs mit Therapie arten - zB Tiere ! Hund oder Pferd .. werden oft zu Therapie zwecken eingesetzt und sind Balsam für die seele ^^

Woher weißt du, daß in anderen Familien alles in Ordnung ist, überall gibt es mal Probleme. Daß außer deinem Vater noch andere Geschwister gestorben sind, ist furchtbar. Warum willst du keine Therapie machen, alleine kommst du da nicht raus, du mußt darüber reden, da du es ja mit niemandem sonst kannst, wie du schreibst. Ein Freund ist dazu da, daß man sich bei ihm ausweint. Weinen ist gut u. hilft. du siehst alles negativ, nicht positiv, wie du meinst! Das ist nicht so toll u. hilft dir nicht weiter.