High Heels in der Arbeit

etwas flacherer Absatz - (Recht, Männer, Arbeit) etwas höherer Absatz - (Recht, Männer, Arbeit)

5 Antworten

OK, als Mann solche Schuhe tragen, da gehört Mumm dazu. Das muss ich schon sagen. Wenn da vorallem kein sexueller Hintergrund (Travestie) dahintersteht dann nochmalm Respekt. Ich könnte so nicht rum laufen.

Da du aber im Büro arbeitest, sollte es keine arbeitsschutztechnischen Bedenken geben. Würdest du draußen arbeiten oder in einer Werkstatt, wo Sicherheitsschuhe maßgebend sind, dann bekämst du Probleme mit dem Chef.

Es kann sein, dass du mal zum Chef rein kommst und ein Vieraugengespräch hast und er vielleicht dich drauf anspricht. Dass vielleicht mal ein Kunde oder eine Kollegin oder Kollege das bei dir komisch findet. Verbieten kann der Chef es aber nicht. Nur hinweisen, dass es vieleicht ratsam wäre anderes Schuhwerk anzuziehen.

Ich hatte mal eine Kollegin, die richtige Stilettos an den Schuhen hatte, die so gefährlich waren, dass man damit ein Auge ausstechen konnte. Gut damals wars auch ne Chefin, die hat aber nix gesagt und das obwohl die ein totaler Arbeitsschutzfetischist war.

Solange du sicher in den Teilen laufen kannst und im Brandfalle (sollte es mal soweit kommen) zügig laufen kannst, warum nicht. Was ich mich nur frage... was wenn im Büro ein Absatz abbricht und dir deswegen was passiert? Würde die Berufsgenossenschaft dies auch als Arbeitsunfall durchgehen lassen? DAS ist ein etwas heikler Fall, wo ich mir unsicher bin. Immerhin ist ein Bänderris oder ein verstauchter Knöchel auch keine Lapalie. So blöd es klingt, ruf doch mal spasseshalber dort mal an (anonym) und frag mal nach, was in diesem Szenario für dich rauskäme. Denn wenn die dann sagen würden, es wäre deine Schuld, würde ich zumindest im Büro und auf dem Betriebsgelände solche Schuhe nicht anziehen.

@Fugitive ... vielen Dank für den Beitrag

Mir geht es nicht darum, dass Mann sowie Frau bei jeglicher Art von Arbeit High Heels tragen darf und soll, sondern nur in den Bereichen wo es arbeitsschutztechnisch keinerlei Bedenken gibt.

In meiner Frage hatte ich den sicherheitstechnischen Aspekt lediglich dahingehend angesprochen, da ich im Labor arbeite und damit auch Richtlinien bezüglich ESD oder auch Schutz vor Stromschlägen beachten muss. Eine Frau darf in diesem Fall bei uns auch nur bestimmtes Schuhwerk (sogenannte ESD-Schuhe) tragen.

Versicherungstechnisch dürften für mich doch sicherlich die gleichen Rechte und Pflichten gelten, wie für eine Frau. Wenn eine Frau sich die Knöchel bricht oder die Treppe hinunterstürzt, weil sie das falsche Schuhwerk getragen hat, wird sie mit der Versicherung beziehungsweise mit der Berufsgenossenschaft genau die gleichen Probleme haben wie ich. Oder gibt es da einen Unterschied?

Ich gehe mit High Heels auch über dutzende Kilometer spazieren oder wandern und kann auch hervorragend damit tanzen.

Ich finde so wie wahrscheinlich die meisten Männer Röcke und Blusen bei Frauen auch angemessener und attraktiver als einen Pullover, eine Hosen oder Turnschuhe. Ist das aber dann ein Grund es den Frauen zu verbieten?

@habedanefrage

Weißt du, was du hier gerade tust? Da entdeckt endlich mal ein mann eine Möglichkeit, dass wir mal in Sachen Gleichberechtigung nachziehen können!!!!!!!! Stimmt, sollte die BG sich quer stellen, dann kannst du ja argumentieren, dass wenn es bei einer Frau als Arbeitsunfall zählt du es auch so haben möchtest. Weigern die sich, kannst du (oder dein AG) dagegen klagen. Dies wäre dann ein Präzedensfall. Ein Richter müsste dann für dich entscheiden, wenn du das Argument der Gleichberechtigung darbringst. HA! Endlich mal Zeit, dass wir Männer auch mal zuschlagen und uns wieder emanzipieren! Genial!

