Hat jemand Erfahrungen mit einer PH Metrie gemacht?

1 Antwort

Mahlzeit.

Ist eine vergleichsweise unschöne Erfahrung, da bei dieser Untersuchung im Gegensatz zu einer Magenspiegelung etwa, keine Sedierung gegeben werden kann, da Du auf Kommando aktiv schlucken musst.

Die verwendete Sonde, ein Kabel von knapp 2mm Durchmesser, wird Dir durch die Nase in den Rachenraum vorgeschoben, bis sie an den Kehldeckel stößt. Dann wirst Du von dem Arzt aufgefordert kontinuierlich durch einen Strohhalm klares Wasser zu trinken, während dieser während des Schluckaktes die Sonde in die Speiseröhre vorschiebt.

Damit das ganze nicht gang so unangenehm wird, ist die Sonde in der Regel mit einem mit Lokalanästhetikum versetzen Gleitgel eingefettet.

In der Speiseröhre angekommen, wird die Sonde weiter in den Magen vorgeschoben. Aus dem Messgerät ist der Übergang gut zu erkennen, da der pH Wert bei erreichen des Magens auf unter 2 einbricht.

Anschließend wird die Sonde langsam wieder herausgezogen, bis zu dem Punkt an dem der pH Wert wieder deutlich ansteigt. Dann wird sie weitere 5cm herausgezogen, gemessen am Sondenkabel, und in dieser Lage mit Pflastern fixiert.

Die Sonde verbleibt dann 24, oder je nach Indikation auch 48 oder 72 in dieser Position. Das angeschlossene Mess- und Aufzeichnungsgerät hat einen Riemen, mit dem Du es um den Hals tragen kannst. Anschließend bekommst Du ein Formular in die Hand gedrückt und kannst nach Hause gehen.

Du darfst in der Regel ganz normal essen und trinken, musst aber auf dem Formular mit exakter Uhrzeit notieren, wann Du etwas gegessen oder getrunken hast. Ferner musst Du mit exakter Uhrzeit notieren, wann Du Dich in die Waagerechte begeben hast (Liegen) und wann in die Senkrechte (aufstehen). Außerdem musst Du das auftreten von den Beschwerden, die Dich zum Gang zum Arzt und diesen zur Indikation einer pH Metrie veranlasst haben, jeweil mit genauer Uhrzeit notieren.

Sinn und zweck dieser Aktion ist festzustellen, ob Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt und wann und bei welchen Bedingungen.

Wenn der veranschlagte Messzeitraum von 24, 48 oder 72 Stunden vollständig ist, kannst Du Dir die Sonde selbst entfernen und muss dann nur das Aufzeichnungsgerät beim Arzt abgeben.

Das Einführen in die Nase ist etwas unangenehm aber nicht schmerzhaft. Die ersten 4 bis 6 Stunden empfindest Du das Kabel in der Nase als Fremdkörper. Ebenso hast Du während der gesamten Untersuchung ein leichtes Fremdkörpergefühl am Kehlkopf. Beim Schlucken von Essen ruchtscht die Sonde leicht mit nach unten, was vor allem in der Nase ein komisches Gefühl ist.

Beim Trinken aus einem Glas oder einer Tasse ist der Schlauch in der Nase leicht im Weg. Es empfiehlt sich, für die Dauer der Untersuchung eine Schnabeltasse oder einen Strohhalm zu verwenden. Sprechen sollte man während der Verweildauer der Sonde vermeiden und wenn, dann nur langsam und leise.

Meist erfolgt vor der pH Metrie eine weitere Unterschung, die Ösophagus-Manometrie. Sie ist einiges unangenehmer, da der verwendete Drucksensor in einem, gegenüber dem Messkabel, gut drei Mal dickeren Schlauch besteht, der zudem während der Untersuchungsdauer von ca. 30 Minuten regelmäßig herausgezogen bzw. wieder tiefer eingeführt wird, um Druckwerte beim Schlucken an verschiedenen Positionen messen zu können.

Am unangenehmsten ist hierbei die oberste Position, die sich am Kehlkopf so anfühlt, als hättest Du ein ganzes Schlauchknäuel im Hals - was aber nicht der Fall sondern eben nur eine Missempfindung ist.

Ich habe diese Untersuchung inzwischen drei Mal gemacht. Sie ist gewöhnungsbedürftig, aber zu ertragen.

Und was bringt das? Welche Werte werden bestimmen? Was pssirt danacH?

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@Stoecklein

Moin.

Die pH-Metrie bestimmt, ob und unter welchen Bedingungen, z.B. im Liegen oder nach dem Essen, etc. Dir Magensäure in die Speiseröhre herauf fließt. Bestimmt wird der pH-Wert in der Speiseröhre. Anhand der Werte und der Umstände bei denen die Werte ansteigen, wird, meist in Kombination mit weiteren Untersuchungen wie einer ÖGD (Magenspiegelung) und ggf. Bildgebenden Verfahren wie CT, MRT oder Endo-Sonografie, welche weiteren Maßnahmen getroffen werden.

Solche weiteren Maßnahmen können sein: Medikation bzw. genauere Einstellung der Medikation mit Protonenpumpenhemmern, wie etwa Esomeprazol oder Pantoprazol, aber auch ggf. operative Maßnahmen, wie die Verkleinerung des Speiseröhre-Magen-Übergangs oder die Installation eines "Schrittmachers" an diesem Übergang, der den dortigen Schließmuskel dazu anregt, sich besser zu schließen.

Ferner leiten sich darauf ggf. diätische Maßnahmen, also Umstellung der Essgewohnheiten ab.

Die Manometrie bestimmt, die Druckverhältnisse in der Speiseröhre, speziell während des Schluckaktes. Indikation hier ist meist ein Fremdkörpergefühl im Hals / Kehlkopfbereich, welches anderweitig nicht geklärt werden kann bzw. ein häufiges Aufstoßen (Rülpsen) nach dem Essen oder Trinken. Bestimmt wird der Innendruck der Speiseröhre in mbar.

Bei positivem Befund erfolgt abhängig von weiteren Untersuchungen weitere Maßnahmen. Welche, ist dabei individuell, da die Ursachen vielfältig sein können, etwa Ein- oder Ausstülpungen der Speiseröhre, Wucherungen in der Speiseröhre oder der Stau von Nahrung am Mageneingang. Meist wird in diesen Fällen ebenfalls medikamentös und diätetisch behandelt, langfristig kann aber auch hier ein OP erforderlich sein.

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