Hund aus Brasilien nach Deutschland bringen?

7 Antworten

Zunächst mal finde ich es toll, dass Du dem Hund ein schöneres Leben für den Rest seines Lebens schenken willst. Das Problem ist, dass "gut gemeint" nicht immer auch "gut gemacht" ist. Er lebt dort als Straßenhund unter bestimmten Umgebungs- und Klimabedingungen - hier sind beide komplett anders. Ich meine nicht, dass du den Hund auf die Straße zurück schicken sollst, auf gar keinen Fall! Und Du bist bereit, Geld und Aufwand zu investieren, um ihm dieses bessere Leben zu gönnen. Jetzt wäre die Frage, ob dieses bessere Leben nur bei Dir sein kann. Nimm doch mal Kontakt zu einer seriösen Tierschutzorganisation in Brasilien auf (wenn Du keine kennst, frag einfach eine deutsche nach einer brasilianischen Partnerorgansiation) und frag die, ob sie Dir bei der Vermittlung an eine gute Familie helfen können. Impfen und chip'en solltest du dann anbieten zu übernehmen, das würde oft sicher schon helfen. Und vielelicht entsteht so auch eine Menschen-Freundschaft und du kannst "Deinen" Hund dort mal besuchen!

Der Flug ist Stress pur für die Tiere! Man fliegt ja von Brasilien nicht 1-2 Stunden nach Europa. D.h. der Hund muss eine gewisse Zeit vor dem Abflug bereits in eine passende Transportbox, bekommt evtl.ein Medikament zur Beruhigung, und muss dann weitere 10 Stunden (ich meine, solange fliegt man ungefähr) in dieser Box verbringen. Da kann man als Tier schon mal Panik (oder gar ein Trauma) bekommen, denn Hund weiß ja nicht, was fliegen bedeutet und dass es hier dann besser wird; er sieht nur: Ich werde in eine Box gesperrt ("Gefängnis"), bin in einem dunklen (Fracht-)Raum, kann mich kaum bewegen und es geht dauernd hoch und runter. (Stell dir vor, DU wärst in einer Kiste eingesperrt und hättest keinen Ahnung, wohin man dich bringt, und das 12 Stunden oder länger (die Transferzeiten vor un nach dem Flug eingerechnet) - das ist, vereinfacht ausgedrückt, seine Situation.

Was die Situation bei der Ankunft in Europa angeht: Die Praxis in Amsterdam oder Paris kenne ich nicht - aber in Frankfurt kommt er auf jeden Fall erst mal in die Tierstation und wird dort noch mal vom Amtsarzt untersucht (um sicher zu stellen, dass die Papiere (Tiergesundheitszeugenis, Impfpass) aus Brasilien nicht gefälscht sind). Das dauert aber nur wenige Tage, wenn alles ok ist, die Tests sind hier in DE schnell gemacht. Und er hat dort zwar eine Box, aber man kümmert sich um ihn, gewährt ihm sogar ab und zu Auslauf innerhalb der Station. Selbstverständlich sind diese Kosten von Dir zu tragen - sie werden im unteren 3-stelligen Bereich liegen, je nach Dauer des Aufenthaltes in der Station.

Muss er aber hier richtig in Quarantäne, wird es teuer! Und wenn die Docs aus Brasilien gefälscht und hier ansteckenden Krankheiten festgestellt werden, die durch die Quarantäne nicht zu beheben sind, wird er in der Tat eingeschläfert - um nicht andere Tiere und Menschen anzustecken. Ich unterstelle aber, dass der Tierarzt in Brasilien vernünftig arbeitet, dann wird soetwas garantiert nicht passieren - entweder ist der Bluttest ok, dann kann geimpft und gechipt und geflogen werden - oder eben nicht, dann darf er ohnehin das Land nicht verlassen. Geh also davon aus, dass, wenn er fliegen darf, er hier nicht eingeschläfert wird.

"Etwas schief laufen"? Nun ja, die Medis könnten nicht wirken, der Hund aggressiv werden und sich nicht mehr beruhigen lassen - dann müssen sie einschläfern, um nicht sich und andere zu gefährden. Das ist aber extrem selten und steht eigentlich "nur auf dem Papier" zur Sicherheit für den Fall der Fälle. Das das wegen "Zwischenfällen" angewendet wurde, habe ich noch nicht gehört. (Höchstens der "Zwischenfall" ist ein Absturz der Maschine, bei dem er schwer verletzt überlebt - da wäres das Einschläfern Erlösung...)

Überleg bitte noch mal ganz gründlich, ob nicht der Verbleib in Brasilien besser für den Hund sein könnte, und denk ruhig über professionelle Hilfe in Brasilien nach. ICH bin der Meinung, DAS wäre das Beste, was Du für ihn tun könntest...