Aber zum eigentlichen: Für diese ESD-Schuhe gibt es doch Richtlinen, wie diese beschaffen sein müssen, oder? Wie genau sind die definiert? Wenn nur ausschlaggebend ist, dass die Sohle z.B. aus Gummi sein muss (zwecks Erdung, Stromsicherheit wasweißich) und deine High Heels dieses Kriterium erfüllen, kann man dir nix nachsagen. An deiner Stelle ich würde ich mir da die genaue Vorgabe dieser ESD-Schuhe mal ansehen. Euer Arbeitsschutzbeauftratger muss die ja bei sich habe oder dir Auskunft geben müssen, wie die Schuhe sein dürfen. Wenn keine konkreten Details über eine geschlossene Schuhsohle von Zehen bis Ballen darin stehen, dann könntest du dieses Schlupfloch nutzen. Da wie gesagt aber mal diese ESD-Richtlinen mal genau durchlesen und den Arbeitsschutzbeauftragten bei euch mal ausfragen.

@Fugitive

Mir ist die Tragweite dieser Thematik durchaus bewusst. Daher habe ich diese Frage auch sehr gerne mal in den Raum bzw. ins Netz stellen wollen, um mal ein paar Denkanstöße sowohl beim weiblichen wie vor allem beim männlichen Geschlecht zu wecken, mit der Hoffnung dass sich vielleicht doch mal etwas am männlichen sowie auch am weiblichen Gedankengut ändert. Aber der Mensch (egal welcher Kultur und aus welchem Land) ist leider ein Gewohnheitstier und gibt sich stets mit dem zufrieden was er hat und versucht zumindest dieses zu verteidigen. Hat er doch mal einen hart erkämpften Raum verloren, so gibt es sich auch sehr schnell mit der neuen Situation zufrieden und geht sein gewohnten Trott nach ohne auch nur einen weiteren Gedanken zu verschwenden. Insgeheim bedauert er zwar diesen Verlust, aber bevor er seinen Schmerz nach aussen trägt oder er erkennen muss, dass er als einzelner an dieser Situation eh nichts ändern kann, frisst er seinen Kummer lieber in sich hinein und wartet darauf, dass vielleicht irgendjemand anders das gleiche Problem hat und für ihn löst. Auf das Thema High Heels übertragen bedeutet dies, die High Heels hatten ihren Ursprung in Persien, wo das reitende Volk eine Spitze aus dem Hacken herausragen lies, damit der Reiter besser im Steigbügel halt hatte. Da man damit nicht mehr laufen konnte, wurde daraus irgendwann ein Absatz, die aus Eitelkeit nur dem Adel vorbehalten war. Als der Adel mehr und mehr an Einfluss verlor, hatte Frau die Vorteile des hohen Absatzes sich zu Eigen gemacht. Später wurden hohe und spitze Absätze verboten, da sie den Minderwertigkeitskomplexen ein gewissen Herrn Napoleon widersprachen oder Schäden an Gebäuden hervorriefen, aber auch dieser Epoche fand irgendwann wieder ein Ende. Zwischendurch gab es die Welle der 70er wo zumindest für ein paar Jahre in Deutschland die geschlechtliche Kleiderordnung keiner strikten Trennung mehr unterlag. Diese Zeit wurde dabei nicht von der verbohrten und konservativen Erwachsenenwelt geprägt, sondern von der Jugend die bei weitem offen war und aus meiner Erfahrung auch noch weiterhin ist. Dennoch muss sie sich der umgekehrt Demographischen Welt fügen und dem gleichen Trott nachgegen wie in den letzten Jahrzehnten ... aber wer weiss, vielleicht ergib t sich ja doch noch mal eine solche Welle der beiseitigen Emanizpation

Wie schon geschrieben ESD-Schuhe stehen ausser Diskussion. Diese unterliegen einer besonderen Qualitätssicherung, wo man tunlichst die Finger von lassen sollte, auf eigene Faust etwas zu konstruieren. Ausserdem gibt es sogenannte ESD-Zehenbänder für Schuhe mit hohen Absätzen ... http://www.weidinger.eu/shop/antistatik/esd-personenerdung/schuherdungsbaender/wl20557

Aber zurück zu meiner Frage ... bei meienr Frage geht es tatsächlich ausschliesslich darum, ob der Arbeitgeber heutzutage irgendwelche Vorgaben machen kann und darf, die unter Umständen aus irgendwelchen geschlechtsspezifischen Rollenbildern entsprungen sind, die sich irgendwann mal jemand oder eine Gruppe ausgedacht hat und von dann an dem Normalstand entsprach ... denn wie schon geschrieben der Mensch ist ein Gewohnheitstier

Wenn es diese Vorgaben nicht in der Arbeitswelt gibt, dann gibt es sie nirgends!!!

