Hallo, Meine Frage ist, wo der Unterschied zwischen verdünnten und unverdünnten Säuren ist. Und wieso unverdünnte Säuren angeblich gefährlicher sind?

5 Antworten

Verdünnen heißt, Wasser in die Säure zu kippen.

  • Eine 10%-ige Säure besteht z. B. zu 9/10 aus Wasser und nur zu 1/10 aus Säure.
  • Eine 90%-ige Säure besteht aber zu nur 1/10 aus Wasser und 9/10 aus Säure.
  • Eine unverdünnte Säure würde theoretisch gar kein Wasser mehr enthalten und zu 10/10 aus Säure bestehen (das ist aber technisch bei einigen Säuren gar nicht möglich).

Wenn man nun 10ml einer 10%-igen Säure auf eine Fläche kippt, ist davon tatsächlich nur 1 ml "reine" Säure. Bei 10ml einer 90%-igen Säure wären es aber 9ml "reine" Säure, bei unverdünnter Säure sogar 10ml - daher dürfte klar sein, warum die unverdünnte oder wenig verdünnte Säure "gefährlicher" ist als die stark verdünnte.

Verdünnen heißt, Wasser in die Säure zu kippen.

Das machst Du bei Schwefelsäure nur ein einziges Mal.

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@indiachinacook

Au ja, stimmt - oh, wie peinlich ...

"Wenn Du Wasser gießt zur Säure, dann geschieht das Ungeheure!"

Sorry, das mit der wichtigen richtigen Reihenfolge hatte ich total vergessen - aber meine letzte Chemiestunde ist 30 Jahre her, ich bitte, diesen Fehler zu entschuldigen :-(

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Durch die Verdünnung der Säure wird die Konzentration gesenkt. Ausserdem steigt durch die Verdünnung mit Wasser der PH-Wert. Eine Säure mit PH Wert 1 steigt z.B bei einer 10 fachen Verdünnung auf PH-Wert 2.


Dasist nicht so einfach. Die bezeichnung „konzentrierte Säure“ bedeutet je nach Säure nämlich etwas anderes.

Von den Handelsüblichen Säuren ist nur „konzentrierte Schwefel­säure“ un­gefähr das, was man so naïv erwarten würde: Schwefel­säure ohne Wasser. Die konzentrierte Schwefel­säure des Handels enthält 96–98% H₂SO₄, Rest Wasser.

Die anderen „konzentrierten Säuren“ sind wesentlich verdünnter: HClO₄ 70%, HNO₃ 65%, HCl 40%. Diese Säuren kann man auch „wasserfrei“ verwenden (mit der zusätzlichen Komplikation, daß HCl ein Gas ist), aber das tut man nur selten.

Konzentrierte Säuren haben meist deutlich andere Eigenschaften als verdünnte; zur Säure- und Ätzwirkung (die natürlich bei der konzentrierten Säure immer stärker als bei der verdünnten ist) kommt noch eine oxidierende oder wasserentziehende Wirkung (nicht bei HCl). Deshalb reagieren sie anders, und im Labor macht es einen großen Unterschied, ob die HNO₃ 65% hat (starkes Oxidationsmittel) oder nur 30% (halbkonzentriert) oder gar nur 10% (verdünnt).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

Eine Säure besteht üblicherweise aus aggressiven Molekülen. Durch Verdünnung mit Wasser gibt es deshalb weniger "Täter" oder aktive Wirkstoffe auf der betroffenen Fläche, also ist die Säure dann weniger gefährlich. Das ist nicht nur angeblich so, sondern Fakt.

weil die unverdünnten konzentrierter sind