hunderasse für den stall?

8 Antworten

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Wer sich einen Hund anschafft mit der Absicht, ihn am Pferd mitlaufen zu lassen, dem sei empfohlen, sich zuvor gründlich über die ins Auge gefasste Rasse zu informieren. Nicht jeder Hund ist geeignet, Ross und Reiter bei ausgedehnten Ausritten zu begleiten (Kondition!! Man bedenke das ein Hund der zur Gruppe der sogenannten Lagerhunde gehört nicht unbedingt ein ausdauernder Läufer für schnelle, ausgedehnte Ritte ist!). In Anbetracht der Vielzahl von Hunden in Reitställen scheint es auch sinnvoll eine Rasse zu wählen, die im Umgang mit Artgenossen im allgemeinen unproblematisch ist. Auch das Schutzbedürfnis dem Herrn gegenüber muss nicht ausgeprägt sein, dass der Hund die gesamte Stallgasse verteidigt, nur weil sein Boss das Pferd putzt. Eine gewisse Gelassenheit, ein sicheres und unerschrockenes Wesen sind für einen Reitbegleithund wünschenswert. Je früher der Welpe an das Pferd gewöhnt wird, desto besser. Seine Erfahrungen mit Pferden sollten sich zunächst möglichst auf sichere und freundliche Rösser beschränken, da Erlebnisse im frühen Welpenalter das Verhalten des erwachsenen Hundes maßgeblich beeinflussen können.

Die bekanntesten Reitbegleithunde-Rassen sind wohl:

Jack Russell Terrier und der Dalmatiner weniger bekannt dagegen ist der Australian Shepherd kurz und liebevoll "Aussie" genannt. Die oben genannten Rassen sind nur beispielhaft aufgeführt. Grundsätzlich kann man Hunde jeder Rasse als Reitbegleithund mitnehmen, egal ob Golden Retriever, Labrador, Border Collie, Beagle, Mischling...... Hauptsache der Hund hat eine solide Grundausbildung und eine gute Kondition so das er auch bei längeren Ausritten mithalten kann.

Also zu Anfang deiner Ausführungen kann ich dir ja bedenkenlos zustimmen. Auch den Dalmatiner als typischem Laufhund kann ich noch abnicken. Auch Labrador und Golden Retriever bringen in der Regel den nötigen Orientierungswillen mit und haben auch genügend Ausdauer - Pech is es allerdings auch hier, wenn man an ein äußerst jagdtriebiges Exemplar gelangt. Beim Jack Russel... nunja dickköpfiger Terrier sage ich nur dazu, könnte schwierig werden wenn man keine Erfahrung hat, sollte aber mit gutem Willen machbar sein. Bei Beagle... auch schwierig, die sind zwar nett... haben aber Jagdtrieb und arbeiten dann auch noch gerne mal auf eigene Faust. Border Collie und Aussie? Spätestens da muss ich abwinken. Die mögen die nötige Kondition haben, aber dumpf neben her rennen? Da wird so manch ein Border oder Aussie auf dumme Gedanken kommen - z.B. darauf das Pferd zu treiben... Das sind einfach Arbeitshunde, die eine Aufgabe brauchen. Mit ein bisschen neben dem Pferd herrennen sind die nicht glücklich.

Mir wird zur Zeit soweiso stets mulmig wenn ich irgendwo nur Aussie sehe oder höre. Mir war ja schon als Kind klar, dass diesen Hunden irgendwann ihr schönes Aussehen zum Verhängnis werden muss (nicht anders als damals die Boder Schwemme), aber seit ich mich in letzter Zeit wieder öfters in Tierschutzkreisen umhöre, höre ich auch immer öfters von Tierheimaussies oder Geschichten von Aussies die schon mit nem halben Jahr durch drei Besitzer gingen. Wenn ich dann sehe, dass der Australien Shepherd mehr oder weniger als "Geheimtipp" bezeichnet wird, läuft´s mir entsprechend kalt den Rücken runter.

