Hat Kernfusion irgendwelche Nachteile?

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Warum entwickelt man denn nicht die Kernspaltungs-Technik nicht weiter, damit wäre dann auch gleich das Problem (in der BRD sagt man ja auch Herausforderung) mit der Langzeit-Geo-Lagerung gelösst ?

Abgebrannte Brennelemente sind nach 300 000 Jahren auf ein radio-giftigkeits Niveau von natürlichem Uranerz (Pechblende) abgeklungen schau im Netz unter radiotoxicity oder unter , http://www.hzdr.de/db/Cms?pOid=30396&pNid=2721 oder ww.sciencedirect.com/science/article/pii/S0146641010000669. Der nukleare Abfall aus aktuellen Wiederaufbereitungsanlagen (Sellafield, Le Hage) ist nach 10 000 Jahren auf dem radioaktiven Niveau von Pechblende abgeklungen. Durch das Abtrennen von Uran und Plutonium verbleiben nur noch die hoch radioaktiven Spalt-Produkte und die mittel-radioaktiven Minor-Actinoide (ohne U, Pu). Somit wird der hoch aktive nukleare Müll der KKW um den Faktor 20 reduziert (siehe bei Wiki nach Wiederaufarbeitung). Wendet man das auf die 17 KKW der BRD an, fallen nicht mehr 400t Atom-Müll pro Jahr an, sondern nur noch 20t pro Jahr (hoch radioaktiver Abfall jetzt aber nur noch die Spalt-Produkte + Minor-Actinoide). Weiter verringert das Abtrennen (Wiederaufarbeiten) die Lagerzeit des Abfalls um den Faktor 100. Bei einer alternativen Reaktortechnik (Flüssigsalz-Reaktor, homogene Fluid-Reaktoren dual-fluid-reaktor.de, ww.Energyfromthorium.com) würden nur noch die Spalt-Produkte als Abfall anfallen. Der nukleare Müll solcher alternativen Reaktor-Typen ist bereits nach etwa 500 Jahren auf das radioaktive Niveau von Pechblende abgeklungen. Das ist möglich, da alle Transurane (Minor-Actinoide) im Reaktor verbleiben und dort vom epithermischen Neutron-Fluss gespalten werden. Somit nutzt man die Minor-Actinoide wie das Uran-235 oder das Plutonium-239. Siehe hierzu mal Netz unter Energyfromthorium.com.

Bei den chemischen Giftstoffen, wie den hoch krebserregenden Dioxinen, Furanen,... der Verbrennungs-Technik ist nicht mit einer Zersetzung zu rechnen. Chemikalien zerfallen nicht wie radioaktive Stoffe. Somit verbleiben diese hoch gefährlichen Abfälle für immer.

Leider wurde 2005 unter den SPD/Grünen die Wiederaufbereitung, auch die deutscher Abfälle im Ausland, verboten. Interessanterweise lagert die BRD jedoch chemisch hoch giftige Abfälle des Auslandes gegen Geld ein. Damit haben die Grünen kein Problem. Weiter wurde dieses chem. Endlager in Herfa Neurode vom damaligen hessischen Umweltminister Joschka Fischer 1986 genehmigt und als "Juwel" bezeichnet :-) [ww.spiegel.de/spiegel/print/d-13520557.html Spiegel.de, waste.informatik.hu-berlin.de/grassmuck/Texts/MuellSystem/joschka.html]. Also, wer "GRÜN" wählt, wählt chemische Endlager (die zweifellos notwendig sind).

Zur chemischen Endlagerung:

de.wikipedia.org/wiki/Endlager , de.wikipedia.org/wiki/Müllverbrennung, ww.focus.de/politik/deutschland/sondermuell-ab-ins-bergwerkaid152486.html, ww.badische-zeitung.de/elsass-x2x/wohin-mit-dem-hochgiftiger-sondermuell-aus-wittelsheim--36297444.html , ww.spiegel.de/spiegel/print/d-13489952.html , ww.toxcenter.de/artikel/Herfa-Neurode-groesste-Sondermuelldeponie-der-Welt.php, ww.eon-energyfromwaste.com/Umwelt/133.aspx, ww.spiegel.de/wirtschaft/gefaehrlicher-goldabbau-ein-ehering-produziert-20-tonnen-giftmuell-a-542725.html, ww.dw.de/zerstörte-umwelt-der-preis-des-goldes/a-15295336und viele mehr. Schaut einfach mal im Netz unter Sondermüll Bergwerk, Joschka Fischer Herfa Neurode, Filterstaub Bergwerkt... .