Sorry, wenn ich mich erst heute dazu melde. Rein rechtlich dürftest Du natürlich ebenso mit hohen Schuhen zur Arbeit kommen, wie Deine Kolleginnen auch. Liegen arbeitsrechtliche Einschränkungen vor (z.B. Pflicht zum Tragen von Sicherheitssschuhen) oder es gibt klare Vorgaben hinsichtlich der Arbeitskleidung (z.B. Uniform oder eine detaillierte Anzugsordnung wie bei der USB Bank), dann hast Du natürlich schlechte Karten. Aber das gälte dann auch für Deine Kolleginnen und Kollegen. Ansonsten sprechen juristisch keine Gründe dagegen.

Problematisch ist aber das gesellschaftliche Empfinden, die Manifestierung dessen was man "darf" und was nicht. Und selbst wenn Dein Chef nichts sagen sollte, weil er weiß, dass er sich damit den Mund verbrennen könnte (eben weil die Gesetze auf Deiner und nicht auf seiner Seite stehen), gibt es eben immer noch die Gefahr, dass unterschwellig Druck ausgeübt wird und/ oder Du die Repressalien ertragen musst: keine Weiterbildungen mehr, keine Dienstreisen,... verbaute Karrierechancen, usw. Ganz zu schweigen vom "Mobbing im Büro" das auch dann stattfinden könnte, selbst wenn Dein Chef das alles toleriert. Ich halte es für schwierig, in einem bestehenden Arbeitsverhältnis, solche Sachen zu probieren oder gar durchsetzen zu wollen. Das KANN nach hinten losgehen.

Hallo,

Wieso solltest du das nicht dürfen es könnte höchstens auf gesellschaftliche Aspekte gesehen unpassend sein, da es einfach nicht gang und gebe ist als Mann in hohen Schuhen herum zu laufen.

Dabei denke ich jetzt nicht mal unbedingt an die Mitarbeiter (die sich mit Sicherheit daran gewöhnen könnten) sondern eher an die Kunden oder Lieferanten, wenn du sagst du arbeitest als Ingenieur wirst du sicherlich Meetings mit solchen Leuten haben, mir wäre es da zu unsicher solche Schuhe zu tragen da es ein „schlechtes“ oder „falsches“ Licht auf die Sache werfen könnte bzw. die sich denken könnten „In was für einer Firma sind wir denn hier gelandet“

Ich finde es nicht gut, dass es so verpönt ist als Mann High Heels zu tragen. Im Barock war es doch sogar ganz normal wenn ich mich nicht irre? :)

Aber noch was anders; ich finde es witzig das du dort oben Schuhe gepostet hast die ich selbst besitze. Zumindest das erste Paar :D

Hi MiaHime,

Deine Worte bekräftigen meine Erfahrung, denn in einem anderen Forum wo die meisten unter 20 zu sein scheinen, ist der Grossteil der Teilnehmer sehr aufgeschlossen und tolerant bezüglich dieses Themas.

Aus Sicht der Gesellschaft muss aber dennoch erst ein Umdenken stattfinden und meine bisherige Erfahrung bestätigt, dass dieses Umdenken vor allem in den Köpfen der älteren Frau (>40) und der jüngeren Männer (<40) stattfinden muss, was aber vor Allem aufgrund der männlichen Trägheit wohl so nie wirklich stattfinden wird. Daher wird dieses Thema in der Öffentlichkeit immer irgendwo anecken, weil das männliche Geschlecht einfach keine Vorteile daraus ersieht, High Heels bzw. Schuhe mit hohen Absätzen in der Öffentlichkeit zu tragen, denn der Aspekt der Freiheit wird dabei ganz übersehen ... irgendwann wird der Mann aufwachen und sich vor dem Spiegel in einem schwarzen Overall mit Rollkragen, Kniestrümpfen und schwarzen Turnschuhen vorfinden und davon überzeugt sein, dass er voll im Trend ist.

Und genau das ist der Grund, meiner Frage. Ich möchte mir sehr gerne diese Freiheit (unter Umständen auch in der Arbeit) nehmen, möchte aber gleichzeitig gesetzlich abgesichert sein, so das wenn ich gesellschaftlich irgendwo anecke, ich mich zurücklehnen und mich auf gesetzliche Vorgaben berufen kann und ich diese Leute als Nichtraucher genüßlich in der Pfeife rauchen kann.