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@niska

So ist es doch meist. Ein Hund gefällt einem weil er so hübsch ist und wird gekauft. Egal wofür er gezüchtet wurde und ob man ihm gerecht wird. Ich kenne beispielsweise Züchter, die Weimaraner züchten und ausschließlich an Jäger verkaufen. Auch beim Beagle hab ich das schon gelesen. Finde ich auch völlig richtig. Wir haben mal von einem Schäfer einen alten Aussi bekommen. Weil er die Arbeit nicht mehr geschafft hat. Er hat dann nur noch bisschen gedeckt. (ja er war eingetragen usw) und obwohl er wirklich schon alt und in Rente war brauchte er noch wahnsinnig viel Beschäftigung. Nicht mehr körperlich. Aber geistig.

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@Tanja28052012

Man müsste wohl eher schreiben so ist es leider :(

Ich sehe da ein wechselseitiges Problem: Zum einen bei der Konsummentalität was Haustiere angeht und zum anderen in der Produktionsdenke vieler Züchter. Gerade beim Weimaraner kenne ich gnädigerweise hauptsächlich Züchter, die ihn als Jagdhund züchten. Umgekehrt sind mir dann auch schon so Gräuel wie der "Silberlabrador" untergekommen - eine Erfindung die angeblich aus den USA stammt und nichts weiter als ein Weimaraner-Labradormischling ist... -.-

Ich hab ja früher immer nur die Augen verdreht, wenn meine Eltern (und Großeltern) auf mein Gebettel nach einem Hund nur gefragt haben wozu ich den Hund denn bräuchte - aber wenn man es genauer betrachtet ist das eine entscheidende Frage. Man muss ja nicht gleich ein Schäfer oder Jäger sein - es ist ja in Ordnung wenn man nen Hund als Familienmitglied haben möchte. Aber dann muss man ihn doch um Himmels Willen auch so behandeln wie ein Familienmitglied; ihn erziehen und sich auf seine Bedürfnisse einlassen. Tatsache ist aber, dass die meisten Leute ihre Hunde wie Spielzeug, Prestigeobjekte oder Wohnungsdeko behandeln. Das ist keine Tierliebe, das ist Konsum.

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Hey,

wie wäre es mit einem Dalmatiner? Die wurden früher extra gezüchtet, um mit Postkutschen mitzuhalten, haben also viel Ausdauer. Ansonsten vielleicht einen Schäferhund-Mix? Eine Freundin von mir hat einen Dalmatiner, der immer mit im Stall ist und auch bei Auritten viel dabei ist. Eine andere hat einen golden Retriever.. Beide Hunde jagen keinen Hasen oder so nach und bellen auch nur sehr selten Fußgänger an :) Ich glaube aber auch, dass es eher auf den Typ Hund ankommt und man nicht von einer Rasse sprechen kann.

Wie andere schon geschrieben haben gibt es eigentlich keinen "Reitbegleithund". Als Ausnahme könnte man höchstens den Dalmatiner sehen, der ja der Kutschenhund schlechthin ist.

Wenn ich Windhund höre muss ich übrigens hüsteln. Ich höre das jetzt auch nicht zum ersten Mal, aber ich frage mich da ständig, wie die Leute eigentlich darauf kommen. Die typischen Windhunde. Greyhounds, Galgos, Whippet, Sloughis und Co, sind - bis auf ein paar Ausnahmen - Sprinter, d.h. sie laufen eben gar nicht so gerne stundenlang, sondern geben gerne mal richtig Gas. Natürlich gibt es auch hier noch die Langstreckenläufer - gerade die "Untergruppierung" der Podencos (wozu meine eigene Hündin gehört) ist als Langstreckenläufer bekannt. Bringt aber nichts jetzt auf diese Exemplare zu schielen, weil allen Windhunden eines gemeinsam ist: Es ist sind Jagdmaschienen. Ich hab z.B. auch schon ein paar Mal die Äußerung gehört, dass auch ein Jagdhund allein kein gesundes Reh erlegen könnte. Ach ja? Tja, dann hat derjenige noch nicht gesehen was so ein fragiles kleines Galgo mit einem Reh anstellen kann... so viel dazu...