Resultierend kann man sagen, dass auch mit der klassischen Kernenergie die endzulagernde Menge pro kWh weit geringer ist, als bei der Neodym basierenden Windenergie oder der Verbrennungstechnik. Weiter ist der radioaktive Müll nicht in alle Zeit gefährlich.

reale Gefahren eines 3'fachen GAU

[ww.spiegel.de/wissenschaft/medizin/uno-studien-strahlung-durch-fukushima-geringer-als-befuerchtet-a-834920.html] „Der Atomunfall von Fukushima wird bei Menschen kaum gesundheitliche Schäden verursachen - zu diesem Ergebnis kommen zwei Studien der Vereinten Nationen. Auch die Arbeiter, die an vorderster Front gegen die Katastrophe kämpften, seien bisher nicht erkrankt.“

[ww.welt.de/wissenschaft/article106502063/Die-Angst-war-schlimmer-als-die-Strahlung.html] „Die Angst war schlimmer als die Strahlung - Der britische Physiker Wade Allison spricht dem Reaktorunglück von Fukushima den Katastrophen-Status ab. Damit könne man nicht den Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie rechtfertigen.“

[ww.morgenpost.de/printarchiv/wissen/article1910366/Um-den-Reaktor-von-Fukushima-hat-es-keine-Strahlentoten-gegeben.html] „Um den Reaktor von Fukushima hat es keine Strahlentoten gegeben“

[ww.japantimes.co.jp/news/2013/03/31/national/thyroids-test-normal-in-fukushima/#.UVquL32EpeW] „The thyroids of young Fukushima residents aren’t significantly different from their counterparts’ glands in three prefectures spread across the archipelago, a survey by the Environment Ministry says.“

[theenergycollective.com/breakthroughinstitut/186436/no-clinically-observable-effects-fukushima-radiation-un] „No Clinically Observable Effects’ From Fukushima Radiation: UN“

[ww.japantimes.co.jp/news/2013/03/31/national/thyroids-test-normal-in-fukushima/#.UVquL32EpeW] „The thyroids of young Fukushima residents aren’t significantly different from their counterparts’ glands in three prefectures spread across the archipelago, a survey by the Environment Ministry says.“

Durchschnitts-Werte : (Sv=Sievert) BRD, Österreich, Dänemark, Belgien um 2,5 m Sv pro Jahr; Finnland um 8 mSv pro Jahr; Frankreich, Griechenland, Spanien, Schweiz um 5 mSv pro Jahr; Schweden um 6 mSv pro Jahr; Guarapari-Brasilien um 175 mSv pro Jahr, Ramsar-Iran um 262 mSv pro Jahr. Eine Röntgen-CT des Bauches belastet den Menschen mit etwa 20 mSv. Röntgen-Durchleuchtung beim Setzen eines Herzkatheter um 300 mSv pro Untersuchung. Klassische Röntgenaufnahme um 0,1 mSv pro Aufnahme. Das Essen einer Banane entspricht 0,1 µSv.

In Nord-Spanien, Süd-Finland, Mittel-Frankreich, im Süden des Schwarzwaldes und in West-Österreich liegt die Belastung durch die natürliche Hintergrunstrahlung/Radioaktivität über 10 mSv pro Jahr [ww.world-nuclear.org/uploadedImages/org/info/NaturalbackgroundradiationEurope.gif]. In Guarapari-Brasilien um 175 mSv pro Jahr und in Ramsar-Iran um 262 mSv pro Jahr (de.wikipedia.org/wiki/Guarapari, de.wikipedia.org/wiki/Ramsar)

Rechnung für Fukushima : (siehe auch /jciv.iidj.net/map/) In der kontaminierten Zone um das KKW Fukushima-Daiichi liegt die meiste Belastung unter 1000 nSv pro Stunde. 1000 nSv/h = 1 µSv/h =24 µSv/Tag (1 x 24) = 8760 µSv pro Jahr (24 Stunden x 365 Tage) =8,76 mSv pro Jahr. Also bekommen die Japaner dort jetzt hauptsächlich eine Belastung ab, welche z.B. auch die Finnen haben,. Vereinzelt (Hotspots) steigt jedoch die Belastung in der Zone um das KKW-Fukushima Daiichi bis auf 30 µSv/h (30 µ x 8760 = 262800 µ), was nach beschriebener Umrechnung 262,8 mSv pro Jahr sind, wie in Ramsar.

Quellen: en.wikipedia.org/wiki/Bananaequivalentdose , en.wikipedia.org/wiki/Background_radiation , ww.world-nuclear.org/info/inf30.html , de.wikipedia.org/wiki/Strahlenbelastung, ww.100-Gute-Antworten.de, de.wikipedia.org/wiki/Guarapari

ww.kerngedanken.de/2013/03/die-welt-nach-fukushima-teil-1-gefaehrliche-orte/

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@ocin1

Danke für den Post, finde ich gut und informativ.