Lass den hund wo er ist, wer sagt das er es toll findet von dir verschleppt zu werden?

es gibt einige straßenhunde, die leben nunmal lieber auf der straße als beim menschen..reicht es nicht, das der tierschutz jeden dieser armen hunde aufsammelt und in eine familie schiebt, wo er sich mitunter unwohl fühlt? wo die familie ihn nie von der leine lassen kann, weil er weg rennt?

der hund braucht einen reisepass, chip, impfungen und den test... das dauert eben und kostet geld...der hund braucht zudem einen flugpaten, wenn er nach deutschland kommt...

hier ist ganz anderes klima, selbst die hunde sind anders drauf hier.. das sind schließlich keine straßenhunde hier...

hol nen hund aus nem deutschen tierheim und lass dem hund sein leben.. wenn er dir sooo am herzen liegt, vermittel ihn an ne familie in brasilien

Das mit dem Flugpaten ist mir neu! Gilt das evtl. wenn das tier von einem Reisenden im selben Flug begleitet wird? Beim Versenden als "Fracht" (das ist er, wenn er nicht begleitet wird) habe ich das noch nie gehört...

Meines Wissens muss nur sicher gestellt sein dass hier sich jemand um das Tier kümmert (Fluggesellschaft nimmt in DE Kontakt mit dem Empfänger auf und verlangt ggf. gewisse Sicherheiten).

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@SpediHAJ

Also ich denk mal das du einen Flugpaten brauchst, Tierschutzorgas suchen sowas immer dringend, weil die Hunde aus den ländern da definitiv einen haben müssen beim reisen..

theoretisch kann jeder flugpate sein, der hund muss ja nur als mitreisender bei der person eingetragen sein, wenn das nötig ist..

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@Dogpaw

Das ist genau der Punkt: Der Hund als "Mitreisender" - dafür ist ein Pate vorstellbar. Ich weiß aber aus der (Abfertigungs-)Praxis, dass Hunde auch als "Fracht", also ohne Begleitung, verschickt werden können. Fracht geht immer dann, wenn eine natürliche Person (ich vermute volljährig, etwas anderes hatte ich noch nicht) der Fluggesellschaft UND dem deutschen Zoll rechtlich bindend erklärt, für alle Kosten aufzukommen, UND es sich um einen Direktflug Nicht-EU --> Deutschland handelt. Geht der Flug via AMS, PAR o.ä. ist das erheblich schwieriger, weil das Tier dem Veterinär an der 1. EU-Grenzstelle vorgestellt werden und dort abgefertigt werden muss; d.h. dann müsste man alle Erklärungen gegenüber dem niederländischen oder französischem oder ... Zoll abgeben - in deren Landessprache und auf deren Formularen. Und ob diese Bestimmungen EU-weit einheitlich gehandhabt werden, bezweifle ich ebenfalls (die Gesetzeslage mag ja gleich sein, aber die Anwendung lässt immer Ermessensspielräume...).

Mag auch sein, dass ein Flugpate manches vereinfacht (denn Hunde könne ja nicht "reden" (im Sinne von für den Zoll/Veterinär verständliche Erklärungen abgeben; "wau" ist halt missverständlich... :-) ).

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http://www.zoll.de/DE/Privatpersonen/Reisen/Reisen-nach-Deutschland/Einschraenkungen/Tiere-und-Pflanzen/Schutz-Tierseuchen/Regelungen-Heimtiere/regelungen-heimtiere_node.html


Auf der Seite findest Du alle notwendigen Informationen. Wenn Du nicht sicher bist, frage beim Zoll nach:

Anfragen von Privatpersonen
Zentrale Auskunft
Telefon: 0351 44834-510
E-Mail: info.privat@zoll.de
Telefax: 0351 44834-590

Dankeschön! Werd mal gleich dort anrufen

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http://www.bmel.de/DE/Tier/HausUndZootiere/Heimtiere/_Texte/HeimtiereEinreiseregelung.html


Auf der Seite des Bundesministerium stehen auch Infos, die kannst Du Dir bei Feinem Amtstierarzt erklären lassen.

Chip, Impfzeugnis und Bluttest nach 4 Wochen müssen in Brasilien erledigt werden. Ansonsten geht der Hund in Deutschland in Quarantänegesteckt oder zurückgeschickt oder eingeschläfert (auf Deine Kosten + Bußgeld).

Vielen dank!

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Ich glaube nicht, dass Du dem Hund wirklich einen Gefallen tust, wenn Du ihm alle diese Prozeduren zumuten willst.

Ich weiß aber ich möchte ihn ein schönes Leben schenken.. es geht Überhaupt nicht darum nur ein Hund zu haben denn ich habe schon eins.. Ich habe den total lieb gewonnen und finde das er es verdient hat.. Dann ist es mal eben etwas stressiger aber wenn er dafür den Rest seines Lebens ein gutes Leben hat ist es das wert..

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