Hase hoppelt nicht mehr
Hallo mein Hase ist leider seit Freitag total krank sie war bereits beim Tierarzt Blut abnehmen , spritzen bekommen und nun hat sie noch Medizien für daheim bekommen. Was mit ihr los ist erfahren wir erst morgen.. Meine Frage ist nun jedoch was ich machen kann damit es ihr bisschen besser geht also verwöhnen in Form von streicheleinheiten ganz viel Löwenzahn was würdet ihr noch so tun ? Sie kann nun auch fast gar nicht mehr hoppeln und stolpert immer und hockt nur noch in einer Ecke des Käfigs rum das tut mir im Herzen weh :(
3 Antworten
Gut wäre es, wenn du dich erstmal über die grundlegenden Bedürfnisse deines Tieres informieren würdest!
Das, was du da hast, ist niemals ein Hase, sondern ein Kaninchen. Ohne spezielle Genehmigungen ist es illegal einen Hasen zu halten.
Zweitens sind Kaninchen Gruppentiere und benötigen Artgenossen, also andere Kaninchen. Menschen ersetzen keine Artgenossen.
Drittens sind kaninchen keine Plüschtiere. Sie wollen nicht zwangsgekuschelt werden und nicht ständig gestreichelt und auf den Arm genommen werden. Das grenzt ja schon an Tierquälerei. Lass dein Tier mal Tier sein und degradier es nicht zur Puppe.
Viertens nehme ich bei den restlichen Haltungsbedingungen an, dass der Käfig zu klein ist. Der Tierschutz schreibt, dass die Mindestgehegegröße pro Tier bei 2m^2 liegt und da man mindestens 2 Tiere halten muss, müssen es mindestens 4m^2 sein. Wohlgemerkt: MINDESTmaße!
Also baue deinem Tier bitte ein entsprechendes Gehege, falls du das noch nicht hast und hole ihm einen Artgenossen. Wenn du ein weibliches Kaninchen hast, hole ein kastriertes, männliches hinzu und falls es männlich ist, kann es in seltenen Fällen auch mit anderen Männchen gutgehen, jedoch wäre es besser, wenn du es kastrieren lässt und dann ein Weibchen dazu setzt.
So.. Das war jetzt mal das grundlegende, wie du das Leben deines Kanienchens deutlich verbessern und verlängern kannst.
Wenn du dich über artgerechte Nienchenhaltung informieren willst, dann ist die Seite www.diebrain.de dafür sehr gut geeignet.
Jetzt zur eigentlichen Krankheit:
Wie alt ist denn das Tier? Wie sieht der Käfig aus? Wenn der Käfig zu klein ist, kann es aufgrund lang anhaltenden Bewegungsmangels jetzt Gelenksprobleme haben. Wenn es in einem Doppelstockkäfig lebt, kann es Arthrose in der Wirbelsäule haben und deswegen starke Schmerzen. Für solche Fälle sollte man unbedingt Röntgen. Dafür wird eine Vollnarkose benötigt. Dabei unbedingt darauf bestehen, dass es per Inhalationsnarkose betäubt wird. Wenn dein Tierarzt das nicht anbieten kann, dann such einen anderen Tierarzt.
Vielleicht ist es auch irgendwo gestürtzt. Sogar ein ungünstiges Herunterfallen von einem Häuserdach kann schon dazu führen, dass irgendwo ein Nerv eingeklemmt wurde und es jetzt starke Schmerzen hat.
Futtert es denn noch normal? Falls nicht, dann unbedingt eine Ultraschalluntersuchung durchführen lassen. Es kann Blähungen haben, die bei Kaninchen dazu führen, dass sie starke Bauchschmerzen haben. Und wegen ihrer Bauchschmerzen hören sie auf zu essen und können innerhalb weniger Tage daran sterben.
Wurden auch die Zähne des Nienchens untersucht? Vielleicht ist irgendwo ein Zahn abgebrochen oder ein Zahn zu lang gewachsen. Vielleicht hat sich auch irgendwo eine spitze Ecke gebildet, die deinem Tier beim Zubeißen wehtut. Dann hören sie leider auch auf zu essen.
Wurden die Füße des Tieres untersucht? Vielleicht hat sie einen Ballenabszess und kann deswegen nicht mehr richtig auftreten.
Ich hoffe, ich konnte dir und deinem TA noch ein paar Ideen geben, wonach ihr das Tier untersuchen könnt. Aber bitte bedenke: es gibt leider deutlich weniger Tierärzte, als man denken könnte, die sich wirklich mit Kaninchen auskennen. Viele tun zwar so, als wüssten sie alles, aber schaden dem Tier mehr, als sie ihm helfen können. Wenn du also Zweifel an einer Entscheidung deines Tierarztes hast, dann such bitte immer noch einen zweiten auf. Ich habe wegen meiner Meerschweinchen auch 5 Tierärzte durchtesten müssen bis ich bei meinem angekommen bin und war schockiert, wie wenig Fachwissen eigentlich vorhanden war.
Vielleicht muss sie erst wieder fit werden, Streicheleinheiten usw. sollten aber nicht schaden. Die Medizin muss ja auch erst mal anschlagen. Aber ich kann dich gut verstehen, unsere Katze hat sowas auch schon mitgemacht und das tut jedes Mal auch für den Besitzer weh.
Das höre ich heute zum ersten Mal dass man Kaninchen nicht streicheln darf.
Du hast von xXxKaddiexXx ja schon einen Vortrag erhalten. Bitte gehe auch auf diesen Beitrag ein anstatt ihn zu "überlesen"!
Ich möchte jetzt mal auf deine Frage eingehen.
Bitte streichle dein Kaninchen nicht. Das mag dir zwar helfen, für dein Ninchen ist es aber purer und unnötiger Stress. Kaninchen darf man streicheln, aber das Tier selbst muss aussuchen dürfen wann es gestreichelt wird und wann nicht. Wenn dein Kaninchen es möchte wird es auf dich zuhoppeln und dich dazu auffordern.
Am Besten du lässt das Kleine in Ruhe. Hektik und Dauerkuscheln würden ihm schaden. Du kannst ihm/ihr vielleicht ein paar Haferflocken oder andere gute Sachen geben aber ansonsten lass es einfach machen was es will.
Frisst es denn noch? Und hat es Artgenossen? Wenn nicht braucht es unbedingt welche. Kaninchen in Einzelhaltung werden des Lebens nicht mehr froh. Sie werden krank und sterben an ihrer Einsamkeit. Man könnte sagen der Tod ist fast schon eine Erlösung für einsame Kaninchen :-(
Doch, Streicheleinheiten sind bei sowas leider mehr als schädlich! Kaninchen (nicht Hase) sind keine Plüschtiere!