Ein guter Reitbegleithund ist in erster Linie vor allem eines: ein gut erzogener Hund. Passt die Erziehung, kommt im Grunde genommen jeder Hund mit. Wobei es bei einigen Rassen natürlich einfacher ist. Wer sich durchsetzen kann und auch weitere geistige Anregung bietet, kann sich an einem lernfreudigen, Halterorientiertem Hund wie Dobermann, DSH (wobei man da drauf achten muss, dass es kein "Frosch" ist), Pinscher, Berner Sennenhund, Schnauzer oder Rottweiler versuchen

Dh! Gute Antwort! Wir hatten früher mal einen Grey für acht Wochen in Pflege. Damals hatten wir noch Traber. Jeden Tag ist er bei uns mit auf der Bahn gelaufen eine zwei runden rennen hat gereicht. Kann dir da nur zustimmen. Ein schneller Läufer - ja. Aber kein besonders ausdauernder.

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Ich habe unseren Rotti mit am Stall:) Super lieb mit den Pferden wobei sie unser Shetty leider mit Hund verwechselt und ihm versucht ein Spiel ab zu ringen^^

Sie ist sehr unerschrocken, was vor und Nachteile hat. Ewig lange Strecken kann sie aber nicht mit laufen was aber nicht schlimm ist. Ich habe sie überall dabei, auch beim reparieren der Weidezäune und misten.

Mitten drin statt nur dabei!

Das scheint so die Einstellung unseres Rottis zu sein^^

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@DennisG8

Unerschrockenheit und Freude beim Mitmachen war auch so mein Grundgedanke bei der Auswahl :)

Ich selbst hab jetzt nicht wirklich Erfahrung bei verschiedenen Rassen als Reitbegleitung - ich kenne da nur ein paar, aber ich gehe eher davon aus, dass es grundsätzlich unproblematischer ist einen eher mutigen Hund an ein Pferd heranzuführen, als ein eher sensibles Hundewesen. Man muss eben, wie gesagt, auch eher ein souveräner Typ Mensch sein - aber das wäre bei einem sensibleren Hund ja nicht anders.

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Ich habe einen Beagle der gerne auch mal Hops geht um jagen zu gehen. Sie hört gut nur wenn sie wild sieht dann ist sie weg und das für Stunden. Da ich mir aber nicht den Spaß nehmen wollte sie mit zum Pferd zu nehmen habe ich sie speziell ans reiten an der Leine gewöhnt. Das Pferd musste sich natürlich auch erst dran gewöhnen. Jetzt läuft der Hund einfach neben her. Und sollte es mal Bremslicht werden, zum Beispiel wenn das Pferd zu schnell galoppiert, kann ich die Leine immer noch fallen lassen.
Das erfordert natürlich wirklich die Lust den Hund dabei zu haben, denn es ist natürlich stressiger als ohne. Für mich ist der Hund beim Pferd aber einfach undenkbar gewesen.
von daher eignen sich auch Hunde mit starken Jagttrieb als Reitbeteilthunde

Es gibt keine Hunderasse, welche speziell als Reit-Begleit-Hund gezüchtet wurde. Reit-Begleit-Hunde waren früher reine Jagthunde, da man Hunde nur zur Jagt mitnahm ...

Generell eignen sich alle größeren Hunde als Reitbegleithunde. Diese müssen nur ordentlich ausgebildet und sozialisiert sein... Das geht vom Schnauzer, über Retriever, Schäferhund bis hin zum Königspudel ...

danke =)

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@bonka

...und sie dürfen nicht zu schwer sein - dann geht das lange Laufen auf die Gelenke.

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