Heuernte im 21. Jahrhundert: Alles luftdicht eingepackt in Frischhaltefolie! Keine Fäulnisgefahr?

5 Antworten

ne, ihr beide liegt da falsch. es wird tatsächlich das getrocknete gras, also heu, in grosse rollen gerollt und dann in plastikfolie verpackt. die kugeln liegen oft bis weit in den herbst auf den gemähten wiesen. anscheinend vergammelt das heu nicht in diesen kugeln.

Lies dich hier mal durch: http://de.wikipedia.org/wiki/Silage

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Was Du meinst ist Silage- oder Gärfutter.

Früher wurde das Grünfutter in großen Silos gelagert, was relativ gefährlich war, da sich in diesen Stickstoff befand. Fiel nun jemand in das Silo und wurde nicht rechtzeitig gefunden, erstickte er unweigerlich.

Der nächste Schritt zur Lagerung war dann der sogenannte Fahrsilo, eine flache Betonwanne, wo das Grünfutter reinkam und mit Hilfe des Traktors (wegen seinem Gewicht) verdichtet und dann mit einer Plastikfolie abgedeckt wurde.

Nun ist man bei den Rund- oder Quaderballen, die in Folie dicht verpackt sind, angekommen.

Dieses Verfahren bietet sich an, weil die Ballen stapelbar und somit platzsparender als das Silo oder das Fahrsilo sind, auch die Gefahr des Erstickens durch den Stickstoff fällt weg!

Bilder zum Fahrsilo oder Ballen findest Du hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Silage

Praktisch sind Siloballen auch, weil die Portion kleiner ist. Der Vorteil ist, dass alles verwertet werden kann. Bei einem großen Silo kann an der Anschnittstelle unter Lufteinwirkung der Silo schlecht werden. Das Einpacken in Folie ist aber eine teure Lösung, deshalb wird sie nur verwendet, wenn nicht so viel Silo gebraucht wird. Ein Landwirt mit mehr als 10-15 Rindern wird deshalb immer wie bisher einen großen Silohaufen haben. Pferde werden auch oft mit Siloballen gefüttert, weil Heu staubt und viele Pferde darauf allergisch reagieren.

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Es gibt zwei Sorten Folienballen, einmal ganz normale Gras-Rundballensilage, das ist üblich, und selbstverständlich NICHT "verfault" oder irgendwie verdorben, sondern genauso "sauer eingelegt" wie Sauerkraut, milchsäurevergorenes Gemüse etc.

Das andere, was erst in den lezten Jahren "Mode" geworden ist, vor allem bei irgendwelchen Pferdeleuten, ist "Heulage" (abgeleitet von "Heu + Silage"), auch das ist KEIN Heu!!! (und erst recht kein Stroh) sondern durchläuft unter Luftabschluß einen Gärungsprozeß. Der Unterschied besteht in der Länge des Futters, dem Trocknungsgrad, und damit auch dem Anteil an Luft, die im Ballen verbleibt und die zu Fehlgärungen führen kann. Heulage ist also unsicherer herzustellen herkömmliche Rundballensilage, andererseits aber immer noch Zeit- und vor allem WETTERunabhängiger zu ernten als Heu (weil nicht so lange getrocknet werden muß)

Den Futterwert der einzelnen alternativen Grundfutterarten (Heu, Heulage, Grassilage/Rundballensilage) kann man je Tierart in Futerwerttabellen entnehmen oder sollte ihn jeweils bei der Lufa untersuchen lassen.

Trockene Futtermittel, also Heu und Stroh, werden nicht in Folie gewickelt, sondern in Netze, oder einfach mit Bändern zusammengehalten.

Na Danke, das ist ja eine gründliche Antwort!

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Das sind 2 Seiten einer Medaille. Die eine Seite sind Heu und Strohballen für die Winterbevorratung für Tierfutter und Einstreu. Die andere Seite ist Gras als Silage ebenfalls als Winterfutter für die Tiere.Von der Erntefläche sollte beides sehr bald geräumt werden, da die Flächen wo die Bollen lagern Kahlflächen ( Wiesen und Weiden) entstehen.

Ich glaube Du verwechselst Heu mit Stroh http://de.wikipedia.org/wiki/Strohballen