Man darf meiner Meinung nach aber auch anmerken, dass die Anlagen in La Hage und Sellafield eher in die Kategorie "skandalträchtige Anlagen" gehören. Auch die Wiederaufbereitung hat noch einiges an Entwicklungsarbeit vor sich, bevor man sich auf sie verlassen könnte.

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@ocin1

@Filereal: Vielen Dank für Deine Beurteilung :-)

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Das Kernfusionskraftwerk ist eine tolle Idee. Man sagt seit Jahren, dass die Entwicklung mindestens noch 40 Jahre bis zum energieerzeugenden Dauerbetrieb braucht. Das wird man in 100 Jahren auch noch sagen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – ca. 40 Jahre Arbeit als Leiter eines Applikationslabors

es ist zu teuer. wir wissen doch, dass sich das klima bereits verändert, hauptsächlich wegen dem co2 ausstoß. was macht man? immer mehr kohle zur energiegewinnung abbauen und so immer mehr co2 ausstoßen, weil es am billigsten ist. die menschheit legt keinen wert auf erneuerbare, umweltfreundliche energiegewinnung.

Ja, aber doch auch nur weil es bis jetzt nichts optimales gibt... Wind ist uneffizient, Wasserkraft können nicht viele und ist begrenzt vorhanden, Kernkraft weis wohl jeder, und die nicht Umweltfreundlichen, z.B. Kohlekraftwerke sind (noch) die effizientesten... Bis jetzt gibt es keine wirklich gute Lösung in die man auch weit vorausblickend investieren kann....

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@Filereal

wenn man wollte, könnte man es. aber die hunderten von milliarden euro, die man zur verfügung hätte, werden lieber woanders verbraten. gezeitenkraftwerke wären ja zb auch eine idee. man müsste halt mal ein bisschen geld in entwickling stecken.

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@Filereal

Windkraft ist durchaus effizient, und Solarkraftwerke sind in sonnenreichen Ländern ebenfalls effizient. Die solarthermischen Kraftwerke Kaliforniens (Parabolrinnentechnik) waren sogar schon vor 30 Jahren ziemlich effizient.

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Das einzige Problem ist, dass es (noch) nicht wirtschaftlich funktioniert.

Ja, 2016 wird ITER wohl fertiggestellt. Laut Wikipedia soll um 2020 erstmals ein Plasma im Reaktor gezündet werden, und ein paar Jahre Später wird man mithilfe von ITER vielleicht abschätzen können, ob es sich möglicherweise lohnt, ab 2040 einen noch größeren Fusionsreaktor zu bauen, der irgendwann eventuell Aufschluss darüber geben könnte, ob es überhaupt möglich ist, durch Kernfusion wirtschaftlich Energie zu gewinnen...

Du siehst, da sind ziemlich viele "Vielleichts" im Spiel. ;)

Trotzdem bin ich ganz zuversichtlich, die Energiegewinnung mittels Kernfusion noch zu erleben!

Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich jedenfalls das niemals erleben werde. Keiner von uns, vermutlich.

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@tonikal

Ich habe eigentlich vor, noch mindestens 70-80 Jahre zu leben... Ich glaube, in der Zeit könnte das schon noch was werden!

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Zu dem Thema gibt's 'n interssantes Video: http://www.youtube.com/watch?v=abioPiwN03Q

Hmm... Sehr gutes Video! Danke! Bis jetzt das hilfreichste Kommentar!

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Das Video ist mit viel Leidenschaft gemacht, aber inhaltlich schludrig und irreführend. Nur ein Beispiel: Bei 2:00 spricht der Autor noch zutreffend von der "kontrollierten Kernfusion zweier Arten von Wasserstoff". Auf der Grafik ist zu sehen, daß es sich um Tritium und Deuterium handelt. Bei 2:20-2:27 redet er plötzlich davon, es werde "ein bestimmter Wasserstoff verwendet, der im Wasser enthalten ist und durch die großen Wasservorkommen auf der Erde in extrem großen Mengen vorkommt". Optisch wird das untermalt durch den Blick aus dem Flugzeug auf ein großes Gewässer mit Inseln und kleinen Schiffen.

Was ist aber nun mit der zweiten benötigten Art von Wasserstoff, dem Tritium, das nicht in den Wasservorkommen in extrem großen Mengen vorkommt...? Auf dessen Beschaffung, die schwieriger ist, wollte oder konnte der Autor nicht eingehen.

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