Ich besitze ein gutes Dutzend 'Herren'-Schuhe und aufgrund der Vielfalt (und vielleicht auch wegen des Frusts) viele Dutzende von 'Damen'-Schuhen die meistens dem grossen grünen 'D' entstammen. Daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du bzw. jemand anderes die gleichen Schuhe besitzt wie ich, ziemlich hoch ;)

Du meinst die Schuhe mit dem moderatem Trotteurabsatz? Ich finde solche Schuhe kommen vor allem den Lateinamerikanischen Tanzschuhen für den Herren sehr nahe, die in der Gesellschaft auch am männlichen Fuß schon allgemeine Akzeptanz gefunden haben, allerdings trauen sich die meisten Herren selbst in der Tanzschule oder ihn ähnlicher Umgebung nicht solche Schuhe zu tragen, obwohl Schuhe mit (moderatem) Absatz tatsächlich sehr bequem (vielleicht sogar auch bequemer) sind, da sie die normale Fussform mehr unterstützen als die plattfüssigen Schuhe die als typische Herrenschuhe oder auch Turnschuhe (neudeutsch: Sneakers, Chucks,...) bekannt sind. Zudem finde ich es ziemlich dreist, dass die Schuhindustrie den Käufer geradezu zwingt, sich Einlegsohlen mit Fussbett zu zulegen, damit man/n seine Füße bzw. den Rücken nicht komplett ruiniert.

Der Arbeitgeber darf dir durchaus Kleidung in einem begrenzen Rahmen vorschreiben. Ich gehe davon aus, dass du dir damit eine Abmahnung min. einfängst.

Das ist ungefähr das gleiche, als wenn der Sparkassenmitarbeiter mit Turnschuhen auftaucht.

@gfieda ... vielen Dank auch für diesen Beitrag

Das der Arbeitgeber durchaus vorschreiben kann was an Kleidung getragen wird kann ich durchaus verstehen und akzeptieren, aber eine Differenzierung durch das Geschlecht darf doch eigentlich nicht vorgenommen werden, oder? Das heisst entweder tragen alle Turnschuhe oder niemand, denn es gibt doch so etwas wie das Grundgesetz, dass über allem stehen sollte ....


Grundgesetz

Paragraph 3

(Absatz 1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

(Absatz 2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

(Absatz 3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

@habedanefrage

Das Grundgesetz hat hier rein gar nichts zu sagen

@gfieda

Wenn Du Dich da mal nicht irrst.

Denn soweit ich informiert bin, ist das Grundgesetz und damit die dort verankerten Grundrechte Paragraph 1-18 solange unantastbar, solange es keine Einschränkung wie im Paragraph 19 angegeben gibt.

Gibt es also juristisch einwandfreie Einschränkungen, die den Herren das Tragen von High Heels am Arbeitsplatz oder sonst irgendwo (aus geschlechtsspezifischen Gründen) verbietet?


Paragraph 19 [Einschränkung von Grundrechten; Wesensgehalts-, Rechtswegegarantie]

(Absatz 1) Soweit nach diesem Grundgesetz ein Grundrecht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes eingeschränkt werden kann, muß das Gesetz allgemein und nicht nur für den Einzelfall gelten. Außerdem muß das Gesetz das Grundrecht unter Angabe des Artikels nennen.

(Absatz 2) In keinem Falle darf ein Grundrecht in seinem Wesensgehalt angetastet werden.

(Absatz 3) Die Grundrechte gelten auch für inländische juristische Personen, soweit sie ihrem Wesen nach auf diese anwendbar sind.

(Absatz 4) Wird jemand durch die öffentliche Gewalt in seinen Rechten verletzt, so steht ihm der Rechtsweg offen. Soweit eine andere Zuständigkeit nicht begründet ist, ist der ordentliche Rechtsweg gegeben. Artikel 10 Abs. 2 Satz 2 bleibt unberührt.

@habedanefrage

Recht haben und Recht bekommen... Ich könnte mir vorstellen, dass dir in der Großstadt eher Akzeptanz widerfährt als in einer Kleinstadt. Wie schätzt du deinen Chef ein? Wenn du ihn im Rücken als Stütze hast, können dich deine Kollegen nicht demontieren. Ein Versuch ist es wert, wenn dir das Tragen der hohen Schuhe auch im Beruf am Herzen liegt. Alles Gute!

Gibts dazu einen aktuellen Stand? Hast du Erfolg gehabt?